Kategorie Innovation & Technologie - 22. Februar 2016
Der 3D-Tatort
Ist ein Unfall passiert oder ein Verbrechen begangen worden, so wird der Ort des Geschehens zum Tatort. Die Umgebung wird mit einem Band abgesperrt, Finger- und Fußabdrücke genommen, Spuren gesichert und der Tatort fotografiert, um sich auch zu einem späteren Zeitpunkt ein Bild machen zu können.
3D-Modelle können die räumliche Situation an Tat- oder Unfallorten umfassender und damit vollständiger dokumentieren als zum Beispiel Fotos und das Verstehen von räumlichen Zusammenhängen erleichtern. Sie ermöglichen bessere Nachvollziehbarkeit, was vor Gericht besonders wichtig ist. Da 3D-Scanner sehr teuer, nur in geringer Stückzahl verfügbar und schwierig zu bedienen sind, werden sie nur bei besonders spektakulären Fällen eingesetzt.
Das Projekt „CSISmartScan3D“ will das ändern und erforscht eine neue Art von 3D-Tatortdokumentationssystem. Es soll den Anforderungen am Tatort wie schlechte Lichtverhältnisse Beleuchtungssituation gerecht werden und intuitiv bedienbar sein. Die 3D-Aufnahme kann unmittelbar als 3D-Referenzmodell im Rahmen der Tatortarbeit genutzt werden. Ein solches Referenzmodell hat den Vorteil, dass Fotos, Spuren oder Notizen zu Beobachtungen direkt räumlich zugeordnet und gespeichert werden können.
Die Aufnahme des 3D-Modells erfolgt dabei mithilfe von mehreren kostengünstigen 3D-Sensoren, deren Daten miteinander kombiniert werden. Durch Zusammenführen von 3D-Liveaufnahmen aus verschiedenen Positionen entsteht nach und nach ein 3D-Modell des Tatorts, welches direkt am Display des Aufnahmegeräts angezeigt wird. So kann die Vollständigkeit direkt kontrolliert werden und später Anmerkungen und Ergänzungen, wie neue Markierung von Spuren, jederzeit hinzugefügt werden.