Kategorie Mobilität - 16. Mai 2022
Neue Direktverbindung bringt Franz-Josefs-Bahn von Wien über Gmünd nach Prag
Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember dieses Jahres wird unter dem Namen „Silva Nortica“ erstmals wieder eine direkte Zugsverbindung Wien-Gmünd-Prag aufgenommen. Das verkündete am heutigen Montag Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gemeinsam mit Niederösterreichs (NÖ) Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und NÖ-Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko in Wien.
„Zugverbindungen sind nicht nur gute Möglichkeiten, um von A nach B zu kommen, sie verbinden vor allem Menschen und bringen Regionen näher zusammen. Es steht ein großer symbolischer Wert dahinter“, so Gewessler zum durchaus historischen Signal in der Wiederaufnahme dieser grenzüberschreitenden Bahnverbindung.
Vor über 100 Jahren hat bereits der Vindobona getaufte Zug Wien mit Prag und Berlin verbunden. Nach der letzten Fahrt im Jahr 1996 werde nun wieder eine Direktverbindung über die Franz-Josefs-Bahn angeboten. Gewessler informierte, dass der Silva Nortica werktags zunächst einmal pro Tag hin und zurückfahre, am Wochenende zwei Fahrten vorgesehen sind, bevor ab 2025 der Direktzug auch werktags zwei Mal am Tag angeboten werden soll.
Klimaschonende Alternative für Wein- & Waldviertel
Auch für die NÖ-Landeshauptfrau ist diese Verbindung ein „Herzensprojekt“, welches „für viele Menschen im ganzen Land ganz viele Vorteile bringt.“ Dieses konkrete Projekt sei ein weiterer Teil, der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen unterstreiche. Im Zentrum steht dabei die Franz-Josefs-Bahn, die nun nicht nur den Personenverkehr zwischen der Bundeshauptstadt und der tschechischen Hauptstadt aufwertet, sondern auch das an der Bahnstrecke gelegene Wald- und Weinviertel davon profitieren lasse. So werde es künftig eine weitere umweltfreundliche Verkehrsalternative für das gesamte nördliche Niederösterreich geben, um klimaschonend und komfortabel nach Wien und umgekehrt zu reisen.
„Silva Nortica“ werde so nicht nur ein Bindeglied für Wien und Prag, das neue Angebot ab Dezember bedeute zudem eine zusätzliche Verbindung im täglichen Regelverkehr. Speziell für die Waldviertler:innen bedeute es, dass ein weiterer Zug aus der Region nach Wien und retour zur Verfügung stehe.
Bisher war die Franz-Josefs-Bahn lediglich zwischen Wien und České Velenice unterwegs. Die Verlängerung nach Prag bedeutet die erste Direktzugverbindung über diese Strecke seit 1996, also seit 26 Jahren, hob Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko hervor. Die Gesamtfahrtzeit von Wien nach Prag werde rund fünf Stunden betragen, Gmünd-Prag werde demnach in drei Stunden absolviert.
Neben der Angebotsverbesserung werden auch die Ausbaumaßnahmen auf der Franz-Josefs-Bahn durch die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) fortgesetzt. Dabei wird die Strecke attraktiviert und die Geschwindigkeit angehoben. „Die Öffis sollen zum besten Verkehrsmittel werden“, so Gewessler. Dazu notwendig seien moderne Infrastruktur, das passende Angebot sowie Leistbarkeit, wie die Ministerin in diesem Zusammenhang einmal mehr auf das Klimaticket verwies. Zudem kündigte sie an, dass das Abgabenänderungsgesetz in Begutachtung gehe, wonach die Umsatzsteuer auf grenzüberschreitende Bahnfahrten entfallen soll.