Kategorie Innovation & Technologie - 18. Oktober 2016
Die Lieferung kommt mit dem Elektrolaster
Immer mehr Lieferwägen sind in den Städten unterwegs. Ihr Anteil an der Lärm- und Abgasbelastung steigt, dabei ist die abgasfreier Lieferverkehr in Städten bis 2030 ein erklärtes Ziel der Europäischen Union. In einem Forschungsprojekt namens „GreenCityHubs“ untersuchten die Technische Universität Wien und die Universität Wien gemeinsam mit i-Log Integrated Logistics GmbH, tbw research GesmbH und SATIAMO GmbH für die österreichische Bundeshauptstadt den „mixed fleet“-Ansatz: Herkömmliche Lkws sind nur noch auf längeren Strecken zu großen städtischen Verteilzentren unterwegs. Innerhalb der Stadt sind kleine Lieferwägen mit elektrischem Antrieb unterwegs und bringen die Waren ans ihr Ziel.
Damit wird das Problem gelöst, dass E-Laster nicht so große Mengen transportieren können und immer wieder ans Stromnetz angeschlossen werden müssen. „So werden die Zustelltouren kürzer und können problemlos von Elektrofahrzeugen bewältigt werden. Anrainerinnen und Anrainer sind weniger durch Lärm belästigt, Kosten werden eingespart und der Schadstoffausstoß reduziert“, sagt Bartosz Piekarz, Projektleiter bei i-Log Integrated Logistics GmbH.
Aktuell ist die Wiener Logistik so organisiert, dass Waren in große Zentren außerhalb der Stadt – zum Beispiel nach Wiener Neustadt, Schwechat oder Stockerau – geliefert werden und Transportunternehmen von dort in die Stadt hineinfahren. In manchen Bereichen wie der Lebensmittelbranche sind Lieferungen gebündelt, Bauunternehmen werden aber immer noch einzeln beliefert. „Elektrofahrzeuge in Kombination mit innerstädtischen Umschlagspunkten könnten den Zustellverkehr in den Städten abgasfrei machen“, sagt Piekarz. Die Berechnungen der Studie zeigen, dass durch diese neue Organisation der innerstädtischen Logistik fast zwei Drittel der Abgasbelastung eingespart werden können.