Kategorie Innovation & Technologie - 31. August 2017
Die Roboter kommen: Was die ÖsterreicherInnen davon halten
Die Entwicklungen im Bereich der Robotik schreiten rasant voran. Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben in unserem Alltag. Sie helfen etwa beim Putzen im Haushalt oder am Fließband in der Fabrik. Aber wie ist die Meinung der österreichischen Bevölkerung zu diesem Thema? Welche Erwartungen hat und welche Sorgen beschäftigt sie?
In einer Umfrage unter 1.000 Personen hat das Meinungsforschungs-Institut SORA die Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher zu Robotern erhoben. Das Ergebnis zeigt: Mehr als die Hälfte ist zuversichtlich oder begeistert, dass Roboter in ihrem Alltag mehr Aufgaben im Haushalt übernehmen könnten (61 Prozent). Auf nur mehr knapp über ein Drittel trifft das auch in Bezug auf die Arbeitswelt zu (36 Prozent).
Wenn es etwa um die Gesundheit geht, dann sagen Herr Österreicher und Frau Österreicherin: „Blutdruckmessen Ja, aber operieren Nein“. So ist nur jede und jeder Fünfte bereit, sich von einem Roboter operieren zu lassen. Hingegen ist eine deutliche Mehrheit von 66 Prozent einverstanden, sich von einem Roboter den Blutdruck messen zu lassen – Ältere zeigen dazu sogar mehr Bereitschaft als Junge (71 Prozent zu 68 Prozent). Wenn es „in den Körper hinein geht“, dann sinkt das Vertrauen deutlich: Nur 22 Prozent würden sich von einer Maschine impfen lassen. Aber beim Gehen von einem Roboter stützen zu lassen, dazu sind 69 Prozent bereit.
Roboter: So selbstverständlich wie Smartphones?
Insgesamt haben sich die Österreicherinnen und Österreicher darauf eingestellt, dass in der Zukunft Roboter in unserem Alltag eine große Rolle spielen werden. Die Hälfte meint sogar, dass Roboter in ihrem Leben bald so selbstverständlich sein werden wie Smartphones. Auch bei der Aussicht auf selbstfahrende Autos stellt sich die Bevölkerung bereits auf den technologischen Wandel ein: Mehr als die Hälfte denkt, dass selbstfahrende Autos in wenigen Jahren auf unseren Straßen selbstverständlich sein werden.
Außerdem sind viele der Meinung, dass das Thema unterschätzt wird: Drei von vier Befragten glauben, dass die maschinellen Helfer schon heute mehr Arbeiten übernehmen, als deren Freundinnen und Freunde schätzen. Das Thema Arbeitsplätze brennt besonders unter den Nägeln: Zwei Drittel wollen, dass mit Gesetzen geregelt wird, an welchen Arbeitsplätzen Roboter die Menschen ersetzen dürfen. Auch wenn rund 70 Prozent nicht davon ausgehen, dass Maschinen ihre eigene Arbeit erledigen könnten. Und 61 Prozent meinen, dass wir bereits heute zu abhängig von Maschinen aller Art seien.
In Sicherheit fühlen sich die meisten, wenn es um die Ebenbürtigkeit der Roboter mit Menschen geht: Nur 16 Prozent in Österreich glauben, dass Roboter in Zukunft menschliche Eigenschaften und Gefühle haben werden.
Video: Studie zur Akzeptanz von Robotern in der österreichischen Bevölkerung
Österreich bekommt einen Roboter-Rat
Die rasante Entwicklung bei Robotik und künstlicher Intelligenz wird das Leben aller Österreicherinnen und Österreicher verändern. Infrastrukturminister Jörg Leichtfried setzt aus diesem Grund einen Roboter-Rat für Österreich ein. Gemeinsam mit dem neuen Beratungsgremium wird das Infrastrukturministerium eine Strategie entwickeln, wie unser Land die sich dabei bietenden Chancen gut nützen und gleichzeitig die Risiken besser kontrollieren kann. Der Rat wurde bei den Technologiegesprächen in Alpbach vorgestellt.
Der Roboter-Rat ist ein Beratungsgremium für technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen, die auf unser Land und alle Österreicherinnen und Österreicher zukommen. Vorsitzende des Roboter-Rates wird die Universitätsprofessorin Sabine Köszegi, die derzeit an der TU-Wien lehrt und das Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation leitet. Sie greift im Roboter-Rat auf ein achtköpfiges Team aus internationalen und österreichischen Expertinnen und Experten zu – von Arbeitswelt über Informatik bis zu Roboter-Ethik.
Gemeinsam mit dem Infrastrukturministerium wird der Roboter-Rat auch eine Strategie zum Einsatz von Robotik und künstlicher Intelligenz entwickeln. Er wird erarbeiten, wie heimische Betriebe die Chancen besser nützen können, welchen Risiken bei der neuen Technologie begegnet werden müssen und welche Maßnahmen in der Forschungsförderung notwendig sind, um in der Robotik führend zu werden. Der Rat wird dazu Empfehlungen für Politik, Wirtschaft und die Bevölkerung ausarbeiten, die die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts genauso berücksichtigen wie rechtliche Vorgaben sowie gesellschaftliche und ethische Werte. Der Rat soll auch Informationen zum Thema für die breite Öffentlichkeit aufbereiten. Als Arbeitsbudget stellt das Infrastrukturministerium eine Million Euro zur Verfügung. Der Roboter-Rat wird noch im Herbst die Arbeit aufnehmen.
Weitere Informationen zur Studie und zur Besetzung des Roboter-Rats:
SERVICE: Die Ergebnisse der SORA-Umfrage sind auf der Website des bmvit abrufbar.