8. November 2016
Regierung beschließt „Forschungsmilliarde“
Die Regierung hat ein mehrjähriges Forschungs-Förderungspaket beschlossen. Insgesamt sollen laut Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) bis 2021 700 Mio. Euro fließen, zusätzlich noch 500 Mio. Euro privates Geld. „Diese Bundesregierung hat eine Forschungsmilliarde auf den Weg gebracht“, zeigte sich Leichtfried in einer Pressekonferenz nach dem Ministerrat zufrieden.
Wissenschafts-Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) räumte zwar ein, dass der Großteil der Mittel erst mit dem nächsten Finanzrahmen für die Jahre 2018 bis 2021 fixiert werden muss (für 2017 sind nur 16,4 der 700 Mio. Euro vorgesehen). Es gebe aber das gemeinsame Commitment der Regierung, das Paket so umzusetzen. Und auch Leichtfried betonte, dass sich sowohl Kanzler und Vizekanzler als auch Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) zur Umsetzung bekannt hätten.
Quantencomputer, Digitalisierung und Mobilfunk
Fließen sollen die Mittel u.a. in Forschung zu Quantencomputern, Digitalisierung sowie in den Ausbau der nächsten Mobilfunkgeneration („5G“). „Österreich wird bei den 5G-Nationen in Europa vorne mit dabei sein“, kündigte Leichtfried eine entsprechende Strategie für kommendes Jahr an. Dies werde sowohl rechtlich als auch technisch eine Herausforderung.
Zur Demonstration, welche Fortschritte in den kommenden Jahren zu erwarten sind, brachte Mahrer ein Stück Würfelzucker mit – denn auf Speichermedien dieser Größe werde künftig das gesamte Wissen der europäischen Universitätsbibliotheken passen.
Forschungsförderung und -prämie werden evaluiert und FWF besser dotiert
Vereinbart wurde außerdem eine Gesamtevaluierung der Forschungsförderung in Österreich. Noch keine Entscheidung gibt es über die Zukunft der Forschungsprämie. Über eine allfällige Reform werde erst nach der geplanten Evaluierung entschieden, betonte Leichtfried: „Bis jetzt sind die Rückmeldungen aus der Industrie durchaus positiv.“
Fast zwei Drittel der in Aussicht gestellten Gelder gehen mit in Summe 281 Mio. Euro an den Wissenschaftsfonds FWF, sowie in die Fortsetzung des Programms „F&E-Infrastruktur“ (80 Mio. Euro) einerseits und die Fortführung des „Frontrunner“-Programms sowie die neue Förderlinie „Early Stage“ (in Summe ebenfalls 80 Mio. Euro) für risikoreiche Forschung.