Kategorie Innovation & Technologie - 12. Juni 2017
Österreich im New Space
Eine neue Ära der Raumfahrt bricht an. Immer mehr private Unternehmen machen sich mit neuen Geschäftsideen in die Weiten des Weltraums auf. Die zunehmende Kommerzialisierung von Weltraumaktivitäten, die Gründung neuer Unternehmen im Umfeld von Weltraumtechnologien, die Nutzung neuer Technologien, der Boom von Kleinsatelliten – diese Entwicklung wird unter dem Begriff „New Space“ zusammengefasst. Und auch österreichische Unternehmen, Forschungsinstitute und Universitäten mischen in diesem New Space mit.
Österreich baut neuen Kleinsatelliten für die ESA
Die Technische Universität Graz wird gemeinsam mit der RUAG Space einen neuen Kleinsatelliten für die Europäische Weltraumagentur ESA bauen. Der „Cubesat“ namens PRETTY (Passive REflecTomeTY) ist ein Nanosatellit aus drei Würfeln von jeweils 10x10x10 cm und damit etwas größer als eine Packung Milch. Seine Aufgabe ist es, als erster Nanosatellit überhaupt Eis auf Gletschern oder an den Polen sowie die Wellenbewegungen der Ozeane zu vermessen und zu registrieren. Der neue Kleinsatellit ist Teil der weltweiten Umwelt- und Wetterbeobachtung der ESA und trägt dazu bei, den Klimawandel zu erforschen. Mit Cubesat wird der fünfte Satellit Made in Austria ins All abheben.
Österreichische Kleinsatelliten im All
Kleinsatelliten gewinnen zunehmend an Bedeutung, weil es mit den kompakten Satelliten möglich ist, neue Weltraumtechnologien relativ rasch und kostengünstig auszuprobieren.
Die ersten beiden österreichischen Kleinsatelliten „TUGSAT-1“ und „UniBRITE“ sind schon im Weltraum unterwegs und liefern wissenschaftliche Daten. Mit einer Geschwindigkeit von rund 27.000 Kilometern pro Stunde umkreisen sie seit Februar 2013 in einer Höhe von etwa 800 Kilometern die Erde.
Noch diesen Sommer soll der dritte österreichische Nano-Satellit „PEGASUS“ der FH Wiener Neustadt die oberen Schichten der Erdatmosphäre erforschen. Die zehn mal zehn mal 20 Zentimeter kleine, zwei Kilo schwere Sonde „Pegasus“ ist Teil eines 36 Mini-Satelliten umfassenden Netzwerks, das von Hochschulen und Forschungsinstituten gemeinsam mit Studierenden gebaut wurde. Studierende bekommen so die einzigartige Chance, selbst an Weltraumtechnologie zu tüfteln: „Die Erfahrungen, die wir Studierenden bei diesem Projekt sammeln, sind unbezahlbar. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich mein Wissen in der Praxis umsetzen und solche technischen Meisterleistungen mitentwickeln kann“, sagt Reinhard Zeif, Dissertant an der TU Graz und Mitarbeiter im Projekt.