Kategorie Energie - 5. Juni 2023
Neue ÖBB-Energiestrategie: Mehr grüner Strom aus eigener Energie
Um die Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie weiter zu erhöhen, haben die ÖBB ihre Energiestrategie geschärft. Das neue Ziel ist klar: In den kommenden Jahren wollen die ÖBB den Eigenversorgungsanteil mit Bahnstrom von derzeit 60 Prozent auf 80 Prozent steigern. Zu den derzeit 970 GWh Eigenversorgung bedeutet das zusätzliche 800 GWh mehr grünen Strom für die umweltfreundliche Mobilität von morgen bedeuten. Infolgedessen wird die Eigenversorgung der ÖBB-Betriebsanlagen von elf auf 67 Prozent erhöht und die Energieeffizienz um weitere 25 Prozent erhöht. Um die Ziele der Energiestrategie umzusetzen investieren die ÖBB 1,6 Milliarden Euro.
Gemeinsam haben heute Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB CEO Andreas Matthä die neue Energiestrategie vor einer 6.000 m² großen Photovoltaikanlage für grünen Bahnstrom in Kottingneusiedl (NÖ) der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Die Energiestrategie der ÖBB zeigt, wie sich die Energiewende im Unternehmen auf vielen Ebenen lohnt“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.“ Der selbst produzierte Strom aus Erneuerbaren werde direkt lokal verwendet, was die Unabhängigkeit stärke und Energie günstiger mache. Auch hier spielt die Photovoltaik eine herausragende Rolle. „Die ÖBB zeigen mit ihren PV-Anlagen vor, wie Flächen sinnvoll doppelt genutzt werden können. Ich freue mich, wenn viele Unternehmen diesem Beispiel folgen“, so Gewessler.
Bis 2030 wird der Eigenversorgungsanteil von grünen Strom im #Bahnverkehr von 60% auf 80% steigen. Damit nimmt @unsereOEBB eine Vorreiterrolle ein & stärkt weiter die Unabhängigkeit Österreichs. Ich hoffe, dass viele Unternehmen diesem Beispiel folgen werden. (2/2) pic.twitter.com/XNLf6Xso6F
— Leonore Gewessler (@lgewessler) June 5, 2023
ÖBB CEO Andreas Matthä sieht mit der Energiestrategie die Selbstversorgung und Unabhängigkeit des Unternehmens gestärkt. „Als eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich investieren wir bis 2030 rund 1,6 Milliarden Euro in alternative Energieformen und unsere Energieeffizienz. So vereinen die ÖBB die Energiewende und Mobilitätswende zu einem stimmigen Ganzen.“
Bereits heute sparen die ÖBB jährlich über vier Millionen Tonnen CO2 durch ihre Verkehrsleistungen ein. Die Eigenproduktion von nachhaltigem Strom steht daher auch im Mittelpunkt der ambitionierten Klimaschutzstrategie der ÖBB. Seit über 100 Jahren ist das Unternehmen Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Damals sind die ÖBB aus Kohle ausgestiegen und haben die ersten Wasserkraftwerke für Bahnstrom gebaut. Heute bilden acht eigene Wasserkraftwerke das Rückgrat der Energieproduktion der ÖBB.
Deshalb setzen wir auf Ausbau & Modernisierung unserer eigenen Kraftwerke. 💪 Zusammen mit Partnerkraftwerken und neuen Energiepartnerschaften werden wir in den kommenden Jahren den Eigenversorgungsanteil mit Bahnstrom von 60 % auf 80 % steigern.
© ÖBB / Thurnher pic.twitter.com/xpDNvXiVnM— ÖBB (@unsereOEBB) June 5, 2023
2015 haben die ÖBB das weltweit erste 16,7 Hz Bahnstrom-Solarkraftwerk in Wilfleinsdorf in Niederösterreich in Betrieb genommen. Zudem wurde im Tullnerfeld die weltweit erste Photovoltaikanlage für grünen Bahnstrom auf einer Schallschutzwand pilotiert. Heute betreiben die ÖBB in Summe 68 PV-Anlagen. Vergangenes Jahr folgte dann das weltweit erste Bahnstrom-Windrad. Egal ob Strom für den Zug, die Bahnhöfe oder Güterterminals – die ÖBB sind klarer Vorreiter bei der Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie für das System Bahn. Heute erzeugen die ÖBB gemeinsam mit ihren Partnerkraftwerken rund 60 Prozent des benötigten Stroms selbst.
Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach grünem Strom in den kommenden Jahren stark steigen wird. Um die ambitionierten Ziele der ÖBB Energiestrategie zu erreichen, werden die umweltfreundliche Stromproduktion sowie die Energieeffizienz erhöht und damit die Eigenenergieversorgung aus erneuerbaren Quellen weiter erhöht. All das zahlt auf die Energieautonomie des gesamten heimischen Bahnbetriebs ein, um zukünftig noch unabhängiger von irrationalen (und internationalen) Preisschwankungen und Lieferengpässen zu werden.
Erneuerbare zur Eigenversorgung: ASFINAG strebt Stromautarkie bis 2030 an