Kategorie Innovation & Technologie - 6. März 2023
Im Gedenken an Nachhaltigkeitspionierin Vivienne Westwood: Neuer Preis für ökologische Textilien ausgeschrieben
Im Andenken an die kürzlich verstorbene britische Modedesignerin Vivienne Westwood wird heuer zum ersten Mal der Österreichische Preis für ökologische Textilien vergeben. Unter dem Titel Vivienne schreibt die gemeinnützige Bundesstiftung „Común“ gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium (BMK) den mit insgesamt 8.500 Euro dotierten Preis aus, mit dem Innovationen in der heimischen Textilszene ausgezeichnet und die Jugend für die ökologische Dimension ihrer Kleidung sensibilisiert werden sollen. Die Prämierung findet bei den „Österreichischen Konsumdialogen“ im Juni in Hallein bei Salzburg statt.
„Die Herstellung von Kleidung ist oftmals sehr schlecht fürs Klima – und mit großen Umweltauswirkungen verbunden. Von Pestiziden, die beim Anbau der Baumwolle verwendet werden, über giftige Chemikalien im Abwasser bis zum Mikroplastik, dass am Ende in unseren Flüssen und Meeren zurückbleibt“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Schon heute zeigten einige Produzentinnen und Produzenten, „dass es auch ganz anders geht“. Gerade in Österreich gäbe es in diesem Bereich hohe Innovationskraft und großes Engagement. „Für eine klimafreundliche Textilerzeugung beschreiten viele Modeschaffende und Textilunternehmen neue Wege, um auf unsere Umwelt zu achten. Genau die wollen wir mit diesem Preis jetzt vor den Vorhang holen.“
Nachhaltigkeits-Pionierin Vivienne Westwood
Dass der Preis „Vivienne“ heißt, hat einen guten Grund, erklärt Veronika Bohrn Mena, Vorsitzende der Gemeinwohlstiftung COMÚN: „Mit dem Namen des Preises wollen wir Designerin Vivienne Westwood ehren, die Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Laufstege in den Modemetropolen dieser Welt brachte.“ Die Bandbreite kann dabei von neuen Fasertechnologien über besonders ökologische und sozialverträgliche Produktionsweise bis hin zu kreativen Designsystemen wie Upcycling oder Zero-Waste reichen – dem Nachhaltigkeitsgedanken sind keine Grenzen gesetzt.
Einreichen können heimische Unternehmen, die sich mit nachhaltiger Textilproduktion beschäftigen. Der erste Preis, dotiert mit 5.000 Euro, wird für einen kreativ-nachhaltigen Ansatz vergeben, der zudem skalierbar ist. Den zweiten Preis in Höhe von 2.500 Euro können auch kleine Unternehmen ohne skalierbare Modelle gewinnen. Zudem gibt es einen mit 1.000 Euro dotierten Jugendpreis für Schulklassen, die nachhaltige Outfits kreieren. Die Jury für den „Vivienne“-Preis bilden neben Vertreter:innen von Ministerium und Stiftung, die Direktorin der Modeschule Hallein, Andrea Luckart, sowie Institutsvorständin und Transformationsexpertin Elke Schüssler von der Johannes Kepler Universität Linz.
Außerdem mit an Bord ist die Designerin des Jahres 2020, Michel Mayer, die ein „ständiges Hinterfragen und Suchen nach neuen Ansätzen und gangbaren Wegen in der Textilindustrie“ als besonders wichtig in unserer Zeit sieht. „Oft kann eine kleine Entscheidung eine große Wirkung haben. Beginnend mit der Auswahl des Materials und dessen nachvollziehbarer Herstellung bis hin zur Produktion hat man gerade als Designer oder Designerin eine Wahlmöglichkeit und somit Mitbestimmung.“
Überreicht wird der Preis durch Gewessler und Bohrn Mena bei den „Österreichischen Konsumdialogen: Textilien“, die Ende Juni in Hallein bei Salzburg stattfinden. An drei Tagen wird die Modeschule Hallein nicht nur Gastgeberin, sondern auch Mitgestalterin der im vergangenen Jahr erfolgreich gestarteten Veranstaltungsreihe sein. Neben drei Bundesministerien, dem Land Salzburg und der Stadt Hallein, wirken auch dutzende Expert:innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an der Veranstaltungsreihe mit.
Verantwortlich für deren inhaltliche Gestaltung ist Nunu Kaller, die drei große thematische Schwerpunkte setzen möchte: Wie steht es um die heimische Textilindustrie, was sind gangbare technologische Lösungen am Weg zu umweltverträglichen und fair produzierten Textilen, und was berichten Menschen aus Produktionsländern.
Informationen und Teilnahmebedingungen für die „Vivienne“: www.viviennepreis.at, Informationen zu den „Konsumdialogen“: www.konsumdialoge.at