Kategorie Innovation & Technologie - 24. August 2017
Digitalisierung – Österreich bekommt einen Roboter-Rat
Infrastrukturminister Jörg Leichtfried setzt einen Roboter-Rat für Österreich ein. Die rasante Entwicklung bei Robotik und künstlicher Intelligenz wird das Leben aller Österreicherinnen und Österreicher verändern. Gemeinsam mit dem neuen Beratungsgremium wird das Infrastrukturministerium eine Strategie entwickeln, wie unser Land die sich dabei bietenden Chancen gut nützen und gleichzeitig die Risiken besser kontrollieren kann. Der Rat wurde bei den Technologiegesprächen in Alpbach vorgestellt – gemeinsam mit einer bundesweiten Umfrage zur Akzeptanz von Robotern in der Bevölkerung.
Der Roboter-Rat ist ein Beratungsgremium für technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen, die auf unser Land und alle Österreicherinnen und Österreicher zukommen. Vorsitzende des Roboter-Rates wird die Universitätsprofessorin Sabine Köszegi, die derzeit an der TU-Wien lehrt und das Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation leitet. Sie greift im Roboter-Rat auf ein achtköpfiges Team aus internationalen und österreichischen Expertinnen und Experten zu – von Arbeitswelt über Informatik bis zu Roboter-Ethik.
Infrastrukturminister Jörg Leichtfried: „Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben in unserem Alltag. Sie helfen etwa beim Putzen im Haushalt oder am Fließband in der Fabrik. Daran knüpfen die Österreicherinnen und Österreicher viele Erwartungen, aber auch Sorgen. Das nehmen wir ernst. Darum haben wir den Roboter-Rat ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten erarbeiten wir einen Plan, wo und wie Roboter in unserem Leben einen Platz haben werden. Wir entscheiden, wo die Reise hingeht. Der Mensch muss dabei immer im Mittelpunkt stehen.“
Neo-Vorsitzende des Rats für Robotik, Sabine Köszegi: „Roboter-Technologie ist weder gut noch böse. Erst ihr konkreter Einsatz birgt Potenziale und Risiken für Mensch und Gesellschaft. Daher ist es wichtig, eine sorgsame Strategie im Umgang mit dieser Technologie zu erarbeiten. Die Entwicklungen in der Robotik sind rasant. Selbst die Fachleute verlieren hier leicht den Überblick. Der Robotik-Rat soll daher auch Information für die breitere Öffentlichkeit aufbereiten und zu einer sachlichen Diskussion rund um das Thema beitragen.“
Roboter im Alltag: „Blutdruckmessen Ja, aber operieren Nein“
Mit dem Roboter-Rat erfüllt Leichtfried auch einen ausdrücklichen Wunsch der Österreicherinnen und Österreicher: In einer vom Ministerium beauftragten repräsentativen Umfrage wollen rund zwei Drittel der Bevölkerung, dass sich Österreichs Politik dieses Themas stärker annimmt und eine Strategie zum Umgang mit Robotern für das Land erarbeitet. Wenn es etwa um die Gesundheit geht, dann sagen Herr Österreicher und Frau Österreicherin: „Blutdruckmessen Ja, aber operieren Nein“. So ist nur jede und jeder Fünfte bereit, sich von einem Roboter operieren zu lassen. Hingegen ist eine deutliche Mehrheit von 66 Prozent einverstanden, sich von einem Roboter den Blutdruck messen zu lassen.
Gemeinsam mit dem Infrastrukturministerium wird der Roboter-Rat diese Strategie zum Einsatz von Robotik und künstlicher Intelligenz entwickeln. Er wird erarbeiten, wie heimische Betriebe die Chancen besser nützen können, welchen Risiken bei der neuen Technologie begegnet werden müssen und welche Maßnahmen in der Forschungsförderung notwendig sind, um in der Robotik führend zu werden. Der Rat wird dazu Empfehlungen für Politik, Wirtschaft und die Bevölkerung ausarbeiten, die die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts genauso berücksichtigen wie rechtliche Vorgaben sowie gesellschaftliche und ethische Werte. Der Rat soll auch Informationen zum Thema für die breite Öffentlichkeit aufbereiten. Als Arbeitsbudget stellt das Infrastrukturministerium eine Million Euro zur Verfügung. Der Roboter-Rat wird noch im Herbst die Arbeit aufnehmen.
SERVICE: Die Ergebnisse der SORA-Umfrage sind auf der Website des bmvit abrufbar.