Kategorie Mobilität - 16. Januar 2018

Ready to Fly – Drohnen für Bauwerk-Checks

Drohnen sind nicht nur für Technikliebhaberinnen und -liebhaber oder Fotgrafinnen und Fotografen ein nützliches und immer weiter verbreitetes Tool. Die ASFINAG setzt beispielsweise bei der Sicherheitsüberprüfung von Bauwerken ab sofort auch auf die Unterstützung von Drohnen. Mit dem Projekt R2F – Ready to Fly – hat die ASFINAG vergangenes Jahr bei ihren Bauwerk-Checks erstmals Drohnen erfolgreich einsetzen können. Diese Möglichkeit der Inspektion aus der Luft erweitert die Perspektive der Prüferinnen und Prüfer und führt vor allem bei schwer zugänglichen Brücken oder Talübergängen zu verbesserten Erkenntnissen.

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„Wir eröffnen uns mit dem Einsatz von Drohnen neue technische Möglichkeiten“, sagt Rainer Kienreich, Geschäftsführer der ASFINAG Service GmbH. „Damit können wir die Arbeitssicherheit für die Prüfenden erhöhen und auch an exponierten Stellen optimal den Zustand eines Bauwerkes erkennen.“ Ein weiterer Vorteil: das Erfassen großer Flächen und die neue Ansicht aus der Vogelperspektive. „Drohnen ergänzen die ingenieurtechnische Beurteilung vor Ort“, so Geschäftsführer Kienreich.

„Drohnenflüge sind derzeit teilweise noch mit relativ hohem Aufwand verbunden. Ihr Einsatz lohnt sich aktuell vorrangig in schwer erreichbaren Arealen, bei komplexen Bauwerken und speziellen Anwendungsfällen. Dort sind Drohnen die idealen ‚fliegenden Helferleins‘ für unsere Mitarbeitenden.“ 2018 kommt in der ASFINAG die Drohnen-Technologie beispielweise bei der Überprüfung des Talüberganges Schottwien auf der S6 Semmering Schnellstraße zur Anwendung. Dieser Talübergang ist 130 Meter hoch und gehört mit mehr als 630 Metern Länge zu den größten Spannbetonbalkenbrücken weltweit.

Drohnen-Einsatz bei der 190 Meter hohen Europabrücke

Während des Pilotversuches im vergangenen Jahr wurden von der ASFINAG sechs Überprüfungen, darunter jene der 190 Meter hohen Europabrücke auf der A13 Brenner Autobahn, durch den Einsatz von Drohnen unterstützt. Durchgeführt wurden das Projekt und die Pilotversuche gemeinsam mit der Firma BLADESCAPE. Das in Schwechat ansässige und international agierende Unternehmen ist spezialisiert auf autonome Zustandserfassung und Digitalisierung von Industrieobjekten mittels unbemannter Luftfahrzeugsysteme.

 

Mehr als 15.000 Bauwerke wie Brücken, Tunnel, Stützmauern und Lärmschutzwände kontrolliert die ASFINAG am Autobahnen- und Schnellstraßen-Netz in Österreich regelmäßig. Aus den Ergebnissen leitet die Abteilung des Asset Managements mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern notwendige Maßnahmen zur Erhaltung ab. Wie oft und nach welchen Intervallen derartige Kontrollen erfolgen, ist abhängig vom Bauwerk und in den Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen festgelegt. So werden beispielsweise Brücken mindestens alle zwei Jahre kontrolliert – 2.000 im Jahresdurchschnitt -sowie alle sechs Jahre – 350 im Jahresdurchschnitt – auf Herz und Nieren überprüft.

INFObox: Die ASFINAG plant, finanziert, baut, erhält, betreibt und bemautet im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) das gesamte hochrangige Straßennetz in Österreich. Das sind rund 2.200 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen. Im Aufgabengebiet der ASFINAG spielt auch die Sicherheit der 5.204 Brücken eine besonders wichtige Rolle.