Kategorie Innovation & Technologie - 10. Mai 2022

Cybersicherheit : Andra Mertl ist FEMtech-Expertin des Monats

Andra Mertl ist unsere FEMtech-Expertin des Monats Mai. Sie arbeitet seit 2018 als Cybersecurity-Managerin und Unternehmensberaterin bei der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG Austria.

„Als Cybersecurity-Managerin ist mein Ziel, meine Kund:innen gegen Cyberangriffe durch Beratungsaktivitäten oder mit akuten Notfalleinsätzen gegen Hackerangriffe zu schützen. Meine Vision ist es durch meine Aktivitäten am österreichischen Markt unser Land und dessen Wirtschaftsteilnehmenden ein Stück sicherer zu machen“, so Andra Mertl über ihre Arbeit bei KPMG, einer der weltweit größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen.

INFObox: FEMtech ist eine Initiative des Förderprogramms Talente des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), welches seit 2005 Auszeichnungen vornimmt, um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich besser sichtbar zu machen.

2018 entschied Mertl sich nach ihrem Studium der Wirtschaftsinformatik und ihrem Master in Informationsmanagement und Computersicherheit an der FH Technikum Wien als Quereinsteigerin bei KPMG einzusteigen, wo sie ihren Platz in der Cybersecurity und Unternehmensberatung gefunden und sich seitdem ihre aktuelle Position als Managerin erarbeitet hat. In dieser Funktion übernimmt sie die Leitung von großen IT-Security Projekten von nationalen und internationalen Kund:innen, steht als Fachexpertin und Koordinatorin für komplexe Aufgabenstellungen im Bereich Cybersicherheit zur Verfügung.

„Zusätzlich stelle ich sicher, dass am Ende des Tages unsere Kund:innen ein Stück sicherer als zuvor sind und wir gemeinsam auf ein erfolgreiches Projekt zurückblicken können.“ Mertls Projekte reichen dabei von kleinen, punktuellen Workshops bis hin zu mehrere Monate andauernden Security-Strategieprogrammen mit umfangreichen Beratungsleistungen. Für solche Projekte stellt Mertl ganze Teams zusammen, ist aber selbst weiter eng in der operativen Ebene verwurzelt.

Ihr Favorit dabei: das aktive Incident Response. „Dabei kontaktieren uns Kund:innen, die akut von einem IT-Sicherheitsvorfall betroffen sind und Expert:innenunterstützung benötigen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man mehrere Wochen damit beschäftigt ist herauszufinden, wie in das Netzwerk eingedrungen wurde, ob und welche Daten gestohlen wurden und wie Angriffe wieder sicher und vollständig entfernt werden können.“ Gefragt sind dabei eine Menge an Disziplinen, wie etwa digitale Forensik, Netzwerksicherheit aber auch die Kenntnis von typischen Hacks und Angriffen auf eine Active Directory Domäne oder andere IT-Komponenten.

Neben Workshops stehen auch Notfallübungen in Mertls Abteilung an der Tagesordnung, bei denen gemeinsam mit Kund:innen Cyberangriffe simuliert werden, um durch möglichst realitätsnahe Übungen Lücken zu identifizieren, die durch reine Workshops und Beratung nicht erkennbar wären.

Mertl engagiert sich auch in dem KPMG-eigenen internationalen Programm Women in Cyber, einer Community, die sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen in der Cybersecurity-Branche zu fördern. Über einen regelmäßigen Austausch zu Projekten und tagesaktuellen Themen in Expertinnenrunden soll dieses Programm neuangestellten und jungen Frauen, aber vor allem auch Quereinsteigerinnen den Zugang zu technischen Themen erleichtern.

Wordrap mit Andra Mertl

  • Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
    Mit Puppen, draußen mit meinen Freundinnen und Freunden und das Computerspiel Mortal Kombat – ich besitze heute noch die Disketten ?
  • Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
    Ich würde den gleichen Ausbildungsweg wieder wählen – Handelsakademie, Studium der Wirtschaftsinformatik , IT-Security.
  • Mein Vorbild ist:
    Meine Mutter mit ihrer Genauigkeit, ihrer Stärke und ihrer beruflichen Professionalität.
  • Was ich gerne erfinden würde:
    Ein nicht-abgekapseltes Netzwerk an Systemen, dass zu 100% vor Angriffen sicher ist.
  • Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
    … ist dies ein Nachweis, dass die Maßnahmen gefruchtet haben, wir aber in diesem Bereich trotzdem noch viel zu tun haben.
  • Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
    … ist die Welt ein Stück schöner und Entscheidungen werden nachhaltiger und langfristiger getroffen.
  • Was verbinden Sie mit Innovation:
    Antworten auf Probleme durch kreative Lösungen zu finden.
  • Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
    Forschungsförderung ist wichtig, um den technologischen Fortschritt voranzutreiben und um Knowhow und Fähigkeiten in unserem Land zu entwickeln und zu halten. Es wäre schade, wenn es für die klügsten Köpfe unseres Landes keinen Anreiz gibt, ihr Wissen in die Schaffung von neuem Wissen zu investieren.
  • Meine Leseempfehlung lautet:
    Kevin Mitnick – The Art of Deception – dieses Buch zeigt ganz gut auf, was vor Jahren galt und heute noch gilt, nämlich, dass jede und jeder einen bedeutenden Teil zum Erreichen und Bewahren der Sicherheit innerhalb einer Organisation beitragen kann.
Frauen in Forschung und Technologie: Mit der Initiative FEMtech fördert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) Frauen in Forschung und Technologie. Das BMK unterstützt Frauen im Bereich Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung zu schaffen.