Kategorie Informationen & Tipps - 22. November 2023

Warum es sich lohnt, den »Black Friday« auszulassen

Auch dieses Jahr ist der Black Friday omnipräsent. Überall blitzen die vielversprechenden Rabattaktionen auf, sei es in der Fußgängerzone oder im Internet, wo kaum ein Shop ohne Black-Friday-Label auskommt und nach Aufmerksamkeit hascht. Auf diese Weise soll laut Handel der Vorweihnachtseinkauf eingeläutet und Konsumentinnen durch (vermeintliche) Schnäppchen und Sonderaktionen zum Einkaufen animiert werden. Doch es gibt handfeste Gründe, sich dem Mitmachen dieser Rabattschlacht zu verweigern.

© Greenpeace

Die Aktion stammt – wie soll es anders sein – aus den USA, wo der letzte Freitag im November schon traditionell zum Black Friday sowie der Montag darauf zum Cyber Monday erklärt wurde. Durch Spezialaktionen und Preisnachlässe kurbeln Konzerne eine Woche lang den Konsum an. Ob Konsumentinnen davon wirklich profitieren ist mehr als umstritten, eher werde man dazu verführt, mehr oder neue Dinge zu kaufen, die man eigentlich nicht braucht oder gar nicht kaufen wollte. Profiteure sind zumeist die großen Ketten, denn der Black Friday ist vor allem eine gewinnbringende Verkaufsstrategie, die nicht wirklich im Sinne der Ressourcenschonung sind – zumal sich inzwischen immer öfter eine ganze Black Week etabliert hat, sogar ein Black Month wird von einem Discounter geworben.

Statistiken zeigen, dass in dieser Zeit bei Schnäppchenjägerinnen in Österreich elektronische Geräte besonders beliebt sind, gefolgt von Bekleidung und Haushaltsgeräten. Rund 75 Prozent der österreichischsen Konsumentinnen nutzen die Aktionstage bereits für ihre Weihnachtseinkäufe. Die beliebtesten Weihnachtsgeschenke sind Mode und Kosmetikprodukte.

Warum es sich trotzdem lohnt, auf den Konsumrausch rund um den Black Friday zu verzichten:

  • Man spart meist weniger, als man denkt
    Onlineshops und auch immer mehr lokale Händler locken in der „Black Week“ mit scheinbar unschlagbar günstigen Angeboten. Laut einer Studie des Preisvergleichsportals Idealo sind die Preisnachlässe aber viel geringer, als gedacht. Die Analyse der Preisentwicklung von mehr als 2.500 Produkten rund um den Black Friday zeigt zwar, dass rund 3/4 der Produkte zwar günstiger als im Vormonat waren, die durchschnittliche Ersparnis aber nur bei acht Prozent lag.
  • Wir werden zum Konsum „verführt“
    Rabatte funktionieren mit einem simplen, aber sehr effektiven psychologischen Mechanismus – sie aktivieren unser Belohnungssystem im Gehirn. Durch das frei werdende Dopamin – ähnlich wie beim Glücksspiel oder durch Drogen – erleben wir ein Stimmungshoch. Deshalb fördern solche Aktionen auch sogenannte Kaufräusche oder Kaufsucht. Zudem wird es für Händler immer schwieriger zu „normalen“ Preisen zu verkaufen. Doch das kurze „Glücksgefühl“ hält nicht lange an.
  • Die Konsumspirale dreht sich weiter & die Ressourcenverschwendung wird angekurbelt
    Das eine oder andere Produkt erscheint eben gerade „so günstig“, dass Konsumentinnen dazu animiert werden, Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen oder mehr Produkte, als sie eigentlich wollten. Oftmals verstauben die Produkte dann ungenutzt im Kasten, werden verschenkt oder als letzte Konsequenz entsorgt. Dieser Konsumismus verbraucht Ressourcen und geht zu Lasten der Umwelt.
  • Reparieren & Teilen lohnen sich
    Um die Nutzungsdauer von Konsumprodukten zu verlängern, ist es essentiell, dass Produkte geteilt, wiederverwendet und repariert werden. Verbrennung, Deponierung aber auch Recycling dürfen in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft nur letzte Auswege sein, da dabei Energie und Rohstoffe verloren gehen. Eine längere Nutzungsdauer ist aus Umweltsicht absolut sinnvoll. Würden in Österreich etwa Waschmaschinen, Laptops, Smartphones, Bekleidung und Möbel 50 Prozent länger genutzt, würde das 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr einsparen. Mit dem Reparaturbonus des Klimaschutzministeriums (BMK) sind Reparaturen von elektrischen und elektronischen Geräten für Privatpersonen ganz einfach zu erreichen und kann darüber hinaus noch etwas Gutes für Klima und Umwelt tun. Bis zu 200 Euro je Reparatur übernimmt das BMK – inzwischen übirgens auch für Service und Reparaturen von Fahrrädern.

Alternativen gegen den „Konsumismus“

Du brauchst aber tatsächlich gerade ein neues Produkt oder bist auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken? Du musst nicht auf den „Black Friday“ bzw. „Cyber Monday“ warten bzw. automatisch an einen Neukauf denken. Auch Second-Hand z.B. bei Kinderspielzeug, Möbeln oder Mode und die Reparatur bei Elektrogeräten sind in vielen Fällen eine gute und umweltschonendere Option. Auf Kleinanzeigen-Portalen wie willhaben lassen sich viele gebrauchte Produkte kostengünstig finden.

Als sinnstiftende Weihnachtsgeschenke bieten sich zudem auch immaterielle Geschenke, Selbstgebasteltes oder Spendengeschenke. So bieten viele Sozial- bzw. Umweltorganisationen spezielle Weihnachtsangebote an.

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