28. Oktober 2021

Umweltförderung im Inland: In St. Johann in der Haide erblüht Naturkosmetik über Erdsondenfeld

Der Naturkosmetikhersteller RINGANA in Hartberg setzt auf allen Ebenen auf hochwertige Zutaten, unkonventionelle Ideen und Nachhaltigkeit. Kosmetik kommt dort aus einem sogenannten Frischewerk, wo die inwzischen breite Produktpalette möglichst umweltschonend hergestellt wird. Nach den ersten Versuchen zu alternativen Körperpflegeprodukten mit einem Handmixer haben Gründer:in Andreas Wilfinger und Ulla Wannemacher sich seit der offiziellen Firmengründung 1996 mit visionären Ideen ein modernes Unternehmen mit über 400 Mitarbeiter:innen, über 85.000 RINGANA-Partner:innen weltweit und einem jährlichen Umsatz von 160 Millionen Euro geschaffen.

 

Nun soll mit der Errichtung einer neuen Produktionsstätte in St. Johann in der Haide (Steiermark) ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte gesetzt werden. Mit Mitteln der Umweltförderung des Klimaschutzministeriums (BMK) wird dort eine innovative Anlage zur Deckung des Wärme- und Kältebedarfs gebaut.

Ein Erdsondenfeld mit insgesamt 170 Erdsonden dient dort dann als primäre Wärme- sowie Kältequelle. Die Grundtemperatur der Erdsonden von etwa 6°C kann vielfach genutzt werden. Zuerst wird damit ein Sole-Schichtverteiler bedient, der als Wärmequelle und -senke für einen Niedertemperatur-Schichtspeicher sowie einen Kälteverteiler dient. Der Kälteverteiler wird einerseits direkt vom Sole-Verteiler gespeist (free cooling-Funktion) und andererseits durch die Kälteerzeuger.

 

Es kommen drei Kältemaschinen mit dem Kältemittel Ammoniak zum Einsatz, die Temperaturen von 6°-12°C für den Kühlbedarf im Produktionsprozess, sowie von 12°-19°C für Produktions- und Büroräume bereitstellen. Die Kondensatorseite der Kältemaschinen wird zur Erzeugung von Niedertemperatur genutzt, welche im Niedertemperaturspeicher abgeladen wird. Niedertemperaturverbraucher sind die Heizkreisläufe sowie die beiden Hochtemperatur-Wärmepumpen, für die der Niedertemperaturschichtspeicher die Wärmequelle darstellt. Die Hochtemperatur-Wärmepumpen arbeiten ebenfalls mit dem Kältemittel Ammoniak und dienen zur Anhebung der Temperatur aus dem Niedertemperaturspeicher auf 90°C zur Bereitstellung von Prozesswärme und Warmwasser für Büro und Produktion.

Insgesamt können im Vergleich zu herkömmlichen Einzel-Anlagen 1.044 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Durch die Verwendung des natürlichen Kältemittels Ammoniak können weiters Kältemittelleckageverluste im Ausmaß von 8,2 Tonnen CO2-Äquivalenten im Vergleich zu einer Standardanlage vermieden werden.

Rund drei Millionen Euro investiert RINGANA in die Realisierung dieses innovativen Projektes. Dafür werden über 671.000 Euro durch Förderungen aus der Umweltförderung im Inland, sowie aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting war für die Förderungsabwicklung im Auftrag BMK zuständig.

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für diese Umweltförderung im Inland (UFI) ist das Umweltförderungsgesetz (UFG). Im Gebäudebereich wurden zuletzt durch die Sanierungsoffensive des Bundes über 10.700 thermische Gebäudesanierungen gefördert und in über 6.600 Fällen Förderungen für den fossilen Heizkesseltausch zur Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme bereitgestellt. Zusammen mit Förderungen für Betriebe, Gemeinden und Vereine wurden in Summe im Jahr 2020 mehr als 19.800 geförderte klimarelevante Projekte mit einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro gefördert.


Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html