Kategorie Klima- & Umweltschutz - 23. August 2023

Umweltförderung im Inland: Raus aus Gas mit elektrisch betriebenen Auslagerungsöfen

Die Neuman Aluminium Gruppe plant von gasbetriebenen auf elektrisch betriebene Auslagerungsöfen zu wechseln. So kann der Erdgasbedarf je Tonne Aluminium durch Strom aus Erneuerbaren Energieträgern ersetzt werden.

Das Familienunternehmen in der 7. Generation ist auf die Entwicklung und Produktion hochwertiger Aluminiumkomponenten unter anderem in den Bereichen Mobilität, Bauindustrie, Verpackung und Elektrotechnik spezialisiert. Es hat sich von Marktl/Lilienfeld aus zu einem weltweit tätigen, wirtschaftlich soliden Industrieunternehmen mit 13 Produktionsstätten an 8 Standorten mit mehr als 2.500 Mitarbeitenden entwickelt. Fachliche Expertise und interdisziplinäre Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbinden die verschiedenen Divisionen des Unternehmens.

© Fried. v. Neuman GmbH

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen

Konsequent treibt die Unternehmensgruppe den Ausbau ihrer Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen voran, nicht nur für ihre Werke, sondern auch für die private Nutzung der Mitarbeiter:innen. Zusätzlich wird die Herstellung, Verarbeitung und Nutzung von Sekundäraluminium forciert, wodurch der CO2-Fußabdruck des Materials um 95 Prozent gesenkt werden kann. Energieverbräuche werden kontinuierlich beobachtet und Maßnahmen für Einsparungen abgeleitet.

Prozesse werden hinsichtlich Effizienz, Langlebigkeit der Komponenten und Ressourcenschonung entwickelt. Abfälle werden getrennt und durch geeignete Partner entsorgt oder durch Wiederaufbereitung dem Stoffkreislauf zurückgeführt. Der Verbrauch von Wasser und Hilfsstoffen wird durch Kaskadierung, technische Konzepte und Aufbereitung minimiert.

 

Am Standort Marktl (NÖ) wird im Fließpresswerk nun ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz gesetzt. Geplant ist die Umstellung von gasbetriebenen auf elektrisch betriebene Auslagerungsöfen. Der spezifische Erdgasbedarf je Tonne Aluminium wird bei der Auslagerung in den elektrischen Auslagerungsöfen gänzlich eliminiert und durch Strom aus Erneuerbaren Energieträgern ersetzt.

Im vorgelagerten Prozess des Lösungsglühens kann durch diese Maßnahme der Erdgasbedarf ebenfalls verringert werden, da neue, selbst-entwickelte Leichtbau-Gestelle zum Einsatz kommen. So kann je Tonne wärmebehandeltes Aluminium der Erdgaseinsatz von rund 1.400 kWh auf 750 kWh/Tonne reduziert werden. Die elektrisch betriebenen Öfen werden künftig mit rund 460 MWh Ökostrom betrieben. Insgesamt werden durch die Umsetzung der Maßnahme werden jedes Jahr 311 Tonnen CO2 Emissionen vermieden.

Rund 1,5 Millionen Euro investiert das Neuman Aluminium Fließpresswerk in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Großprojekts. Davon werden 416.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

Die Umweltförderung im Inland (UFI)


Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz zum Beispiel im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG).


Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden Investitionen in Höhe von knapp 3,6 Milliarden Euro in den Bereichen der erneuerbaren Wärme und Abwärmenutzung, sowie der Kesseltauschaktion „Raus aus Öl und Gas“ inklusive der Sanierungsoffensive ausgelöst. Rund 1,085 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen können so jährlich eingespart werden.


Mit einem Förderungsbarwert von 90,5 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 rund 12.500 Projekte im Rahmen der „Thermischen Gebäudesanierung“ aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und der Sanierungsoffensive gefördert. Diese Projekte lösten ein Investitionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Die damit erzielte jährliche CO₂-Einsparung beläuft sich auf circa 63.700 Tonnen. Über 66.000 Projekte im Bereich des Kesseltausches wurden 2021 und 2022 gefördert. Mit Hilfe der 468 Millionen an Fördergeldern wurde ein Investitionsvolumen von fast 1,7 Milliarden Euro ausgelöst. Die dadurch erzielte jährliche CO₂-Einsparung beträgt 485.000 Tonnen.


Für die Förderungsabwicklung ist im Auftrag des BMK die Kommunalkredit Public Consulting zuständig. Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html

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