Kategorie Energie - 23. Januar 2024
Nach rundem Tisch mit der Photovoltaik-Branche: Umsatzsteuerstreichung gut gestartet
2023 war absolutes Rekordjahr für Photovoltaik – Weitergabe der Steuersenkung wird von der Energieagentur überwacht
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat am heutigen Dienstag Vertreterinnen der österreichischen Photovoltaik-Branche zu einem Austausch getroffen. Die Gespräche standen im Zeichen des aktuellen Standes beim Ausbau der Sonnenkraft in Österreich und der laufenden Umsetzung der Umsatzsteuer-Streichung auf Photovoltaik-Anlagen sowie deren Weitergabe.
Ins gemeinsame Treffen ging man mit dem erfreulichen Resümee des vergangenen Jahres, wonach der Ausbau der Photovoltaik weiter im Rekordtempo vorangeht. Das Interesse an privaten Sonnenkraftwerken war noch nie so hoch wie 2023, auch wurden noch nie so viele Fördergelder dafür bereitgestellt. Insgesamt wurden im Jahr 2023 über zwei Gigawatt an neuer Leistung installiert. Der große Andrang auf die Förderung des Klimaschutzministeriums (BMK) zeige, dass „die Menschen in Österreich einen Beitrag zur Energiewende leisten wollen“, wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler einmal mehr betonte.
Die Rekordnachfrage erfordert eine ständige Weiterentwicklung des Fördersystems. Dies ist nun im Privatsegment gelungen. Damit die Förderung einfacher und unbürokratischer wird, entfällt seit dem 1. Jänner 2024 die gesamte Umsatzsteuer für kleinere private Photovoltaikanlagen bis 35 kWp. Damit ist seit heuer für Private überhaupt kein Förderantrag mehr erforderlich und es ist für viele Menschen noch einfacher, ihren Teil zur Energiewende zu leisten. Damit soll auch die Branche den notwendigen Aufschwung erhalten und wieder volle Auftragsbücher verzeichnen können.
Dazu habe ich mich heute auch mit Vertreter:innen der #Photovoltaik-Branche im @BMKlimaschutz ausgetauscht. Es freut mich sehr, dass auch die Branche berichtet: Das neue Fördersystem ist gut angelaufen. Klar ist: Wir werden gemeinsam weiter an der #Energiewende arbeiten! (2/2) pic.twitter.com/QSmhl6tiYY
— Leonore Gewessler (@lgewessler) January 23, 2024
Mit der Umsatzsteuerbefreiung für kleinere Sonnenkraftwerke passe sich das Fördersystem nun an diese Rahmenbedingungen an. „Seit 1. Jänner gilt in Österreich: Null Prozent Umsatzsteuer und null Prozent Bürokratie. Es freut mich sehr, dass die Branche heute berichtet hat, dass die Umsetzung bereits gut läuft. Mit der Marktbeobachtung leisten wir nun unseren Beitrag dazu, dass die Preissenkungen jedenfalls auch bei den Menschen ankommen“, so Gewessler weiter.
Marktbeobachtung sorgt für Weitergabe der Kostensenkung
Damit die neue Förderung erfolgreich gelingt und die günstigen Preise tatsächlich bei den Endkundinnen ankommen, implementierte das BMK nun eine Marktbeobachtung des Photovoltaikmarktes. Diese soll den Markt in erster Linie überwachen und so eine genaue Analyse über die Preisentwicklung ermöglichen. Damit unterstützt sie auch das Vertrauen der Kundinnen, in die Wirksamkeit der Förderungen.
Für die Marktbeobachtung wurde die österreichische Energieagentur (AEA) beauftragt. Die Preisentwicklung von kleinen Photovoltaik-Anlagen wird zum Beispiel durch Einholung von Angeboten bei Installateurinnen und Telefonbefragungen von Anlagen-Errichterinnen erhoben. Diese laufend erhobenen Marktpreise werden dann mit einem von der AEA erstellten Richtwert verglichen, wodurch ungerechtfertigt ausbleibende Kostensenkungen sichtbar gemacht werden.
Darüber hinaus wurden vom Gesetzgeber unlängst die Kompetenzen der Bundeswettbewerbsbehörde gestärkt, um im Zweifel Untersuchungen einzuleiten und entsprechend tätig zu werden.
Für Kurt Leeb, Geschäftsführer der eww Anlagentechnik GmbH und stellvertretender Vorstandsvorsitzer des Branchenverbands PV Austria erwartet, dass die Umsatzsteuerbefreiung Photovoltaianlagen bis 35 kWp „ohne großen Aufwand noch wirtschaftlicher macht“ und diese Maßnahme „ein wichtiger Baustein ist, um den PV-Ausbau in Österreich im Kleinsegment wieder anzukurbeln“. Durch die Senkung der Anschaffungskosten werde auch die Nachfrage steigen: „Wir gehen davon aus, das auf Grund des derzeitigen Kostendrucks kein Zweifel an der Weitergabe der Kostensenkung für Endkundinnen besteht und die Branche wie bisher ein verlässlicher Partner der Energiewende bleibt.“