Kategorie Innovation & Technologie - 24. Juli 2017
Silicon Austria: Spitzenforschungszentrum für Mikroelektronik
Österreich bekommt mit Silicon Austria ein Forschungszentrum für Mikroelektronik auf Weltniveau. Ziel ist es, die heimischen Kompetenzen in der Mikroelektronik zu bündeln und Österreich international an die Spitze zu bringen. Die drei Standorte von Silicon Austria werden in Graz, Linz und Villach eingerichtet.
Elektronik und Mikroelektronik sind die Basis für die Digitalisierung. Sie begegnen uns schon jetzt in allen Lebensbereichen. Als Beispiele lassen sich etwa das Assistenzsystem eines Autos, die automatische Raumtemperatursteuerung zuhause oder die computergesteuerte Maschine in der Fabrik nennen. Rund ein Zehntel der weltweiten Wirtschaftsleistung hängt direkt oder indirekt von Elektronikprodukten ab.
Für Silicon Austria stellen das Infrastrukturministerium (bmvit) und die beteiligten Bundesländer Steiermark, Kärnten und Oberösterreich insgesamt 140 Millionen Euro zur Verfügung. Die Industrie verdoppelt den Betrag in den nächsten fünf Jahren auf 280 Millionen Euro. An den drei Standorten des Forschungszentrums entstehen bis zu 500 High-Tech-Arbeitsplätze.
Silicon Austria: Die Schwerpunkte der einzelnen Standorte
In Graz (TU Graz Campus Inffeld) werden in der Systemintegration alle Komponenten zusammengeführt, real und virtuell. So arbeiten dann beispielsweise alle Systeme in einem selbstfahrenden Auto einwandfrei zusammen: Radarsensoren, Internetverbindung oder GPS-Empfänger. Und das in jeder Situation: bei Sonnenschein genauso wie bei einem Schneesturm.
Villach (High Tech Campus Villach) forscht zu Sensorik und Leistungselektronik. Erklären lässt sich das erneut am Beispiel des selbstfahrenden Autos. In Zukunft brauchen selbstfahrende Autos hunderte Sensoren, um Hindernissen auszuweichen. Leistungselektronik sorgt dafür, dass das klein, leicht und energiesparend machbar ist.
Linz (Science Park Linz) setzt den Schwerpunkt auf den Bereich Hochfrequenz. Damit werden große Mengen an Daten sicher gesendet und empfangen. So können etwa selbstfahrende Autos in Zukunft mit anderen Autos kommunizieren, um Unfälle zu vermeiden.
Selbstfahrende Autos sind aber nur ein Beispiel für Anwendung von Mikroelektronik. Mikrochips begegnen uns in allen Lebensbereichen: im Handy oder auch in der elektrischen Zahnbürste. Die Ausgangssituation ist gut: Schon jetzt verfügt Österreich über eine starke Elektronikindustrie und mehrere Weltmarktführer. Mehr als 63.000 Menschen arbeiten in über 180 Unternehmen und erwirtschaften einen Umsatz von rund 80 Milliarden Euro.