9. März 2016
ÖBB bündeln Aus- und Weiterbildung in St. Pölten
Die ÖBB konzentrieren ihre Aus- und Weiterbildung in St. Pölten. In der niederösterreichischen Landeshauptstadt sollen ein Bildungscampus und ein neues Lehrlingsheim entstehen, das ÖBB-Technische Services Werk soll umstrukturiert werden. „Wir wollen durch die Zusammenlegung eine Effizienzsteigerung erreichen“, kündigte ÖBB-Chef Christian Kern in einem Pressegespräch am Mittwoch in St. Pölten an.
In das Projekt werden insgesamt 80 Mio. Euro investiert, sagte Infrastrukturminister Gerald Klug (SPÖ). Auf dem Areal der Technische Services (TS) St. Pölten wollen die ÖBB alle eisenbahnspezifischen betrieblichen und technischen Ausbildungen sowie Schulungen für erwachsene Mitarbeiter und Lehrlinge bündeln.
Baustart für 2018 geplant
Zusammengelegt werden die Lehrwerkstätte und das Lehrlingsheim St. Pölten und die Bildungszentren in Wien und Wörth im Süden von St. Pölten. Der Baustart für den Bildungscampus ist für 2018 geplant, die Fertigstellung für 2020/21. Um 50 Mio. Euro werden auf mehr als 20.000 Quadratmetern 27 Seminarräume, Büros für Trainer und Verwaltung, Lehrstellwerke, Modellanlagen und Simulatoren, ein Nächtigungstrakt mit 240 Betten und Freizeiträume sowie eine Kantine errichtet. Die Außenanlagen auf mehr als 50.000 Quadratmetern umfassen unter anderem eine Gleisbauübungshalle, Gleisanlagen und Übungsweichen sowie Sportanlagen und Parkplätze.
Der Baubeginn für das neue Lehrlingsheim neben der Lehrwerkstätte auf 3.000 Quadratmetern mit 36 Zwei-Bett-Zimmern, Freizeiträumen und Kantine ist für 2017 vorgesehen, die Fertigstellung für 2019. Investiert werden 7,2 Mio. Euro. Derzeit werden in der Lehrwerkstätte St. Pölten 317 Lehrlinge in Elektrotechnik- Anlagen-Betriebstechnik und Gleisbautechnik ausgebildet. Im Zuge der Zusammenlegung wird laut dem ÖBB-Vorstandsvorsitzenden die Anzahl der Trainer und Ausbildner in St. Pölten um 65 auf 100 aufgestockt.
Auf dem Gelände des neuen Bildungscampus sind derzeit 117 Mitarbeiter beschäftigt, die Nahverkehrs-Reisezüge sowie Dieseltriebwagen und -lokomotiven instand halten und Unfallfahrzeuge reparieren. Die Arbeitsplätze am TS-Standort St. Pölten sollen laut ÖBB aus jetziger Sicht erhalten bleiben und innerhalb des Werksgeländes unter anderem in neue Gebäude verlagert werden. Der 23 Mio. Euro teure Umbau soll 2016 starten.