Kategorie Informationen & Tipps - 31. Januar 2018
Der dreifache Super-Mond
Ein Blick hoch zum Vollmond lohnt sich immer, doch es gibt Nächte, da ist er besonders schön anzusehen – so wie etwa am 31. Jänner 2018. Über einigen Gegenden der Erde wartet er dann sogar mit drei Besonderheiten auf einmal auf. Ein besonderes Phänomen, welches es zuletzt vor 35 Jahren gab.
Vorausgesetzt, man befindet sich gerade am richtigen Fleck auf der Erde und der Himmel ist dazu noch wolkenfrei, bietet der Mond am 31. Jänner ein sattes Programm: Er ist sowohl Supermond als auch „Blue Moon“ und dazu auch noch verfinstert. Bei uns ist diese seltene Dreier-Konstellation allerdings nicht in Gänze zu sehen. Allein in Zentral- und Ostasien, in Indonesien, Neuseeland, Australien und teilweise in Alaska und auf Hawaii wird man dieses Himmelsereignis sehen können.
Die drei Mondereignisse kurz erklärt:
„Blue Moon“: In der Nacht vom 31. Januar ist zum zweiten Mal im selben Monat Vollmond. Dieses rein kalendarische Phänomen wird gern als „Blue Moon“ bezeichnet, wobei dieser Begriff etwas irreführend ist, denn er meint nicht, dass der Vollmond blau ist. Er stammt vielmehr aus der englischen Redewendung „once in a blue moon“, was etwa der deutschen Wendung „alle Jubeljahre“ entspricht. Was durchaus übertrieben ist, denn aus astronomischer Sicht kommt das Ereignis gar nicht mal selten vor – nämlich etwa alle zweieinhalb Jahre.
Supermond: Der ist ebenfalls gar nicht so selten. Es gibt ihn etwa drei bis vier Mal pro Jahr und bereits am 2. Jänner schien uns der Mond als solcher. Bei einem Supermond kommt der Mond der Erde sehr nah und das bei Vollmond. Er wirkt dann deutlich größer und heller. Sein geringster Abstand zur Erde beträgt 356.410 Kilometer, sein größer 406.740 Kilometer. Am 31. Jänner rückt er bis auf 360.200 Kilometer an uns heran. Dadurch kann er uns bis zu 14 Prozent größer und ein Drittel heller erscheinen als in Nächten, in denen er besonders weit weg steht. Mit der Helligkeit ist es am 31. Januar vielerorts allerdings so eine Sache, da kommt nämlich die Erde dazwischen. Womit wir beim dritten Phänomen wären, dem…
…Blutmond: Der ist das Ergebnis einer totalen Mondfinsternis. Die Erde steht am 31. Januar genau zwischen Sonne und Mond – für 76 Minuten. Und doch kommt auch in dieser Zeit Sonnenlicht beim Mond an; die Erde kann es nicht komplett abschirmen. Die langwelligen, roten Lichtanteile der Sonne werden um die Erde herum, durch ihre Atmosphäre hindurch, gebrochen. So bleibt der Mond schwach sichtbar: in Orange, Dunkelrot oder Rostrot. Insgesamt braucht der Erdtrabant in dieser Nacht 3 Stunden und 23 Minuten, um durch den Schatten der Erde zu wandern.
In Österreich nicht das ganze Programm
Die große Seltenheit besteht nun darin, dass diese drei Phänomene zusammentreffen. Anders als häufig angegeben ist das letzte Mal aber noch keine 150 Jahre her, denn das galt nur für Amerika. Andere Teile der Erde hatten zuletzt am 30. Dezember 1982 einen Super-Blue-Blutmond. In unseren Breiten wird von Mond nicht in allen drei Facetten zu bestaunen sein. Im Osten Österreichs endet der sichtbare Teil der Finsternis wenige Minuten, bevor der Mond aufgeht. In Nord- und Osteuropa ist nur das Ende der Finsternis nach Mondaufgang zu sehen. In Österreich, Süddeutschland und der Schweiz wird von der Finsternis also gar nichts zu sehen sein. Die NASA stellt jedoch einen Live-Stream zum Verfolgen des Super Blue Blood Moons zur Verfügung.
Im Februar wird dagegen kein einziger Vollmond zu sehen sein, weil dieser Monat kürzer als der Mondzyklus sein wird. Dafür gibt es dann bereits im März zum zweiten Mal in diesem Jahr einen „Blue Moon“.
Die nächste totale Mondfinsternis kann in Österreich übrigens am 27. Juli 2018 beobachtet werden. Dann aber ohne die Extras „Super“ und „Blue“.