Kategorie Innovation & Technologie - 2. November 2020
Das sind die Prämierten der »Sustainability Awards« für österreichische Unis & Hochschulen
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Wissenschaftsminister Heinz Faßmann haben die diesjährigen „Sustainability Awards 2020“ vergeben. Diese Auszeichnung, die seit 2008 alle zwei Jahre in insgesamt acht Kategorien vergeben wird, holt Pionierprojekte im Bereich der Nachhaltigkeit von Universitäten und Hochschulen vor den Vorhang. Mit 104 Projekteinreichungen von 19 Universitäten, acht Fachhochschulen und sieben Pädagogischen Hochschulen war die Beteiligung am 7. Sustainability Award so groß wie noch nie.
Klimaschutzministerin Gewessler freute sich über dieses rege Interesse und die Popularität des Sustainable Awards. Dies zeige, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch für Universitäten und Hochschulen in Österreich ganz zentrale Themen sind. Klimaschutz bedeute hierbei immer auch eine Auseinandersetzung mit anderen Aspekten wie Gleichstellung, sozialer Gerechtigkeit, Armutsbekämpfung oder Integration.
All diese Themen würden auch durch die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) adressiert. „Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und gerade hier können Hochschulen und Universitäten einen großen Beitrag leisten. In der Forschung aber auch in der Vermittlung von Wissen“, so Gewessler. „Der Kampf gegen die Klimakrise ist die große Frage unserer Zeit. Und wir können nur dann erfolgreich sein, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Von der Politik, über die Wirtschaft bis zur Bildung arbeiten wir gemeinsam an den besten Lösungen – damit wir Österreich zu einem klimafreundlichen Land der Zukunft machen“, betonte Gewessler. Die Universitäten spielen dabei eine gewichtige Rolle und würden Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Universitätsmanagement stärken und einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfähige Gesellschaft leisten.
Pionierleistungen von Unis & Hochschulen prämiert
Für Wissenschaftsminister Faßmann ist es eine ganz zentrale Zielsetzung für Universitäten und Hochschulen wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung der SDGs beizutragen. Die Sustainability Awards prämieren Pionierleistungen, die zeigen wie man sich den komplexen und vielfältigen Herausforderungen im Klimaschutz und in der Nachhaltigkeit durch innovative, neue Wege und Lösungsansätze in Lehre, Forschung, in der Hochschulverwaltung, durch kreative studentische Initiativen, durch verstärkte inter-institutionelle Kooperation und neuartige Kommunikations- und Entscheidungsprozesse stellen kann. Diese Leistungen muss man vor den Vorhang holen“, betonte Faßmann.
Mit gleich sieben Projekten hätten es viele hochschulübergreifende Initiativen unter die 24 Bestplatzierten geschafft, zudem zählten Projekte von Hochschulen aus beinahe allen Bundesländern zu den Prämierten. Fünf wurden von Wiener Hochschulen eingereicht, vier aus Salzburg, drei aus der Steiermark, zwei aus Oberösterreich und Kärnten sowie ein Projekt aus Tirol. „Das zeigt, dass es sich wirklich um einen österreichischen Nachhaltigkeitspreis handelt“, meinte Faßmann.
Folgende Projekte wurden mit dem „Sustainability Award 2020“ ausgezeichnet:
Kategorie Lehre und Curriculum
1. Platz: Studiengang „Fashion & Technology“, Kunst Universität Linz
2. Platz: „Lectures for Future“, hochschulübergreifende Mosaik-Lehrveranstaltung, Scientists4Future
3. Platz: hochschulübergreifendes „Circular Innovation Curriculum, Fachhochschule Burgenland, Fachhochschule Campus Wien, Fachhochschule Wiener Neustadt“
Kategorie Forschung
1. Platz: „Zero Carbon Refurbishment“, Fachhochschule Salzburg
2. Platz: „Circular ecownomy“, Technischen Universität (TU) Wien
3. Platz: „Responsible law“, Johannes-Kepler-Universität (JKU) Kategorie Strukturelle Vernetzung
1. Platz: „UniNETZ – Universitäten und NachhaltigeEntwicklungsZiele“ – universitätsübergreifendes Projekt zur Umsetzung der SDGs
2. Platz: Bachelorprogramm „mutig & fair“ der Pädagogischen Hochschule Steiermark,
3. Platz: Netzwerk ÖKOLOG, administriert von der Alpen-Adria Universität Klagenfurt
Kategorie Studentische Initiativen
1. Platz: Konsumsensibilisierungsprojekt „1..2..3.. Tasse dabei?“ der Fachhochschule Vorarlberg
2. Platz: „Green WG Challenge 2019“ der Paris-Lodron Universität Salzburg
3. Platz: „EcoMap“ der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien Kategorie Verwaltung und Management
1. Platz: „Vernetzungs- und Unterstützungsprojekt für Nostrifikant*innen“, Medizinische Universität Wien (MUW)
2. Platz: die Errichtung des MED CAMPUS Graz, Medizinische Universität Graz (MUG)
3. Platz: Zertifikatslehrgang Naturschutzfachkraft der Fachhochschule Kärnten
Kategorie Kommunikation und Entscheidungsfindung
1. Platz: Referenzplan „Nationaler Energie- und Klimaplan für Österreich“
2. Platz: Fridays Forum der Universität für angewandte Kunst, Wien
3. Platz: „Green Mobility Design Thinking Challenge“, Karl-Franzens-Universität Graz
Kategorie Regionale Kooperation
1. Platz: hochschulübergreifendes Regionalentwicklungsprojekt „Zukunftskarawane“
2. Platz: hochschulübergreifendes Strategieteam und Netzwerk „BiNE Tirol“
3. Platz: Smart City Hallein, Fachhochschule Salzburg Kategorie Internationale Kooperation
1. Platz: hochschulübergreifende Reise- und Bildungsprogramm „Sustainability Adventure“
2. Platz: „Nachhaltigkeit Lernen International“, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
3. Platz: „Young Scientist Energy Award“, FH Kufstein
Hintergrund: Der Sustainability Award wird seit 2008 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) sowie dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) vergeben. Mit der organisatorischen Abwicklung ist das FORUM Umweltbildung im Umweltdachverband betreut. Eine prominent besetzte Jury aus ausgewiesenen Expertinnen und Experten wählt dazu aus den Einreichungen die besten 8 Projekte für den Preis aus; in allen Kategorien wird aber auch ein 2. Und 3. Platz und eine Urkunde vergeben. Der Jury gehörten heuer an: Nebojsa Nakicenovic, ehem. Generaldirektor des International Institutes for Applied Systems Analysis (IIASA) und Professor der TU Wien, Karin Skarek, Geschäftsführerin des Technischen Museums Wien, Monika Auer, Generalsekretärin und Geschäftsführern der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT), Gerd Michelsen, Senior-Professor für Nachhaltigkeitsforschung am Institut für Umweltkommunikation der Universität Lüneburg (Deutschland), Klaus Taschwer, Wissenschaftsredakteur der Tageszeitung DerStandard, Bettina Leidl, Direktorin des Kunsthaus Wien.
Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich: Ausführlicheren Einblick in alle Siegerprojekte und Einreichung bietet die Broschüre „Wir agieren nachhaltig. Sustainable Award“ 2020. Sie ist auf Deutsch und auf Englisch auf www.bmbwf.gv.at/sustainabilityaward abrufbar. Interviews mit Preisträger/innen auf Online-Plattform opensciene4sustainability
Darüber hinaus sind auf der BMBWF-Onlineplattform „OpenScience4Sustainability.at” (OS4S) unter
www.openscience4sustainability.at ausführlichere Interviews mit den Verantwortlichen der diesjährigen Siegerprojekte des Sustainability Awards 2020 und ganz generell Informationen über Aktivitäten ausgewiesener Nachhaltigkeitsforscherinnen und -forscher, Studierender und inter-universitärer Netzwerke zu finden.