17. Juni 2020

nexus Challenge: Die Zukunft der Medizin gestalten

Nicht zuletzt die Coronakrise hat uns deutlich vor Augen gehalten, dass Digitalisierung auch im Gesundheitswesen alternativlos ist. Auch dort braucht es dringend neue Innovationen für das Leben nach der Krise, zum Wohle unserer Gesundheit und zum Fortbestehen eines stabilen Gesundheitssystems. Die Ausnahmesituation ist in vielen kritischen Bereichen als Weckruf aufgenommen worden, aber kaum einer kann systemkritischer betrachtet werden als das Gesundheitswesen. Auch um neuen Herausforderungen – etwa der vielzitierten zweiten Welle – gewachsen zu sein.

Neue Ideen und Technologien puncto Digitalisieurng von Medizin und Pflege sind aber nicht nur für den worst case vonnöten, sondern sollen eine Vielzahl kommender Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu lösen imstande sein.

nexusdie digital health innovation challenge des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) – nahm sich diesem Thema an und suchte bis Ende Mai in einem Wettbewerb digitale Lösungen im Gesundheitsbereich. Aus über 50 Bewerbungen kamen 30 Teams ins Finale und präsentierten danach ihre Ideen einer Fach-Jury. Die fünf Siegerteams werden nun mit der Unterstützung des BMK an der Umsetzung ihrer Projekte arbeiten.

Digitalisierung sorgt auch für medizinischen Fortschritt. Illustration © Francesco Cioccolella

Die Präsentation der Konzepte, dem Elevator Pitching, geschah in vier unterschiedlichen Kategorien: Digitale Technologien für den Healthcare-Bereich, Organisation von Gesundheitsdaten, Mensch im Mittelpunkt und Health Education Center. Dazu konnten vorab Ideen für Innovationen zur Gestaltung des Gesundheitsbereichs von morgen eingebracht werden. Die 30 besten schafften es durch ein Pre-Screening zu den Online-Präsentationen samt Live-Auftritt, aus dem folgende Prämierte hervorgingen: spectas, data convener, Manoa, Covid VR Training, Pandocs, dürfen sich nun in der nächsten Phase zur Umsetzung ihrer Ideen über weitere Unterstützung des BMK freuen.

https://www.facebook.com/bmk.infothek/posts/2458902017544521

 

Über die prämierten Projekte:

Im Use Case Digitale Technologien: spectas – Ein ultraleichtes, tragbares Gerät zur Beurteilung der Augenbewegungen, der Pupillenfunktion und des Gesichtsfelds.

Im Use Case Gesundheitsdaten: data convener – das Hauptziel des Data Convener besteht in der Entwicklung einer Open-Source und Secure-Access-Plattform, um die von den verschiedenen proprietären Gesundheits-Apps generierten Daten in ELGA zu integrieren.

Im Bereich Mensch im Mittelpunkt: Manoa – ein persönlicher Coach, der sich datengetrieben dem individuellen Gesundheitszustand, Alltag und Bedürfnissen eines Nutzers im besser anpasst und somit zum lebenslangen Begleiter werden will.

Für das Health Education Center sogar zwei Projekte: Covid VR Training – Das Ziel ist es, das medizinische Personal bei der Bekämpfung des Virus zu unterstützen. Damit das VR Training immer die aktuell beste Behandlungsmethode simuliert, ist es notwendig, dass sich Trainingsparameter an den neuesten Stand der Forschung anpassen. Das zweite Projekt – Pandocs ist eine Applikation, welche Bewegung, Sport und gesundheitsbewusstes Verhalten fördert, indem die User gezielt externe motivierende Impulse erhalten.

https://infothek.bmvit.gv.at/coronavirus-reisehinweise-aktuelle-informationen/

Service: Die Strategie zur Zukunft der Künstlichen Intelligenz in Österreich sowie das White Paper des Robotik-Rates, jeweils als .pdf zum Download.

INFObox: Zur aktiven Gestaltung des digitalen Wandels haben das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) eine Strategie für Künstliche Intelligenz entworfen. Als Basis dient das White Paper des Robotikrates. Zudem veranlasste das BMK bereits 2017 die Gründung des Robotik-Rates, der Strategien für den Umgang mit künstlicher Intelligenz und Robotik erarbeiten soll. Vorsitzende des Rats für Robotik ist Sabine Köszegi, Leiterin des Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation an der TU Wien. Neben Köszegi gehören dem Gremium Andreas Kugi (TU Wien/AIT Austrian Institute of Technology), Corinna Engelhardt-Nowitzki (Fachhochschule Technikum Wien), Mark Coeckelberg, (Uni Wien), Sylvia Kuba (Arbeiterkammer), Martina Mara (JKU Linz, Ars Electronica Futurelab), Matthias Scheutz (Tufts School of Engineering, USA) und Erich Schweighofer (Uni Wien) an. Zudem ist die Industriellenvereinigung durch einen Experten im Rat vertreten.