Kategorie Informationen & Tipps - 18. April 2019
Auf zwei Rädern sicher durch den Frühling
Ostern steht vor der Tür, der Frühling kommt wieder auf Touren und mit ihm auch die zahlreichen Biker des Landes. Die Motorradsaison ist vielerort bereits gestartet, die Zweiräder aus dem Winterschlaf geholt. Warum es wichtig ist, dass Motorräder und auch Biker selbst fit für die Saisoneröffnung gemacht werden sollten?
Besonders zu Saisonbeginn werden Motorradfahrerinnen und -fahrer oft gar nicht oder zu spät wahrgenommen. Was sollten Sie also tun, um gut vorbereitet in den Frühling zu starten? Gute Beleuchtung, helle Bekleidung, kräftige Farben und mittiges Fahren auf dem Fahrstreifen sind besonders am Anfang der Saison wichtig. Verhalten Sie sich berechenbar und fahren Sie nicht versteckt hinter Autos oder in den sogenannten toten Winkeln.
Umsichtiges Fahren ist unbedingt notwendig, da sich auch andere Verkehrsteilnehmende erst wieder an die Begegnung mit Motorrädern gewöhnen müssen.
Wichtige To-Dos für den Saisonstart
Zu Saisonbeginn müssen Sie Ihr Motorrad (wie nach jeder längeren Pause) kontrollieren.
- Batterie-Check: Sie sollte ausreichend befüllt und geladen sein. War die Batterie während der Winterpause eingebaut, kann es sein, dass Motorrad oder Roller Starthilfe brauchen.
- Motoröl: Vor der 1. Ausfahrt unbedingt den Motorölstand kontrollieren. Einmal jährlich muss beim Motorrad ein Öl- und Ölfilterwechsel vorgenommen werden.
- Flüssigkeitsstände: Kühlmittel, Brems- und Hydraulikflüssigkeit überprüfen. Die Bremsflüssigkeit sollte alle drei Jahre erneuert werden.
- Elektrik: Licht und andere elektrische Anlagen testen, wie zum Beispiel Kill-, Kupplungs- und Seitenständerschalter.
- Reifen: Luftdruck und Allgemeinzustand der Reifen kontrollieren. Die Profiltiefe muss bei Motorradreifen mindestens 1,6 Millimeter betragen.
- Bremsen-Check: Bremsbeläge, Bremswirkung und Druckpunkt – Alle drei Komponenten der Bremse sollten kontrolliert werden. Auch der Freilauf der Räder sollte einwandfrei funktionieren.
- Kette und Kettenspannung prüfen: Bei Fahrzeugen mit Antriebskette ist es wichtig, Kettenspannung und -verschleiß zu prüfen und die Kette gegebenenfalls zu fetten.
Erst starten, wenn etwaige Mängel behoben wurden. Außerdem sollten wichtige Funktionen wie die Bremsen zunächst in einem ruhigen Verkehrsbereich im Fahrbetrieb nochmals überprüft werden.
Die richtige Ausrüstung schützt
Auch die richtige Schutzkleidung ist ein wesentlicher Faktor für die Sicherheit auf zwei Rädern. Viele schwere Verletzungen und vor allem auch Schürf- und Brandwunden können bei entsprechender Schutzkleidung vermindert oder vermieden werden. Tragen Sie im Falle eines Unfalls keine Schutzkleidung, kann das außerdem Ihren Anspruch auf Schadenersatz vermindern.
Aufgrund der Alterung durch UV-Strahlen sollten Sie alle drei bis fünf Jahre einen neuen Helm kaufen und nach einem Sturz unbedingt beim Hersteller überprüfen lassen. Vollvisierhelme schützen den Kopf am besten. Bei Helmen ohne Visier benötigen Biker zusätzlichen Augenschutz.
Sie sollten unbedingt darauf achten, dass keine Nieten in der Motorradbekleidung verarbeitet sind. Nach einem Sturz und anschließendem Rutschen auf dem Asphalt können sich die Nieten so stark erhitzen, dass sie glühen und sich tief in die Haut einbrennen.
In Gefahrensituationen versuchen Motorradfahrerinnen und -fahrer meist reflexartig, den Sturz mit Händen und Beinen abzufangen. Deshalb sind bei Motorradunfällen besonders die Hände und Füße gefährdet: Achten Sie beim Kauf von Handschuhen daher auf gute Qualität. Handschuhe sollten verstärkt und gepolstert sein. Ziegen- und Känguruleder sind sehr fest.
Tragen Sie beim Motorradfahren immer Stiefel. Denn meist werden die Füße bei einem Sturz unter der Maschine eingeklemmt. Deshalb ist es wichtig, möglichst steife Stiefel zu tragen. Ein Nierenschutz hilft ebenfalls, das Verletzungsrisiko zu verringern, und hält den Fahrtwind ab.
Im Frühjahr ist zudem mit verstärktem Wildwechsel zu rechnen. Besonders in der Dämmerung früh und abends kann es gefährlich werden. Die erfolgte Umstellung von Winter- auf Sommerzeit bringt uns mit dem im Frühjahr äußerst mobilen Wild zudem zeitlich näher zusammen. Das Schild „Vorsicht, Wildwechsel!“ daher nicht ignorieren. Es steht an tatsächlich gefährlichen Abschnitten. Deshalb: Tempo drosseln und die Straßenränder beobachten.