Kategorie Innovation & Technologie - 12. März 2016

Energie verteilen in Großschönau

Würde Strom, der von Photovoltaikanlagen auf einzelnen Häuserdächern erzeugt wird, systematisch an Ort und Stelle genutzt, wäre das Energiesystem effizienter. Spannungsschwankungen, Überbelastung oder Transportverluste können durch intelligente Energieverteilung vermieden werden. Großschönau im Waldviertel erprobt ein System, in dem mehrere Gebäude in Gruppen („Clustern“) zusammengeschlossen werden, um die Auslastung und damit gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit von kleinen Photovoltaikanlangen zu steigern.

Das Projekt „Eigenlast Cluster“ untersucht, welche Gebäudetypen sich eignen, im Zusammenschluss den Energieverbrauch aus lokaler Erzeugung zu erhöhen. Ein Gemeindeamt hat ein anderes Energieprofil als ein Produktionsbetrieb oder ein Wohnhaus. Als Grundlage für die Cluster-Bildung dienten die Stromverbrauchsprofile der Gebäude und Simulationen der Produktion der Photovoltaik-Anlagen. Das Ziel des Projekts war, die effizientesten Gebäudekombinationen für Energiecluster zu finden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung einer kleinen Photovoltaik-Anlage durch zwei zusätzliche Nutzer und den Einsatz von Batterien sowie Speichersystemen um 40 Prozent gesteigert werden kann. In Clustern mit vielen Wohnhäusern erreichte das Projekt eine um 23 Prozent verbesserte Auslastung. In Zukunft soll das Prinzip der Energiecluster bereits in der Planungsphase neuer Gebäude und Straßenzüge angewandt werden, um Energieproduktion und Verbrauch bestmöglich aufeinander abzustimmen.

 

INFObox: Das bvmit hat das Projekt „Eigenlast Cluster“ in den Forschungsförderungsprogrammen „Stadt der Zukunft“ und „Haus der Zukunft“ gefördert.