8. August 2023
Nachhaltige Strom- & Wärmeversorgung: Stefanie Kritzer ist FEMtech-Expertin des Monats
Die FEMtech-Initiative des Klimaschutzministeriums fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein.
Stefanie Kritzer ist unsere FEMtech-Expertin des Monats August. Seit April 2009 arbeitet sie bei der Salzburg AG, aktuell als Head of Asset Management im Bereich Energietechnik.
Die Salzburg AG ist ein Unternehmen mit Sitz in Salzburg Stadt, versorgt das gesamte Bundesland mit Strom, Licht, Wasser, Wärme, Internet, Fernsehen sowie Telefon und ist auch für den Öffentlichen Verkehr (O-Bus und Lokalbahn) verantwortlich. Mit nachhaltigen Innovationen und Technologien will das Unternehmen Salzburg Schritt für Schritt in eine grüne Zukunft führen.
Als Leiterin des Asset Managements treibt Stefanie Kritzer die Nachhaltigkeit der Strom- und Wärmeversorgung in ökologischer und ökonomischer Hinsicht bestmöglich voran. Konkret entwickelt sie Konzepte, um die Kohlendioxidemissionen in der Fernwärme zu reduzieren, erneuerbare Energien auszubauen und bestehende Erzeugungsanlagen optimal zu betreuen. Dabei spielt auch die soziale Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle.
„Das Themenfeld der Energiewende ist mir ein persönliches Anliegen und ich freue mich sehr, dass ich hier einen Beitrag leisten kann. Meine Tätigkeit stellt fachlich die Schnittstelle zwischen Energiewirtschaft, Technik und Digitalisierung dar. Mir persönlich ist es äußerst wichtig, in meinem Beruf Themen voranzutreiben, die meinen Werten entsprechen. Das mache ich aktuell in meiner Position als Leiterin des Asset Managements der Energietechnik sowie auch als externe Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Salzburg“, betont die Expertin.
Derzeit arbeitet sie beispielsweise daran, die Abwärme von Industrieunternehmen wirtschaftlich zu integrieren oder Gemeinschaftsanlagen in lokalen Partnerschaften zu planen. Auch die Bewertung neuer Kraftwerksprojekte im Bereich Wasser, Photovoltaik (PV), Wind sowie das Themenfeld der Speichertechnologien und das zugehörige Fördermanagement fallen in ihren Zuständigkeitsbereich. Neben der Groß- und Industriekundschaft kooperiert die Salzburg AG auch zunehmend mit Gemeinden.
In der Schule interessierte sich Stefanie Kritzer sehr für naturwissenschaftliche Fächer, bei der Studienwahl siegte die Liebe zur Mathematik. An der Universität Salzburg sammelte die heute selbst Lehrende (externe Lehrbeauftragte für Informationstechnik & System-Management) wertvolle Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben: „Mir hat das Studium sehr viel Freude gemacht und neben den fachlichen Kompetenzen wurde Studierenden vermittelt, dass wir uns nicht von Aufgabenstellungen abschrecken lassen sollen. Für schwierig wirkende Fragestellungen lassen sich oft überraschend einfache und manchmal unkonventionelle Lösungen finden. Wenn alles verständlich und klar ist, dann ist der Kern der Sache einfach. Diese Erkenntnis hilft mir heute noch“, erklärt sie.
Wordrap mit Stefanie Kritzer
- Womit ich als Kind am liebsten gespielt habe:
Mit den Kindern in der Nachbarschaft. Am liebsten bis es draußen schon dunkel war. - Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
Wieder Mathematik. Als Zweitstudium Volkswirtschaft oder internationale Beziehungen. - Mein Vorbild ist:
Menschen, denen es gelungen ist, nachhaltig etwas zu bewegen und unser Leben und unser Miteinander noch schöner und spannender zu gestalten. Besonders beeindrucken mich Frauen, die trotz Gegenwind ihre Ziele mit Mut und Stärke weiterverfolgt haben. Hier fällt mir Angela Merkl ein. Aber es gibt viele intelligente und willensstarke Frauen. Am besten mit einer Extradosis Humor 🙂 - Was ich gerne erfinden würde:
Da gibt es so viel – Zeitreisen würde ich gut finden. Eine unerschöpfliche Wasser- und Energiequelle für jeden Menschen würde ich aber auch nehmen. - Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
… werden wir technologisch schneller und erfolgreicher werden, weil wir gemeinsam breiter aufgestellt sind und die Qualität der Zusammenarbeit steigt. - Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
… würden wir in einem menschlicheren und erfolgreicheren Gesellschaftssystem leben. - Was verbinden Sie mit Innovation:
… neue Ideen und Wege, die uns als Gesellschaft weiterbringen. - Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
Nur wenn es die Möglichkeit gibt, sich mit Fragestellungen grundlegend zu befassen und nach neuen Lösungswegen zu suchen, können große Fortschritte erzielt werden. - Meine Leseempfehlung lautet:
„Alle Toten fliegen hoch“ von Joachim Meyerhoff. Auch die weiteren Teile der autobiographischen Bücher von Meyerhoff sind eher empfehlenswert.