Kategorie Mobilität - 5. September 2017
Start der Modellregionen “Sicher in die Schule”
Mit dem bevorstehenden Schuljahr 2017/18 startet das Pilotprojekt “Sicher in die Schule” für 10-bis 14-Jährige in zwei Modellregionen in der Steiermark und Kärnten. Insgesamt sechs Gemeinden erarbeiten gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) maßgeschneiderte Lösungen für mehr Sicherheit am Schulweg.
Dabei werden Gefahrenstellen beseitigt, beispielsweise durch bauliche Maßnahmen an unübersichtlichen Kreuzungen oder Tempo 30-Zonen vor Schulen. In Workshops wie etwa zum Thema Ablenkung durch Smartphones lernen Kinder wie sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten. Für die Modellregionen stellt das Verkehrsministerium insgesamt 126.000 Euro zu Verfügung.
„Kinder brauchen unseren besonderen Schutz. Darum erarbeiten wir in unseren Modellregionen maßgeschneiderte Lösungen für mehr Sicherheit am Schulweg. Dazu gehören etwa Tempo 30-Zonen vor Schulen oder Workshops zum Thema Ablenkung durch Smartphones. Unser Ziel ist, dass auf Österreichs Straßen kein einziges Kind mehr zu Schaden kommt“, sagt Verkehrsminister Jörg Leichtfried.
Pilotprojekt für mehr Sicherheit am Schulweg
Das Pilotprojekt „Sicher zur Schule“ startet in den Gemeinden Trofaiach, Mautern, Leoben in der Steiermark sowie in Lavamünd, Brückl/Görschitzal und Arnoldstein in Kärnten. Expertinnen und Experten analysieren dabei, welche Wege die Kinder häufig benützen und identifizieren Gefahren wie etwa schlecht erkennbare Bodenmarkierungen. Gemeinsam mit Gemeinde, Schule und Eltern erarbeiten sie ein maßgeschneidertes Programm um Risikostellen zu beseitigen, etwa mit Geschwindigkeitsbegrenzungen wie Tempo-30-Zonen vor Schulen.
Zu den möglichen Maßnahmen gehört es auch, andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehner zu sensibilisieren, beispielsweise mit Plakaten, die Autofahrerinnen und Autofahrer daran erinnern vorsichtiger zu fahren. In Workshops lernen die Kinder richtiges Verhalten im Straßenverkehr und werden darin geschult, Gefahren besser zu erkennen und Ablenkung etwa durch Smartphones zu vermeiden. Das Projekt in den Modellregionen läuft für zwei Jahre. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse wird ein Leitfaden für Gemeinden in ganz Österreich entwickelt.
„Mit zehn Jahren erweitert sich der Aktionsradius von Kindern enorm und geht, u.a. aufgrund des Schulwechsels, über die unmittelbare Schulumgebung hinaus. Damit sie selbstständig und sicher unterwegs sein können, ist es einerseits erforderlich örtliche Gegebenheiten den Bedürfnissen der Kinder anzupassen, andererseits muss bei anderen Verkehrsteilnehmern und den Kindern selbst Aufklärungsarbeit geleistet werden. Hier besteht in der Praxis oftmals Nachholbedarf. Das Projekt leistet hier einen wichtigen Beitrag“, so KFV-Forschungsleiter Klaus Robatsch.
Im Jahr 2016 haben sich laut Statistik Austria 571 Kinder auf dem Weg zur Schule bei Verkehrsunfällen verletzt, eines davon tödlich. 80 Kinder verunglückten alleine in der Steiermark. Die überwiegende Mehrheit, nämlich 453 Kinder in ganz Österreich, waren zwischen 10 und 15 Jahre alt.