Weltwassertag: So viele Tonnen Treibgut & Müll sammeln sich in den Wasserkraftwerken
Wasser ist unbestritten das wichtigste Gut unseres Planeten. Dennoch verfügen im Jahr 2019 mehr als zwei Milliarden Menschen über unsicheren oder gar keinen Zugang zu Trinkwasser, wie im aktuellen Weltwasserbericht der Vereinten Nationen konstatiert wird. Dass Wasser auch in Österreich keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte beispielsweise eine Dürreperiode letzten Sommer, die an vielen Flüssen zu teils heiklem Niedrigwasser führte.
Normalerweise gehört Wasser in Österreich jedoch nicht zu den raren Elementen, sondern ist meist im Überfluss und in exzellenter Qualität vorhanden. Ein angenehme Tatsache, die nicht nur das Leben daran, sondern auch das Wirtschaften damit zu einem wichtigen Standortfaktor macht. Die Energiewirtschaft profitiert davon ebenfalls. Aus Österreichs Gewässern wird eine Menge Energie gewonnen. Man nutzt den geographischen Vorteil dieser für die Stromerzeugung. VERBUND ist dabei Österreichs führendes Unternehmen und einer der größten Erzeuger von Strom aus erneuerbarer Wasserkraft in Europa.
Viel Strom, viel Müll
Die Wasserkraftwerke sind hocheffiziente (Pump-)Speicherkraftwerke in den österreichischen Alpen und Laufkraftwerke an allen größeren Flüssen in Österreich. Für die Stromversorgung des Landes von größter Bedeutung: In Österreich werden fast 65 Prozent der Stromerzeugung durch Wasserkraft gedeckt, mehr als die Hälfte davon stammt aus VERBUND-Wasserkraftwerken. Allein aus den Donaukraftwerken ließe sich der Strombedarf aller österreichischen Privathaushalte abdecken.
Der internationale Welt-Wassertag am 22. März soll das Bewusstsein für die Bedeutung der kostbaren Ressource Wasser verstärken. Dazu gehört auch die Sauberkeit unserer Gewässer. „Was im Wasser landet, muss irgendwann bei einem der Kraftwerke vorbei. In ganz Österreich arbeiten daher bei den Kraftwerke so genannte Rechenreinigungsmaschinen“, so die VERBUND in einer Pressemitteilung.
Die Rechenreinigungsmaschinen entfernen das Schwemmgut. Neben kleinerem und größerem Holz ist es immer wieder Plastik und Zivilisationsmüll, der bei den Kraftwerken auftaucht und von Partnerfirmen fachgerecht entsorgt wird. 16.000 Tonnen listet der Integrierte Geschäftsbericht des Verbunds für 2018 auf. „Die Summe ist aufgrund der geringen Wasserfügung des Vorjahres sogar noch deutlich unter den Werten, doch deutet dies nur auf eine zeitliche Verschiebung der Menge und nicht auf einen Rückgang des Anfalls hin“, teilt man von Seiten VERBUNDs mit.
Verschmutzungen bitte melden!
Die Reinhaltung der Donau ist auch dem BMVIT ein großes Anliegen. Sollten Sie beim Spaziergehen oder Wassersport Gewässerverschmutzungen der Donau beobachten, melden Sie diese bitte umgehend der nächsten Schifffahrtsaufsicht. Nur so besteht die Möglichkeit die Ursache zu finden und umgehend Maßnahmen zu setzen.
Auch wenn sich die ein oder andere Beobachtung als falscher Alarm herausstellen sollte (zum Beispiel Algenbildung, genehmigte Einleitungen von Kläranlagen), ist es besser einmal zu oft als einmal zu wenig zu melden!
Naturschutz kommt neben der Wasserkraftnutzung nicht zu kurz: 2.800 Hektar Anlageflächen von Verbund-Kraftwerken wurden nachträglich unter Schutz gestellt – von Natura 2000 bis Ramsar reichen die Schutzverordnungen. Renaturierungsprojekte wie das Life+ Traisen zeigen, „dass mit kluger Landschaftsplanung die Artenvielfalt an Kraftwerksstandorten rasch und erstaunlich erfolgreich verbessert werden kann“.
Rund um die VERBUND-Kraftwerke leben ungefähr 50.000 Tier- und 3.500 Pflanzenarten. Eine große Verantwortung für das Unternehmen, damit diese im Wirkungsgebieten der Kraftwerke ihre Heimat behalten können.
Mit technisch innovativen oder auch großflächigen Fischwanderhilfen erfüllt der Verbund mehr als die Vorschriften der EU-Wasserrahmen-Richtlinie erfordern: „Wo immer es möglich ist, wird zusammen mit Partnern aus EU, Bund, Ländern und Fischerei mehr als die Durchgängigkeit der Flüsse hergestellt. Zusätzliche Habitate wie beispielsweise an Europas längster Fischwanderhilfe in Ottensheim-Wilhering an der Donau sind Laich- und Lebensraum für Fische und Rückzugsgebiet für Lebewesen am Wasser. Ziel ist die gänzliche Barrierefreiheit der heimischen Wasserkraftwerke.“
INFObox: Während VERBUND zu den größten und nachhaltigsten Wasserkraftproduzenten gehört, ist die viadonau als Unternehmen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) entlang von zehn Schleusen in Österreich für die Betreuung der Naturlandschaft und Wasserstraße Donau an 378 Flusskilometer zuständig.