Kategorie Mobilität - 22. Mai 2017
Zahl der Verkehrstoten in Österreich gesunken
Im Jahr 2016 ist die Zahl der Verkehrstoten in Österreich gesunken. 432 Personen haben im Vorjahr auf heimischen Straßen ihr Leben verloren, das sind um 47 weniger als 2015. Die Verkehrsunfallstatistik 2016 der Statistik Austria zeigt auch eindeutig, wer am meisten gefährdet ist: Junge Männer sind nach wie vor Risikogruppe Nummer eins. Zusammenstöße mit schweren Lkw haben besonders oft einen tödlichen Ausgang und auch die Anzahl der Unfälle mit Kindern hat zugenommen.
Auch heuer liegt die Zahl der tödlichen Unfälle bisher unter dem Wert des Vorjahres. Darauf will sich Verkehrsminister Jörg Leichtfried aber nicht ausruhen: „Unser Ziel ist klar: Kein einziger Verkehrstoter mehr auf unseren Straßen.“ Das Verkehrssicherheitsprogramm geht darum gezielt die einzelnen Problemfelder an: verschärftes Handyverbot, längere Probezeit und Alkolocks, strengere Kontrollen bei Lkw und mehr Kindersicherheit im Auto und auf dem Schulweg. Bereits seit vergangenem Herbst gibt es das 100-Punkte-Programm für mehr Verkehrssicherheit. Die Maßnahmen legen einen Fokus auf besonders gefährdete Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.
Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit
Drei von vier Verkehrstoten im Jahr 2016 waren Männer, bei den 20- bis 24-Jährigen sogar neun von zehn. Das Verkehrsministerium hat deshalb die Führerschein-Probezeit von zwei auf drei Jahre verlängert. Die Regelung tritt mit 1. Juli 2017 in Kraft.
Das Handyverbot am Steuer kann seit Jänner dieses Jahres auch per Fotobeweis geahndet werden. Ein Verstoß dagegen wird ebenfalls mit 1. Juli in den Deliktkatalog für den Probeführerschein aufgenommen. Alkolocks verhindern ab September, dass sich Alkolenkerinnen und Alkolenker erneut betrunken hinters Steuer setzen.
Mehr Todesopfer forderten vergangenes Jahr Unfälle mit schweren Lkw. Derzeit läuft das Pilotprojekt mit dem Kamerasystem „Mobileye“. Es sorgt für Rundumsicht bei Bussen und Lkw und eliminiert den toten Winkel, der für kleinere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer lebensgefährlich sein kann. Zudem hat die „Plattform Lkw-Sicherheit“ das Ziel, bei Lkw neben technischen Mängeln auch vermehrt die Einhaltung von Ruhezeiten und Gewerberecht zu kontrollieren. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 270.000 Verstöße geahndet und über 30.000 Lkw die Weiterfahrt untersagt.
Außerdem gibt es umfangreiche Maßnahmen, um Kinder im Straßenverkehr noch besser zu schützen. Ab nächstem Jahr fördert das Verkehrsministerium die Schul-Aktion „Co-Pilotentraining“ gemeinsam mit der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt). Dabei lernen Volkschulkinder und ihre Eltern alles rund ums richtige Anschnallen. Zudem starten ab Herbst in der Steiermark und Kärnten jeweils drei Modellregionen, um den Schulweg sicherer zu machen, etwa mit Tempo-30-Zonen.
Details zu den geplanten Maßnahmen: Pressemappe Verkehrsunfallstatistik (2016)