Kategorie Mobilität - 20. September 2022

E-Mobilität: Natalie Gemovic ist FEMtech-Expertin des Monats

Natalie Gemovic ist unsere FEMtech-Expertin des Monats September. Sie arbeitet seit 2020 bei Wien Energie im Backend & eMobility Services Development an der steten Verbesserung von Wiens E-Mobilitäts-Infrastruktur.

Elektromobilität boomt nach wie vor auch in Österreich. Allein im vergangenen Jahr wurden hierzulande 33.366 Elektro-Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Marktanteil von 13,9 Prozent entspricht. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 15.972. Damit sich dieser Aufwärtstrend verfestigt, ist ein entsprechender Ausbau der Ladeinfrastruktur wesentlich.

© Jakob Barth/Micha Pichlkastner

Natalie Gemovic ist bei Wien Energie für Weiterentwicklungen und für digitale Lösungen der E-Mobilität zuständig. „Die Optimierung der vorhandenen Ladeinfrastruktur im Sinne der Nachhaltigkeit, sowie die Entwicklung neuer digitaler Lösungen für Kund:innen, um die Elektromobilität attraktiver zu gestalten, sind mir ein großes Anliegen“, so Gemovic. Durch Pilotprojekte, wie etwa dem eTaxi-Projekt zur verbesserten Ladeinfrastruktur für Taxiflotten, hat sie auch die Klimaverträglichkeit des Stadtverkehrs im Visier.

INFObox: FEMtech ist eine Initiative des Förderprogramms Talente des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), welches seit 2005 Auszeichnungen vornimmt, um die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich besser sichtbar zu machen.

Dabei sollen Taxistandplätze und Fahrzeuge mit einer neuartigen Lade-Technologie umgerüstet werden, so dass ein automatisiertes Laden direkt an den Standplätzen ermöglicht wird – ohne Verlassen des Fahrzeugs und ohne Suchen einer Ladestelle. „Diese neue Technologie unterstützt unser großes Ziel, Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Mir liegt sehr viel an der Umwelt und ich hätte gerne, dass meine Tochter und auch ihre Kinder noch etwas davon haben.“

In einem weiteren Projekt beschäftigt sie sich mit dem Backend der Ladeinfrastruktur. „Das läuft alles im Hintergrund, aber so ein Backendsystem muss stetig weiterentwickelt und angepasst werden damit alles optimal funktioniert“, so Gemovic. Die Anforderungen in diesem Bereich veränderten sich ständig und werden immer komplexer, vom Lastmanagement, über Vehicle to Grid, zu Plug and Charge. „Ich finde es großartig auch an diesem eher unsichtbaren Teil der Elektromobilität arbeiten und mitzugestalten zu können.“

Wordrap mit Natalie Gemovic

  • Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
    Ich hatte nie ein Lieblingsspielzeug, sondern immer mehrere. Doch eines hatten diese gemeinsam – ich habe gestalterisch und kreativ gespielt. Aus Plasteline modellierte ich meine Figuren, mit Malstiften und Papier kreierte ich mir meine Welt, aus Stoffresten machte ich meinen Puppen Kleider, im Garten baute ich den Ameisen ganze Dörfer und kochte ihnen aus Sand und Lehmerde vielfältige Torten und Küchlein. Später kam das Lesen unterschiedlicher Wissensbücher hinzu, welche mich Träumen und viele Fragen aufkommen ließen.
  • Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
    Ich würde wieder das gleiche Bachelorstudium wählen – High Tech Manufacturing und danach den Master Green Mobility, beides an der FH Campus Wien.
  • Mein Vorbild ist:
    Meine Eltern.
  • Was ich gerne erfinden würde:
    Frieden für die ganze Welt!
    Neue Energiekonzepte verbunden mit Mobilitätskonzepten leistbar für jede:n.
  • Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
    … müsste der Männeranteil auch in derzeitigen klassischen Frauenberufen 50 Prozent betragen …
  • Ich finde es großartig, wenn Menschen das Tun was sie gerne Tun und nicht weil irgendetwas ein Trend ist. Ich bestärke jede Person zu tun was ihr Spaß macht, denn nur dann kann sie es wirklich gut tun.
  • Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
    … müsste trotzdem jede:r seinen/ihren Job machen. Eventuell entstehen neue Führungsstile.
  • Was verbinden Sie mit Innovation:
    Visionäres Denken, viel Zeit in Prototypen zu investieren, um die Vision zu einer brauchbaren Innovation machen zu können.
  • Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
    Um Innovation voranzutreiben, Neues zu ermöglichen und unterschiedliche Bereiche kombinieren zu können. Eine Idee/Vision bleibt ohne Geld nur eine Vision, eine geförderte Idee/Vision kann zur Innovation werden.
  • Meine Leseempfehlung lautet:
    Simon Sinek – Start with Why
Frauen in Forschung und Technologie: Mit der Initiative FEMtech fördert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) Frauen in Forschung und Technologie. Das BMK unterstützt Frauen im Bereich Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung zu schaffen.