Kategorie Innovation & Technologie - 2. September 2015

Ars Electronica: „Post City“ zeigt Stadt der Zukunft


APA/Mercedes-Benz

Das Ars Electronica Festival steht dieses Jahr im Zeichen der Zukunft unserer Städte. Die zentrale Ausstellung „Post City“ geht der Frage nach, wie sich die Städte weltweit unter dem Einfluss der digitalen Revolution, immer größerer Migrationsströme oder des Klimawandels verändern.

„Die Frage, von der wir ausgingen war: Was passiert in einer Stadt, die zuerst vital war, dann aber nach und nach zerbröselt?“, sagte Gerfried Stocker, künstlerischer Geschäftsführer der Ars Electronica, bei einem Presserundgang am Mittwoch. Dafür eignet sich laut Stocker das ehemalige Postverteilerzentrum am Linzer Hauptbahnhof ideal, das nach nur 22 Jahren seine Funktion verlor und nun auf allen Ebenen von den Künstlern wiederbelebt wird.

Selbstfahrender Mercedes

Ein zentraler Blickfang ist der selbstfahrende Mercedes F 015, der erstmals in Europa zu sehen und im Eingangsbereich ausgestellt ist. Weitere Exponate im Bereich „Future Mobility“ beschäftigen sich mit alternativen Formen der Fortbewegung, sei es ein mit Muskelkraft angetriebener „Fahrradi“ von Hannes Langeder, Forschungsdrohnen des Ars Electronica Futurelab oder das bereits für den Straßenverkehr zugelassene Elektromotorrad „J1 Electric Motorcycle“ des Mühlviertlers Johann Hammerschmid.

In der „Habitat 21“-Ausstellung gehen Künstler der Frage nach, wie Stadtplaner nachhaltige urbane Lebensräume schaffen werden. „Beyond Survival“ eines österreichisch-deutschen Künstlerkollektivs bietet eine Momentaufnahme aus dem Alltag im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien, in dem mehr als 80.000 Menschen leben. Weitere Projekte beschäftigen sich etwa mit einem Ökodorf-Ansatz für erdbebenzerstörte Dörfer in Nepal oder Partizipationsstrategien für den urbanen Raum.

Kinderforschungslabor

Das 100.000 Quadratmeter große Areal bietet heuer erstmals genügend Platz für ein Kinderforschungslabor, in dem vier bis achtjährige Kinder gemäß dem Motto „Trial and Error“ wühlen, panschen, schleudern, zermahlen und Erde, Sand, Wasser, Licht und Luft mit Mikroskopen und anderen naturwissenschaftlichen Methoden untersuchen können. „u19 – Create Your World“ initiiert eine Vielzahl an Projekten, die sich mit der künftigen Gestaltung von digitalen Lebensräumen beschäftigen und Kinder und Jugendliche dazu einlädt, ihre eigenen Visionen und Ideen einzubringen.

Teil der Ausstellung, deren rund 3,5 Kilometer langer Rundweg auch mit Leihscootern erfahren werden kann, ist der Bereich „Interface Cultures“, in dem interaktive Projekte von Studenten der Kunstuniversität Linz zum Ausprobieren einladen. In der Gleishalle und der großen Rutschenhalle des ehemaligen Postverteilerzentrums finden regelmäßig Konzerte statt.

Service: „Post City“ im ehemaligen Postverteilerzentrum am Hauptbahnhof Linz, von 3. bis 7. September, täglich 10.00 bis 19.00 Uhr, weitere Informationen unter http://www.aec.at/postcity/