Kategorie Klima- & Umweltschutz - 4. September 2020
CO2-Emissionen halbieren mit dem klimaaktiv-Pakt
Zukunftsorientierte und nachhaltige Investitionen sind in der jetzigen wirtschaftlichen Situation wichtiger denn je. Der weitere Verlauf der globalen COVID19-Pandemie ist immer noch schwer abzuschätzen – sicher ist aber, dass die wirtschaftlichen Nachwehen für lange Zeit spürbar sein werden. Die Bundesregierung schnürt daher ein umfangreiches Paket mit konjunkturbelebenden Maßnahmen, bei denen unternehmerischer Klimaschutz eine zentrale Rolle spielt.
Nicht nur aus ökologischer, auch aus ökonomischer Sicht führt kein Weg daran vorbei, massiv Energie zu sparen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl oder Erdgas so früh wie möglich zu beenden. Österreich hat eine vielversprechende Ausgangslage und die Möglichkeit, sich auf den internationalen Märkten als Vorreiter zu positionieren. Vor allem im Bereich „Green Tech“ besteht enormes Wachstumspotential. Die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern steigert auch die regionale Wertschöpfung. Trotzdem sinken derzeit die heimischen CO2-Emissionen nicht in ausreichendem Maß, um das langfristige Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.
Strategisch handeln für eine klimafreundliche Zukunft
Der klimaaktiv Pakt ist ein spezielles Angebot für Großbetriebe, die langfristig planen und sich über einzelne Projekte hinaus engagieren wollen. Die Teilnahme ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden: Unterstützung bei der Planung eines strukturierten Energiemanagements, Beratung bezüglich der Energiesparmaßnahmen sowie deren Evaluierung, ein kontinuierlicher Austausch mit anderen Unternehmen zu deren Klimaschutzstrategien und nicht zuletzt eine glaubwürdige Außendarstellung der individuellen Klimaschutzerfolge des Betriebes.
Die Paktpartner verpflichten sich freiwillig, bis 2030 ihren CO2-Ausstoß mindestens zu halbieren, verglichen mit 2005. Renommierte Unternehmen wie Rewe und Vöslauer haben sich bereits interessiert und wollen als Vorreiter zeigen, dass es beim Klimaschutz sowohl um ethische Verantwortung als auch wirtschaftliches Wachstumspotenzial geht. Die Palette möglicher Maßnahmen ist vielfältig: Fuhrpark umstellen, Produktionsprozesse verändern, klimaschonend verpacken, innovative Produkte konzipieren, mit klimafreundlichen Zulieferern zusammenarbeiten und vieles mehr.
Klimaschutz als bestes Konjunkturprogramm
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betont in „Petajoule“, dem Podcast der Österreichischen Energieagentur: „Das teuerste ist, nichts zu tun“. So kostet es Österreich rund 15 Milliarden Euro jährlich, im Klimaschutz nicht voranzukommen – durch den Verlust an heimischer Wertschöpfung, hohe Kosten für Importe fossiler Energie oder Schäden durch klimabedingte Wetterextreme. Letztere belaufen sich im heurigen Jahr bereits auf zwei Milliarden Euro. Mit dem klimaaktiv Pakt will das BMK große Betriebe dabei unterstützen, früh eine Strategie zu notwendigen Umstellungen zu entwickeln und kontinuierlich umzusetzen.
„Niemand von uns kann wollen, dass Krisenzustand zum Dauerzustand wird“, so Gewessler. Als zweite Seite der Motivation sieht sie die Chancen „auf eine bessere Lebensqualität, auf ein gutes Leben in Österreich, auch noch 2040, 2050, 2060. Chancen auch für unsere Wirtschaft.“
Jetzt anmelden
Bis 30. September 2020 können sich Wirtschaftsunternehmen sowie auch alle Institutionen, Verbände, Organisationen und öffentliche Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewerben und ein starkes Zeichen für den Klimaschutz setzen. Ausgeschlossen sind nur Unternehmen, die in den Geltungsbereich der EU Emissionshandelsrichtlinie (ETS-Betriebe) fallen. Zur Einrichtung ist ein Konzept erforderlich, das grobe Zahlen zum Energieverbrauch sowie die geplanten Maßnahmen enthält und einen plausiblen Weg zur Halbierung der CO2-Emissionen skizziert.
Weitere Informationen und Bewerbung zum klimaaktiv Pakt: www.klimaaktiv.at/pakt
Podcast mit Klimaschutzministerin Gewessler zum Nachhören: petajoule.podigee.io/18-pakt2020_3