Kategorie Innovation & Technologie - 11. Juli 2023

Digitalisierung: Lara Spendier ist FEMtech-Expertin des Monats

Die FEMtech-Initiative des Klimaschutzministeriums fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein.

Lara Spendier ist unsere FEMtech-Expertin des Monats Juli. Seit Dezember 2022 arbeitet sie als Advisory Lead bei Avanade Österreich GmbH. FEMtech ist eine Initiative des Förderprogramms Talente des Klimaschutzministeriums, welches seit 2005 Auszeichnungen vornimmt, um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich besser sichtbar zu machen.

Avanade, vor über 20 Jahren als Joint Venture von Accenture und Microsoft gegründet, hat sich als einer der weltweit führenden Anbieter von Technologielösungen auf Basis von Microsoft etabliert. Avanade bietet innovative digitale und Cloud-basierte Dienste, Business-Lösungen und designorientierte Anwendungen mit spezifischem Fokus auf Microsoft-Technologien an und entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen.

INFObox: FEMtech ist eine Initiative des Förderprogramms Talente des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), welches seit 2005 Auszeichnungen vornimmt, um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich besser sichtbar zu machen.

Spendier ist als Advisory Lead Österreich bei Avanade Österreich für die Umsetzung der digitalen Transformation von Unternehmen verantwortlich. Sie unterstützt Firmen dabei, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und innovative Lösungen zu implementieren. Die promovierte Informatikerin kombiniert dabei ihr fundiertes technisches Know-how in den Bereichen IT, Data und Künstliche Intelligenz mit ihrer Erfahrung als Führungskraft und zertifizierte Business Coach. „Meine Schwerpunkte sind die Themen Daten und Künstliche Intelligenz – insbesondere Letzteres ist spätestens seit ChatGPT in aller Munde. Hier finde ich es besonders spannend, die Brücke von diesen hochinnovativen Technologien zu einem sinnvollen und nachhaltigen Einsatz in Unternehmen zu schlagen.

Insgesamt ist mein Job sehr abwechslungsreich und hat viele Facetten – von konkreten Kund:innenberatungsprojekten über die Entwicklung von neuen Angeboten bis hin zur Weiterentwicklung unseres großartigen Teams. Kein Tag ist wie der andere und es macht unheimlich Spaß, sich jeden Tag neuen Herausforderungen zu stellen“, so Spendier über ihre Tätigkeit. Neben der Arbeit in konkreten Beratungsprojekten ist sie auch für die inhaltliche als auch personelle Weiterentwicklung des Advisory-Bereichs in Österreich zuständig. Davor hat sie als Head of Transformation bei der ÖBB-Holding AG das konzernweite Transformationsprogramm und Transformation Office geleitet.

Spendier, die nicht nur ein Doktoratsstudium der Informatik an der Technischen Universität Wien, sondern auch die Diplomstudien Linguistik und Nederlandistik an der Universität Wien absolviert hat, setzt sich für die Themen Gleichstellung, Vereinbarkeit und Diversität aktiv ein: „Mir ist es ein zentrales Anliegen, anderen Mut zuzusprechen und somit möglichst bald Chancengleichheit und Gleichstellung zu erreichen. Dafür stehe ich ein und vertrete diese Positionen sowohl beruflich als auch ehrenamtlich oder privat – und habe immer ein offenes Ohr, wenn jemand Unterstützung benötigt.“ Als Frau und Mutter von zwei kleinen Kindern engagiert sie sich in verschiedenen Communities, die Diversität und Gleichstellung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sowie Mobilität fördern.

So fungiert sie neben ihrem Job bei Avanade als Mentorin an der Technischen Universität Wien und bei WoMentor.at, ist Botschafterin für VOESI-Women in ICT, hat den Verein „Agenda Bahnindustrie Frauen*“ sowie das Netzwerk „Women in Mobility Austria“ mitgegründet und hat jahrelang die internationale Eventserie „Women Techmakers“ mitorganisiert. 2022 verlieh ihr die Technische Universität Wien für ihren Werdegang und ihr Engagement in Sachen Gleichstellung den Frauenpreis. Mit dem Frauenpreis der TU Wien werden erfolgreiche Absolventinnen ausgezeichnet, die in ihrem Berufsleben bedeutende Projekte und Aufgaben von gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Bedeutung realisiert haben und deren Berufsbiografie als Vorbild für Schülerinnen und Studentinnen dient.

Wordrap mit Lara Spendier

  • Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
    Bücher lesen
  • Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
    Auf jeden Fall wieder Informatik.
  • Mein Vorbild ist:
    Ich habe gar kein richtiges Vorbild. Ich denke, jede:r ist ein Vorbild.
  • Was ich gerne erfinden würde:
    Beamen – ist nicht nur effizient, sondern auch eine nachhaltige Mobilitätslösung.
  • Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
    … dann würden wir technologische Lösungen und Konzepte entwickeln, die für Frauen* UND Männer* relevant und nutzbar sind. Wenn wir dann noch andere Aspekte der Diversität in Teams berücksichtigen, dann sind wir bei inklusiven Lösungen für alle angelangt.
  • Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
    … dann wären wir dort, wo wir hin wollen – bei einem Abbild der Wirklichkeit, in der Frauen* 50% der Gesellschaft ausmachen. Dadurch würden sich auch strukturelle Ungerechtigkeiten basierend auf dem Geschlecht auflösen, z.B. wenn es um Care-Arbeit oder Vereinbarkeitsfragen geht.
  • Was verbinden Sie mit Innovation:
    Die Fähigkeit, Dinge ganz neu zu denken, sich dabei keine Grenzen zu setzen und den Mut zu haben, diese neuen Wege zu beschreiten.
  • Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
    Ohne Forschungsförderung wäre die unabhängige Forschung in Österreich nicht möglich. Eine unabhängige Forschung ist gleichzeitig ein zentraler Bestandteil, um Österreich als Wissenschaftsstandort und in weiterer Folge als Innovations- und Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln.
  • Meine Leseempfehlung lautet:
    „Invisible Women“ von Caroline Criado-Perez
Frauen in Forschung und Technologie: Mit der Initiative FEMtech fördert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) Frauen in Forschung und Technologie. Das BMK unterstützt Frauen im Bereich Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung zu schaffen.