Kategorie Informationen & Tipps - 5. Oktober 2018

Digitalisierung: Erster Hedy-Lamarr-Preis an Salzburger Forscherin

Den von der Stadt Wien heuer erstmals vergebene Hedy-Lamarr-Preis geht an die Salzburger Forscherin Verena Fuchsberger-Staufer für „ihre außergewöhnlichen Leistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie“. Der 10.000-Euro-Preis ist nach der Schauspielerin und Erfinderin Hedy Lamarr benannt.

Er wird ab sofort jährlich an eine österreichische Wissenschaftlerin für innovative Leistungen in der IT vergeben und soll Vorbilder für junge Frauen in diesem Forschungsbereich anspornen. Die erste Preisträgerin beschäftigt sich mit Chancen und Risiken der Verschmelzung von Mensch und Maschine.

„Fuchsberger-Staufer arbeitet im Spannungsfeld zwischen der Informatik und den Sozialwissenschaften. Sie benutzt für ihre Forschung nicht nur die Informatik, sie arbeitet auch aktiv an der Entwicklung von neuen Methoden, die vielfältige Anwendungen in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens finden können“, heißt es in der Entscheidung der dreiköpfigen Jury.

Die Preisträgerin wird von einer dreiköpfigen Jury ermittelt. Diese wählt aus einer Liste von rund 20 wissenschaftlichen Projekten aus, die aktuell vom Wissenschaftsfonds FWF und dem Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) erstellt wird. Die Preisvergabe erfolgt im Zuge der „Digital Days“ am Erste Campus beim Hauptbahnhof. Lamarrs Sohn Anthony Loder wird ebenfalls an der Verleihungszeremonie teilnehmen, teilte das Rathaus mit.

„Wir wollen Mädchen und Frauen für die IT begeistern, denn die nächste Welle der Digitalisierung darf nicht ohne weibliche Prägung stattfinden“, begründete Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Haslerdie Initiative: „Vorbilder wie die erste Hedy-Lamarr-Preisträgerin werden Denkbarrieren abbauen und damit das großartige Betätigungsfeld moderner Informationstechnologien für noch mehr Frauen erschließen.“

Die Auszeichnung ist nach der in Wien geborenen und später in Amerika erfolgreichen Schauspielerin Hedy Lamarr, die eigentlich Hedwig Eva Maria Kiesler hieß, benannt. Sie stand nämlich nicht nur vor der Kamera, sondern auch im Labor. Ihre Erfindungen im Dienste der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs – darunter eine Funkfernsteuerung für Torpedos – gelten als Vorläufer für die Bluetooth- und WLAN-Technologie.