Vor 4 Tagen

Umweltförderung im Inland: Wärmepumpe lohnt sich

Lidl Österreich setzt im Logistikzentrum Laakirchen (OÖ) auf ein neues Wärmepumpensystem & kann so jährlich 838 Tonnen CO2 einsparen

Lidl gehört zu den größten Discountern des Landes. Gespart wird jedoch nicht bei der unternehmenseigenen Klima-Offensive, die sich um mehr Bewusstsein für ein verantwortungsvolles Handeln gegenüber Umwelt und Gesellschaft bemüht und dabei etwa die Reduktion von Lebensmittelverschwendung und die Unterstützung von Recycling-Initiativen im Blick hat.

Der gesamte Lidl-Konzern hat sich, über alle Geschäftsbereiche und Lieferketten hinweg, zu Net-Zero bis 2050 verpflichtet und möchte somit bis dahin seine Treibhausgase so weit wie möglich gegen null reduzieren. Das Net-Zero-Ziel umfasst auch die Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette, denn hier fallen mehr als 90 Prozent der gesamten Emissionen des Unternehmens an. Bis 2034 sollen 35 Prozent der Emissionen im Bereich Energie und Industrie reduziert werden.

Bauarbeiten an der neuen Wärmeanlage © Lidl/Rohal

Teil davon ist nun auch eine Wärmepumpe zur innerbetrieblichen Wärmeerzeugung im Logistikzentrum Laakirchen in Oberösterreich, die mit Hilfe der Umweltförderung des Bundes errichtet wurde. Zwei Erdgaskessel zur Raumbeheizung und teilweisen Warmwasseraufbereitung werden durch eine Wärmerückgewinnung mit Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt.

Die Wärmerückgewinnung erfolgt über die im Bestand vorhandene Ammoniak-Industriekälteanlage mit der Nutzung der bisher ungenutzten Ab-, Kompressions- und Umgebungswärme. Durch die Wärmerückgewinnung kann die gesamte Wärmeversorgung des Logistikzentrums von Erdgas auf Wärmepumpen mit dem Einsatz von Ökostrom umgestellt werden.

 

Durch diese Maßnahme werden jährlich 4.026 MWh Erdgas eingespart und der zusätzliche Strombedarf von 690 MWh/a durch die Wärmepumpen zur Wärmerückgewinnung wird ausschließlich durch Ökostrom gedeckt. Insgesamt können somit jährlich rund 838 Tonnen CO2 vermieden werden.

Für das Projekt investierte Lidl insgesamt rund 2,5 Millionen Euro, wovon rund 630.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ kamen. Gefördert wurden ausschließlich Mehrkosten, die für die Nutzung der Abwärme und den Betrieb der Wärmepumpe aufgewendet werden mussten. Die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

Energieeffizienzmaßnahmen in der Produktion

In der Steigerung der Energieeffizienz liegt für jedes Unternehmen bares Geld. Das beachtliche Einsparungspotenzial können Sie bereits durch kostengünstige und einfach umzusetzende Maßnahmen nutzen.

Die Vielfalt betrieblicher Technologien ist groß – dementsprechend breit sind auch die möglichen Energieeffizienzmaßnahmen. klimaaktiv bietet Informationen und Tools zu vielen Technologieschwerpunkten an, von Abwärmenutzung über Druckluft bis zu Pumpensystemen. Alle Informationen finden Sie unter www.klimaaktiv.at/unternehmen/prozesse/produktion

Über 82.400 geförderte Projekte in den Klimaschutz 2024

Insgesamt wurden im Jahr 2024 von der Umweltförderungskommission Förderungen in Höhe von über 1.780 Mio. Euro an Bundesmitteln für mehr als 82.400 Projekte im Inland zur Genehmigung empfohlen. Davon entfallen über 153,9 Mio. Euro mit 3.550 geförderten Projekten auf die Umweltförderung im Inland. Weiters konnten im Rahmen der Sanierungsoffensive 76.237 Projekte mit einem Förderungsbarwert von rund 1.406 Mio. Euro gefördert werden. Auch die Kreislaufwirtschaft hat mit 41,7 Mio. Euro und 786 Projekten eine wichtige Rolle gespielt. Im Energieeffizienzprogramm wurden 1.857 Projekte mit einem Förderungsbarwert von 102,9 Mio. unterstützt. Im Rahmen des Förderungsschwerpunkts der Transformation der Industrie wurden fünf große Klimaschutzprojekte vorgeschlagen und nun im Rahmen der Kommissionssitzung Förderungen in Höhe von 61,4 Mio. Euro genehmigt. Ein Teil der Mittel kommt aus der EU-Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF).


Die Betriebliche Umweltförderung schafft seit 1993 wichtige Anreize für Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz in Österreich. Durch laufende Anpassungen an technologische Entwicklungen wird Unternehmen damit ein attraktives und modernes Förderungsinstrument angeboten. Schlussendlich ist es der ausgewogene Mix an effizienten Förderungsinstrumenten und einer klar formulierten Mission, die ideale Voraussetzungen schaffen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.


Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html