Kategorie Innovation & Technologie - 26. August 2016

Österreich als Top-Standort der Elektronikindustrie:

Technologieminister Jörg Leichtfried hat im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche gemeinsam mit der österreichischen Elektronik-Industrie die Initiative „Silicon Austria“ präsentiert. Die wichtigsten Fakten zum Thema:

Was ist Silicon Austria?

Silicon Austria ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und österreichischer Unternehmen, um Österreich zu einem attraktiven und führenden Standort für die Elektronikindustrie auszubauen.

Warum ist die Elektronikindustrie so wichtig?

Elektronik und Mikroelektronik sind die Basis für viele aktuelle Technologien. Ohne sogenannte „Electronic Based Systems“ (EBS) wäre die Digitalisierung in Bereichen wie Energie, Transport, Gesundheit, Sicherheit, Logistik oder Dienstleistungen überhaupt nicht denkbar. Sie bilden die Bausteine für selbstfahrende Autos, das „Internet der Dinge“, intelligente Infrastruktur, Häuser und Städte oder auch „Industrie 4.0“. Ein Zehntel der weltweiten Wirtschaftsleistung hängt von Elektronikprodukten und daran hängenden Dienstleistungen ab.

Wie kann Österreich ein Top-Standort für die Elektronikindustrie werden?

Österreich verfügt jetzt schon über eine gut entwickelte Elektronik-Industrie und über einige Weltmarktführer. Von insgesamt 188 in Österreich tätigen Unternehmen im Bereich EBS betreiben 93 auch Forschung. Mehr als 60.000 Menschen arbeiten in der österreichischen Elektronikindustrie. Diese starke EBS-Wirtschaft ist eine hervorragende Basis für Silicon Austria.

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Was macht das bmvit?

In einem neuen Forschungszentrum sollen die Kapazitäten der Forschungsinstitute gebündelt und neue Kompetenzen aufgebaut werden. Noch im Herbst 2016 werden gemeinsam mit der Industrie die wichtigen Forschungsfelder identifiziert, damit die Industrie ihre Marktposition im internationalen Wettbewerb weiter ausbauen kann. Das bmvit hat 50 der insgesamt 80 Mio. Euro, die es für Silicon Austria bereitstellt, für dieses neue Institut vorgesehen. Bis Herbst 2017 soll die gemeinsame Einrichtung von bmvit und Industrie stehen.

Sechs Maßnahmen für den Elektronik-Standort Österreich


Ein Weltklasse-Forschungszentrum: Als gemeinschaftliches Unternehmen der bestehenden Forschungszentren Austrian Institute of Technology (AIT), Joanneum Research, Carinthia Tech Research und Materials Center Leoben wird ein international führendes Forschungsinstitut entstehen. Auf internationaler Ebene wurden bereits Gespräche mit den beiden größten europäischen Forschungs-Standorten IMEC in Belgien und CEA-LETI in Frankreich aufgenommen. Zusätzlich haben bereits 25 Unternehmen ihre Absicht bekundet, sich an dem Zentrum zu beteiligen.


Stiftungsprofessuren an den Universitäten: Seit drei Jahren finanziert und unterstützt das bmvit gemeinsam mit der Industrie Stiftungsprofessuren an den österreichischen Universitäten. Nach diesem gelungenen Vorbild plant das bmvit die Errichtung von vier Stiftungsprofessuren im Bereich Elektronik.


Elektronik-Pilotfabriken: Die Errichtung von industriellen Testlaboren, sogenannten Pilotfabriken, soll helfen, Neuentwicklungen schneller marktreif zu machen. Eine von den Unternehmen mitfinanzierte Pilotfabrik im Bereich IKT soll den Unternehmen als Versuchsraum dienen.


Offene Werkstätten: Um das Thema in den Universitäten und Schulen bessern zu verankern, ist die Errichtung von zwei „Fab Labs“ an den Unis und vier bis sechs daran angeschlossenen regionalen „Makerspaces“ geplant. Beide sind offene Werkstätten, in denen Privatpersonen Zugang zu modernen Produktionsmitteln und Maschinen haben.


Leitprojekte: Im Rahmen der Forschungsförderungsprogramme „IKT der Zukunft“ und „ECSEL“ wird das bmvit einen Schwerpunkt auf Leitprojekte im Bereich Elektronik legen. Die kommende Ausschreibung zum Thema „Automatisierte Fahrzeuge“ bildet dazu den Auftakt.


Mikroelektronik-Cluster Österreich: Bis vor kurzem waren Unternehmen nicht in einem Cluster organisiert. Gemeinsam mit dem Land Steiermark, dem Land Kärnten und einem Industrie-Konsortium hat das bmvit im Juni 2016 „Silicon Alps“ gegründet. Sitz des Mikroelektronik-Clusters ist in Villach.