Kategorie Klima- & Umweltschutz - 22. August 2024
„Nowcast“: Treibhausgas-Emissionen sinken 2023 um 6,4 Prozent
Aktuelle Berechnungen des Umweltbundesamtes bestätigen, dass die Klimaschutzmaßnahmen wirken. Nur ein Prozentpunkt des Emissionsrückgangs ist konjunktur- und wetterbedingt.
Klimaschädliche Treibhausgase (THG) sind in Österreich laut „Nowcast“-Prognose des Umweltbundesamts im Jahr 2023 weiter gesunken – sogar deutlicher, als zuletzt vorhergesagt. Erste Berechnungen waren von 5,3 Prozent ausgegangen, doch die aktuellen Nahzeitprognose zeigt: Der Rückgang der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen fällt mit minus 6,4 Prozent noch höher aus. Das entspricht einem Rückgang von 4,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Besonders erfreulich: Der Rückgang ist nur zu einem geringen Teil (rund ein Prozentpunkt) auf konjunkturelle Einflüsse und auf die mildere Witterung im Jahr 2023 zurückzuführen.
Erfolgreiche Maßnahmen
2023 beläuft sich der Ausstoß in Österreich nach den vorläufigen Daten auf 68,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. In den vergangenen zwei Jahren sind die Treibhausgas-Emissionen somit um insgesamt 11,9 Prozent gesunken. Der Großteil des Rückgangs (rund 5,4 Prozentpunkte) ergibt sich durch gesetzte Klimaschutzmaßnahmen wie den laufenden Ausbau erneuerbarer Energie. Das zeigen sowohl Berechnungen des Umweltbundesamts als auch eine entsprechende Analyse des Wegener Centers.
„Österreich ist auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040. Die Berechnungen des Umweltbundesamts beweisen: Mutige Klimapolitik wirkt. Der Ausbau erneuerbarer Energie läuft auf Hochtouren, Ökostrom-Rekorde, Sanierungsoffensive und KlimaTicket und vieles mehr sorgen dafür, dass unsere Emissionen weiter sinken. Und zwar um rekordverdächtige 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler
Dabei wird deutlich, dass die Preisentwicklung bei fossiler Energie den Ausbau erneuerbarer Energieträger und auch Verbesserungen der Energieeffizienz in vielen Sektoren beschleunigt. Dies führt zusammen mit von der Regierung beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen zu einer deutlich rückläufigen Entwicklung der Emissionen. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung, insbesondere durch eine geringere industrielle Produktion und Verkehrsaktivität sowie die mildere Witterung (Rückgang der Heizgradtage um 3,1 Prozent) haben den Emissionsrückgang noch etwas verstärkt.
„Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen setzt sich auch 2023 fort. Die Reduktion fällt mit rund 6,4 Prozent für 2023 deutlicher aus als es unsere erste Einschätzung im März gezeigt hat. Damit liegen die Treibhausgas-Emissionen bei knapp 68 Millionen Tonnen – dem niedrigsten Wert seit 1990. So erfreulich der Trend auch ist, es bleibt weiterhin notwendig, viele weitere Maßnahmen zu setzen, um die Klimaziele und die Klimaneutralität zu erreichen“, so Günther Lichtblau, Klimaexperte im Umweltbundesamt.
Laut aktuellen Berechnungen entfallen 0,8 Millionen Tonnen des Rückgangs auf den Sektor Verkehr und 1,5 Millionen Tonnen auf den Sektor Gebäude. Hier wirkt sich der Umstieg auf erneuerbare Heizsystem bereits deutlich positiv aus.
Ausblick auf den Emissionshandel
Im Emissionshandelsbereich fand gegenüber 2022 ein Rückgang um 2,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent (-8,3 Prozent) statt. Den größten Anteil an der Reduktion hatte der Rückgang des Erdgasverbrauchs in der Energieerzeugung um rund 27 Prozent, das bedeutet 1,2 Millionen Tonnen weniger an Emissionen. Zudem führte der Produktionsrückgang in der Eisen-und Stahlindustrie von rund 5 Prozent zu einer Abnahme der Emissionen um rund 0,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.
Service
Der aktuelle „Nowcast“
Klimaschutzbericht 2024
www.umweltbundesamt.at
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