24. November 2020

2019 mit CO₂-Rekord in der Atmosphäre

Noch nie seit Beginn der Industrialisierung wurde so viel Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre nachgewiesen wie im vergangenen Jahr. Auf Besserung durch die weitreichenden Corona-Shutdowns dürfe nicht gehofft werden.

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Der Rückgang der Treibhausgas-Emissionen im Zuge der Corona-Lockdowns hält den Klimawandel nach einem Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) nicht auf. Der Rückgang beeinflusse die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre weniger als ohnehin jedes Jahr vorhandene natürliche Fluktuationen, schreibt die WMO am Montag in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin.

Anders ist etwa jedes Jahr das Volumen an CO2, das die Vegetation aufnimmt. Auch 2020 sei die Konzentration nach den vorläufigen Ergebnissen einiger Messstationen weiter gestiegen.

2019 durchbrach die CO2-Konzentration im globalen Durchschnitt erstmals die Marke von 410 ppm (Teilchen pro Million Teilchen), wie aus dem Bericht hervorgeht. Konkret lag die CO2-Konzentration im vergangenen Jahr bei 410,5 ppm, nach 407,9 beziehungsweise 405,5 ppm in den beiden Jahren davor.

„Die Erde hat zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren eine ähnliche CO2-Konzentration erlebt“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Auf den Zustand vor so langer Zeit können Forscher durch Eisbohrungen und Analysen von Fossilien schließen. „Damals lag die Temperatur zwei bis drei Grad und der Meeresspiegel 10 bis 20 Meter höher. Aber es lebten nicht 7,7 Milliarden Menschen auf der Erde“, so Taalas weiter. CO2 wird etwa durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, die Zementproduktion und andere Industrieprozesse sowie im Zuge von Abholzung freigesetzt.

Corona-Effekt kaum spürbar

Auch mit Blick auf das Corona-Jahr 2020 hat die WMO wenig Hoffnung auf Besserung. Das Ausmaß klimaschädlicher Emissionen sei in diesem Jahr zwar zurückgegangen, aber immer noch zu hoch, um den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu stabilisieren, heißt es in dem Bericht.

Eigentlich beschäftigt sich die WMO in ihrem Treibhausgas-Bulletin in erster Linie mit den Emissionen im jeweils abgeschlossenen Vorjahr. Dieses Mal hat sie ihrem Bericht jedoch die Frage vorangestellt, welchen Einfluss die Covid-19-Pandemie auf den CO2-Gehalt der Atmosphäre hatte.