Kategorie Informationen & Tipps - 2. Juni 2017

Eisenbahnkreuzungen: Verhalte ich mich richtig?

Anlässlich des Internationalen Tags für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen starten Verkehrsministerium (bmvit) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) eine Informations-Offensive in Österreichs Gemeinden. Ziel ist, der Bevölkerung die Gefahren bewusst zu machen und über richtiges Verhalten an Eisenbahnkreuzungen zu informieren.

Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 125 Unfälle an österreichischen Eisenbahnkreuzungen. 15 Personen kamen dabei ums Leben. Im Vergleich dazu verunglückten 2015 124 Personen, 21 davon tödlich. Hauptursache für Unfälle bei Eisenbahnkreuzungen sind Ablenkung und Unachtsamkeit. Auch Gewohnheit spielt eine wesentliche Rolle: Über 70 Prozent der Verunglückten wohnen weniger als zehn Kilometer entfernt von der Eisenbahnkreuzung, an der sich der Unfall ereignet. Aber wie verhält man sich eigentlich richtig, wenn man sich einer Eisenbahnkreuzung nähert?

Das richtige Verhalten an Eisenbahnkreuzungen

Grundsätzlich gilt: Es gibt keine freie Fahrt! Bereits bei der Annäherung gilt es, auf die entsprechenden Verkehrszeichen zu achten:
 Bahnbaken
Man muss sich bei jedem Bahnübergang davon überzeugen, dass eine gefahrlose Überquerung der Schienen möglich ist. Auch bei gesicherten Eisenbahnkreuzungen mit Lichtsignalanlagen (Licht ist ausgeschaltet) und bei Eisenbahnschranken (Schranken ist oben) muss man links/rechts schauen, horchen und das Tempo so wählen, dass man im Falle eines sich nähernden Zuges anhalten kann. Da der Bremsweg eines Zuges rund 9 Mal so lang ist wie der eines Autos, können Züge vor einem Hindernis in der Regel nicht rechtzeitig anhalten.
Mehrspurige Kraftfahrzeuge (Auto, Lkw, Busse) dürfen innerhalb von 80 Metern vor bzw. unmittelbar nach der Eisenbahnkreuzung nicht überholt werden. Auf dem Übergang selbst gilt ein absolutes Überholverbot für alle Fahrzeuge. Die wichtigen Punkte noch einmal zusammengefasst:

Außerdem werden die Sicherheitsmaßnahmen ständig erhöht und verbessert: Bau von Unter- und Überführungen, zusätzliche Markierungen und Beschilderungen sowie die technische Auf- und Ausrüstung entsprechender Eisenbahnkreuzungen. Ein wichtiger Punkt ist zudem die Bewusstseinsbildung. Hier setzt auch die aktuelle Info-Kampagne an.

Info-Offensive in den Gemeinden

Um die Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen in den Gemeinden zu erhöhen, in denen sich häufig Unfälle ereignen, startet das Verkehrsministerium im Herbst in Kooperation mit dem KFV direkt vor Ort die Informationstage „Mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“. Die Teilnahme ist freiwillig, anmelden können sich Gemeinden ab sofort per Mail an eisenbahnsicherheit@bmvit.gv.at.

In Abstimmung mit Bürgermeisterin oder Bürgermeister, Bahnunternehmen und Polizei informieren Expertinnen und Experten bei Workshops Jung und Alt über das richtige Verhalten an Eisenbahnkreuzungen in ihrer Umgebung. Dazu gehört etwa das Achten auf Pfeifsignale des in die Kreuzung einfahrenden Zugs.

Faktenblatt: Eisenbahnkreuzungen

INFObox: Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) investiert jährlich rund 25 Millionen Euro, um Eisenbahnkreuzungen sicherer zu machen. Dabei werden etwa Schranken errichtet, Lichtanlagen installiert oder Kreuzungen durch Unterführungen oder Umfahrungen ersetzt.