Kategorie Innovation & Technologie - 28. Dezember 2016

Diese Verschublok fährt elektrisch

Über Verschubgleisen, also dort, wo Waggons herumgeschoben und Zuggarnituren zusammengekoppelt werden, befinden sich meist keine Stromleitungen. Deshalb sind Verschubloks normalerweise Dieselloks: So sind sie von der Stromversorgung unabhängig und können frei auf den Gleisen manövrieren. Das Problem ist, dass Dieselloks sehr teuer im Betrieb und nicht besonders umweltfreundlich sind. Eine mögliche Lösung haben die ÖBB entwickelt: „InnoShunt“ ist eine Elektro-Verschublok mit Batterie.

„Innoshunt“ ist von der Stromversorgung unabhängig

Fährt die Lok auf Gleisen mit elektrischen Leitungen, tankt sie Strom. Sobald sie diese verlässt und sich auf den nicht elektrifizierten Verschubgleisen befindet, bezieht sie Energie aus der eingebauten Batterie. Auf der „Innotrans“ in Berlin war die Lok im vergangenen Herbst erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen.

Der Prototyp ist eine umgebaute herkömmliche Diesellok und das Resultat eines längeren Entwicklungsprozesses, der bereits 2014 begonnen hat. Damals haben das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) sowie die ÖBB eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Derzeit absolviert „InnoShunt“ Testeinsätze im Netz der ÖBB, um die Alltagstauglichkeit des Systems zu testen.

INFObox: Die E-Verschublok „InnoShunt“ ist ein Pilotprojekt der ÖBB unter Nutzung der „vorkommerziellen Beschaffung“ (PCP-Pre-Commercial Procurement). Das PCP-Verfahren ist ein Instrument der innovationsfördernden öffentlichen Beschaffung (IÖB). Die IÖB zielt drauf ab, die öffentliche Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleistungen zu verstärken, um die Investitionen in Forschung und Technologieentwicklung zu hebeln.