Kategorie Innovation & Technologie - 15. Januar 2016

Beleuchtung, die (sich) bewegt

Beleuchtung ist weltweit für rund ein Fünftel des elektrischen Energieverbrauchs verantwortlich. In Österreich sind es zwischen 15 und 20 Prozent des Stromverbrauchs, die für Beleuchtung verbraucht werden. Deshalb arbeiten österreichische Unternehmen gemeinsam mit Forschungseinrichtungen an neuen und umweltfreundlichen Technologien, um den Energieverbrauch zu verringern.

Optimales Licht im Büro zu jeder Tageszeit

Beleuchtung soll billig sein, sie soll keine Hitze erzeugen und sie soll vor allem effizient sein. Aber nicht nur der Energieverbrauch ist wichtig, eine optimale Bürobeleuchtung steigert auch die Produktivität und Wachsamkeit, erhöht die Kreativität und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. In einem Pilotprojekt setzte Netz Burgenland Gmbh bei der Sanierung des Bürogebäudes auf Beleuchtung, die sich am Tageslicht orientiert. Ziel des Projektes war es, die Energieeffizienz zu steigern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Die Beleuchtung der knapp 90 Arbeitsplätze passt sich automatisch dem Tagesverlauf und damit dem natürlichen Biorhythmus an. Lichtsensoren am Gebäude erfassen den Sonnenstand und stimmen das Licht in den Büroräumen automatisch darauf ab. Zusätzlich können die Angestellten die Lichtintensität und -farbe individuell anpassen. Bewegungsmelder innerhalb des Gebäudes erkennen, wann sich jemand in welchem Raum aufhält. So sind die Büroräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nie zu dunkel, aber auch nie unnötig beleuchtet. Die neue Beleuchtung halbiert die Betriebskosten und der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist begeistert.

 

Maßgeschneiderte Straßenbeleuchtung

Im Projekt SIRIUS entwickelte das burgenländische Unternehmen SWARCO Futurit ein intelligentes Lichtsystem für Straßenbeleuchtung. Im Gegensatz zu einem durchgehenden Betrieb wird die Straßenbeleuchtung an das tatsächliche Verkehrsaufkommen angepasst. Sensoren erfassen in Sekundenbruchteilen das Verkehrsaufkommen und übertragen den Befehl zum Ändern der Helligkeit per Funk an die LED-Straßenleuchten. Bei leerer Straße ist das Licht gedimmt. Nähern sich Fahrzeuge, schalten die LED-Leuchten auf höhere Leistung.

In Krems, Waidhofen an der Thaya und Neunkirchen wird die Straßenbeleuchtung im Verkehrsalltag bereits erfolgreich getestet. Die intelligente Beleuchtung, die auf das Verkehrsaufkommen reagiert, verbraucht bis zu 50 Prozent weniger Energie als herkömmliche Lichtanlagen.

INFObox: Die österreichische Beleuchtungsindustrie arbeitet in enger Kooperation mit Wissenschaft und Forschung an neuen Technologien, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Kosten zu senken. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und des Klima- und Energiefonds werden Forschungsaktivitäten und Projekte wie diese gefördert und international vernetzt.