Kategorie Innovation & Technologie - 6. November 2019
Weltraumstation Lunar Gateway wird mit Austro-Technik ausgestattet
Ein halbes Jahrhundert liegt die erste Mondlandung zurück. Das Interesse und Flüge zum Erdtrabanten wird in Raumfahrtprogrammen verankert. Diese nehmen den Mond wieder fest ins Visier, ob als Expeditionspunkt oder als Durchgangsstation für entferntere Explorationen.
Mit der Weltraumstation Lunar Gateway soll bereits 2024 ein Sprungbrett für zukünftige regelmäßige Mondlandungen entstehen. Dabei handelt es sich um eine geplante Raumstation in Kooperation von NASA, ESA, Roskosmos, JAXA und CSA. Die im Gegensatz zur Internationalen Raumstation ISS kleinere Station soll nicht die Erde, sondern den Mond umkreisen, und im Gegensatz zur ISS nicht ständig besetzt sein.
Als Standard für die Netzwerktechnologie an Bord hat nun die NASA TTEthernet (Time-Triggered Ethernet) vom Wiener Softwareunternehmen TTTech definiert. Zusammen mit dem Wiener Weltraumzulieferer RUAG Space bietet man nun gemeinschaftlich eine Soft- und Hardwarelösung für Systeme der Station an.
Das Gateway-Raumschiff soll als permanente Basis für Astronauten auf dem Weg zum Mond bzw. irgendwann auch auf der Reise zum Mars dienen.
Um an Bord Daten auszutauschen, wurde TTEthernet als Standard definiert. Die Technologie wird bereits beim NASA-Raumschiff Orion sowie in der Entwicklung der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 verwendet. Im Zusammenspiel „mit weltraumtauglicher Hardware von RUAG Space wird dieses Produkt nun allen Firmen, die an dem milliardenschweren ‚Lunar Gateway‘-Projekt mitarbeiten, angeboten“, teilten die beiden Unternehmen in einer Aussendung mit. Laut RUAG Space Austria-Geschäftsführer Andreas Buhl rechnet man „mit ersten Aufträgen in Millionenhöhe in den kommenden Monaten“.
Die Time-Triggered-Technologie von TTTech setzt auf den Ansatz, dass alle Sender und Empfänger in einem Netzwerk wissen, wann eine Nachricht zu senden oder zu erwarten ist. Dadurch erhöhen sich Sicherheit und Zuverlässigkeit des Kommunikationssystems, heißt es seitens der Unternehmen.
apa/Red