Kategorie Innovation & Technologie - 1. Oktober 2016
Satelliten helfen
Fliehen Menschen vor Krieg oder Naturkatastrophen ist die Lage für humanitäre Helferinnen und Helfer oft unübersichtlich. Wie viele Personen sind in einem Gebiet unterwegs, wie viele befinden sich gerade in einem Lager, wie schnell wächst dieses Camp? Gibt es in der Nähe Wasser und landwirtschaftliche Flächen, um die Menschen zu versorgen?
Genau diese fehlende Übersicht können Satellitenbilder liefern. Im Rahmen des Forschungsprojekts „EO4HumEn“ haben Forscherinnen und Forscher der Universität Salzburg eine Methode entwickelt, wie die wichtigsten Informationen aus Bildern von Erdbeobachtungssatelliten gewonnen und den an Ort und Stelle helfenden Teams zur Verfügung gestellt werden können. „Unsere Kooperationspartner, zu denen seit Jahren etwa die ‚Ärzte ohne Grenzen‘ zählen, bekommen diese Daten innerhalb weniger Tage in Form von Karten, Online-Diensten oder Berichten“, sagt Stefan Lang vom Interfakultären Fachbereich für Geoinformatik der Uni Salzburg.
EO4HumEn hilft einerseits kurzfristig beim Ablauf von humanitären Einsätzen, ist aber auch bei der mittelfristigen Planung von Flüchtlingslagern hilfreich. Diese bestehen oft über Jahre, die Bilder aus der Luft helfen dabei, die Auswirkungen auf die Umwelt abzuschätzen.
Das EO4HumEn-Projekt ist ein Beitrag zum europäischen Erdbeobachtungsprogramm „Copernicus“. Dieses sammelt eigentlich umwelt- und sicherheitsbezogene Daten und erhält durch die Arbeit des Salzburger Forschungsteams humanitäre Hilfe als weiteren Einsatzbereich.