Kategorie Energie - 22. Februar 2021

IÖB-Challenge: Die AK Wien bringt Klimaschutz unter Dach & Fach

Die Arbeiterkammer Wien möchte die Dachflächen ihrer Gebäude energietechnisch nutzen und damit eine Vorbildrolle in Sachen Klimaschutz einnehmen. In einer neuen IÖB-Challenge soll ausgelotet werden, welche Technologien auf den Gebäuden in Frage kämen, um die Eigenversorgung mit Strom zu erhöhen und Energieeffizienzpotentiale im Haus verbessern zu können. Im Vordergrund: eine kosteneffiziente Verringerung des Gesamtenergiebedarfs der AK-Gebäude.

Eine besondere Herausforderung stellt hier der Denkmalschutz dar, da das Hauptgebäude der AK-Wien in der Prinz-Eugen-Straße seit 2003 unter Denkmalschutz steht und auch alle anderen Objekte der AK-Wien vermutlich selbiger Verordnung unterliegen werden. Trotz dieser Hürde soll die künftige Gebäudenutzung ganz am Klimaschutz ausgerichtet und die hausinterne Stromversorgung effizienter gestalten werden.

 

Als Ziel der Challenge hat die Arbeiterkammer eine Verbesserung der Gesamt-Ökobilanz einschließlich Energieeinsparung ausgegeben. Kombiniert werden soll dies mit einem vertretbaren Aufwand in Erhaltung und Bewirtschaftung beispielsweise von innovativen PV-Anlagen. Entsprechende Förderungen sollen für die AK direkt akquiriert werden. Die Ausfallsicherheit bei einer möglichen Unterbrechung der Stromversorgung wird als zusätzliche Option in den Zielen angeführt.

 

Darüber hinaus stehen begehbare und begrünte Dachflächen im Fokus der AK-Wien. Neben einem Mehrwert für Mitarbeitende durch aktive Nutzung dieser sollen beispielsweise auch Bienenstöcke dabei helfen, den Erhalt der biologischen Vielfalt zu fördern.

Als Zeithorizont nimmt die AK-Wien die Entwicklung des Projektes für 2021 sowie eine Umsetzung ab 2022 ins Visier.

Wenn Sie als innovatives Unternehmen mit Ihren Lösungen der AK-Wien zu mehr Klimaschutz verhelfen können, sind Bewerbungen in folgender Form an sie zu richten:

• Einer technischen Projekt-Beschreibung der Lösung anhand der Anforderungen oben genannter Zielvorstellungen (max. 4 A4-Seiten)
• Einer Darstellung des innovativen Charakters des Gesamtprojektes
• Illustrationen oder Renderings über die Veränderung der Dachflächen und ggf. der Gebäudehülle
• Vertrauliche Informationen: Nutzen Sie das Feld, um der Jury z.B.: eine Einschätzung der Gesamtkosten – Investitionskosten einschließlich eventueller Förderungen, jährliche Betriebskosten, Amortisationsdauer – mitzugeben (diese Information ist nur für die Jury und das Moderationsteam einsehbar)

Einreichungen im Konsortium sind möglich. Momentan befindet sich die AK-Wien mit der Challenge in der Markterkundung, weshalb völlig neue und extra für diese Challenge ausgearbeitete Konzepte, technische Entwürfe oder Machbarkeitsstudien noch nicht nötig sind.

Die AK-Wien erhält mit dieser Challenge einen Überblick über Lösungswege und potentielle Partner. Die Jury aus internen Experten lädt danach jene Unternehmen zu einem Innovationsdialog ein, deren Lösungen bei den Bewertungskriterien besonders positiv hervorstechen. Für Unternehmen bedeutet dies: Durch die Beteiligung an der Challenge gelangen Sie auf das Radar des öffentlichen Auftraggebers. Ihre Einreichung bleibt auch nach Abschluss der Challenge als Ihre Visitenkarte für weitere Interessierte einsehbar. Sie bringen sich für weitere Einkaufsprojekte der öffentlichen Hand in Stellung.

Sind Sie unter den Gewinnern und werden zum anschließenden Innovationsdialog eingeladen, dann können Sie bei einem Marktgespräch Ihre Lösung präsentieren. Sie tauschen sich direkt mit den Projektverantwortlichen aus. Durch ihre Teilnahme schaffen Unternehmen Sensibilität und Verständnis für ihren innovativen Lösungsweg. Dies ist wichtig, damit der öffentliche Auftraggeber nach der Markterkundung neuartige Zugänge kennt und beim allfälligen Einkaufsprojekt nach dem Bundesvergabegesetz berücksichtigen kann.

Alle Infos zur Challenge sowie ausführliche Pläne und Galerien zu den Dachflächen der AK.

IÖB-Toolbox geht 2021 in nächste Runde

Dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK) wird auch das Förderungsprogramm IÖB-Toolbox als wichtiger Bestandteil der IÖB-Initiative 2021 weitergeführt. Die Förderung wird durch die aws abgewickelt.

Die IÖB-Toolbox hat den Zweck, österreichischen öffentlichen Auftraggebern die Planung und Umsetzung von IÖB-Challenges als innovativem Instrument der Markterkundung, sowie die Durchführung von innovativen Beschaffungsvorhaben zu ermöglichen. Damit werden Anreize für eine verstärkte Innovationsnachfrage durch den öffentlichen Sektor gesetzt.

Die Förderung enthält zwei voneinander unabhängige (aber kombinierbare) Module:

1. IÖB-Toolbox Prepare Fördert die Beratungskosten (externe Beratung) für die Gestaltung und Durchführung von IÖB-Challenges auf der Innovationsplattform www.ioeb-innovationsplattform.at. Die Zuschussförderung für das Modul Prepare kann bis zu 90 Prozent der förderbaren Kosten betragen, ist jedoch mit EUR 15.000 der förderbaren Kosten begrenzt.

Schulungstermine für interessierte Beraterinnen und Berater werden auch 2021 wieder stattfinden. Wir halten Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.

2. IÖB-Toolbox Transfer
Investitionsförderung für innovative Beschaffungsprojekte. Für das Modul Transfer ist ein Zuschuss bis zu 90 Prozent der förderbaren Kosten, maximal jedoch EUR 100.000 möglich.

Die tatsächliche Höhe der Förderung ergibt sich aus dem Förderungsbedarf sowie der Bewertung des Projektes entsprechend den inhaltlichen Kriterien.

Wer? Förderbar sind öffentliche Auftraggeber gemäß österreichischem Bundesvergabegesetz, die außerhalb der Bundesverwaltung stehen. Förderbar sind Projekte, die außerhalb des hoheitlichen Tätigkeitsbereichs der Einreicherin/des Einreichers stehen.

Was? Förderbar sind die Gestaltung und Durchführung von Challenges auf der IÖB-Innovationsplattform und die Durchführung innovativer Beschaffungsprojekte (Kauf von innovativen Produkten und /oder Dienstleistungen).

Anträge sind über den Fördermanager der aws bis zum Ende des jahres möglich.

Warum IÖB-Challenges?

Die öffentliche Verwaltung in Österreich punktet durch eine hohe Qualität und Verlässlichkeit. Und dennoch steht der öffentliche Sektor vor einigen Herausforderungen, wie etwa Effizienzsteigerung, Bewältigung des Generationswechsels oder die Nutzung neuer Technologien, wie Künstliche Intelligenz.

Vor diesem Hintergrund unterstützt die IÖB-Initiative von BMK und BMDW öffentliche Beschaffer mit einem breiten Serviceangebot und einer europaweit einzigartigen Open-Innovation-Plattform.

Um die öffentliche Verwaltung zukünftig noch effizienter, bürgernäher und innovativer zu gestalten, unterstützt die 2013 ins Leben gerufene IÖB-Servicestelle (IÖB: Innovationsfördernde Öffentliche Beschaffung) mit kostenlosen Services und einem breiten Schulungs- und Beratungsangebot.

Herzstück der Initiative ist die IÖB-Innovationsplattform. Auf dieser Plattform ruft die IÖB-Servicestelle regelmäßig zu IÖB-Challenges auf, um öffentlichen Auftraggebern in Österreich die Suche nach innovativen Lösungen zu erleichtern. Die Challenges folgen dem Open Innovation Ansatz und geben Unternehmen die Chance, vielseitige und neue Lösungsansätze aufzuzeigen.

Wie funktionieren die Challenges?

Öffentliche Auftraggeber können eine Herausforderung veröffentlichen – Unternehmen werden dann aufgefordert, ihre Ideen und Lösungsvorschläge online einzureichen. Eine Jury bewertet diese und lädt die spannendsten Unternehmen zu einem Innovationsdialog ein. Die IÖB-Servicestelle begleitet und moderiert durch den gesamten Prozess und akquiriert Unternehmen für eine Teilnahme.

INFObox: Die IÖB-Servicestelle ist eine Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) zusammen mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Kooperation mit der Bundesbeschaffung GmbH und gleichzeitig der One-Stop-Shop zum Thema innovationsfördernde öffentliche Beschaffung. Als Netzwerk- und Unterstützungsstelle für alle Innovatoren in der öffentlichen Verwaltung baut die IÖB-Servicestelle Brücken zwischen innovativen KMUs bzw. Startups und öffentlichen Institutionen. Das Serviceangebot richtet sich an alle öffentlichen Institutionen der Republik sowie öffentliche Unternehmen. Gemeinsames Ziel ist es über die Beschaffung innovativer Lösungen Effizienz- und Modernisierungsimpulse im öffentlichen Sektor zu setzen und gleichzeitig die Wertschöpfung am Standort Österreich zu stärken.