Kategorie Energie - 30. August 2021
Umweltförderung im Inland: CO2-neutrale Alternative für Bruck an der Mur
Ein innovatives Wärmeversorgungs-Konzept der Brucker BIO Fernwärme GmbH liefert Energie aus Industrieabwärme und Biomasse. Mit dem Ausbau des Nahwärmenetzes wird der Bedarf an fossilen Brennstoffen ausgeglichen, dabei können CO2-Emissionen von rund 860 Tonnen pro Jahr vermieden werden. Das Vorzeigeprojekt macht Bruck an der Mur zu einem Aushängeschild für Klimaschutz.
Die 2008 von Ing. Leo Riebenbauer und Ing. Johannes Merl gegründete Brucker BIO Fernwärme GmbH betreibt am Standort Bruck an der Mur ein Nahwärmenetz, welches mit industrieller Abwärme der NORSKE SKOG und Wärme aus zwei Biomassekesseln gespeist wird. Diese beiden Systeme erzielen eine hohe Versorgungssicherheit für die Stadt und tragen zur Erreichung der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 bei.
Nun ist eine Erweiterung des Nahwärmenetzes um 24 Abnehmer bzw. 1.847 kW geplant. Unter den neu anschließenden Wärmeabnehmern sind neben neu zu errichtenden Wohnhausanlagen vorwiegend einige Gewerbebetriebe und diverse Kleinabnehmer. Gemeinsam mit dem bestehenden Ausbau können dadurch 32.216 MWh/a Wärme verkauft werden.
Nachhaltige Förderungen
Rund 3,1 Mio. Euro investiert die Brucker BIO Fernwärme GmbH in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Projektes. Davon werden etwa 930.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ sowie aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.
Die erforderliche zusätzliche thermische Energie von rund 3.100 MWh/a wird einerseits durch die in der Heizzentrale bestehenden Biomasseheizkessel bereitgestellt, andererseits erhöht sich der Wärmebezug von der NORSKE SKOG von 28.653 MWh auf 31.177 MWh. Der Anteil des Wärmezukaufes von industrieller Abwärme am gesamten Brennstoffeinsatz liegt sowohl für den Ausbau als auch für das Gesamtprojekt bei 78,9 %, entsprechend liegt der Anteil des Biomasseeinsatzes in der eigenen Heizzentrale bei 21,1 %.
Zusätzlich erfolgte die Errichtung von drei neuen Pufferspeichern am Standort des Biomasseheizwerkes mit einem Gesamtvolumen von 600 m³. Durch diese Anlagenoptimierung werden vorhandene Abwärmespitzen aus der Papierfabrik Norske gespeichert. Die gespeicherte Wärmemenge in den Pufferspeichern dient zur Spitzenlastabdeckung.
Als zusätzlicher Brennstoff zur Verfeuerung in der Heizzentrale kommt Waldhackgut zum Einsatz. Die Versorgung mit zusätzlichem Brennstoff kann im Rahmen der bestehenden Brennstoff-Lieferverträge sichergestellt werden. Ein nachhaltiger Ansatz: Der Waldhackgutanteil sowie der Bezug von industrieller Abwärme decken 100 Prozent des Gesamtbiomassebedarfs und die Brennstoffanlieferung erfolgt innerhalb von 50 km.
Weitere Infos zur Umweltförderung finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at