Kategorie Innovation & Technologie - 3. Oktober 2018
Verknüpft: Mobilitätsknoten in Linz, Graz, Klagenfurt & Vorarlberg
Auf dem Weg zur Mobilitätswende sind Österreichs Bundesländer, Städte und Gemeinden wichtige Partner. Unverzichtbar sind für die bevorstehende Transformation des Energie- und Verkehrssystems neben diesen Kooperationen auf administrativer Ebene auch Allianzen mit Wirtschaft und Forschung, aber ebenso Investitionen in einen strategisch geplanten und bedarfsgerechten Aufbau von Infrastruktur. Auch um die Elektromobilität voranzubringen.
Nach dieser Devise fördert das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) auch drei zukunftsweisende Projekte in vier Bundesländern, die in Ballungsräumen neue attraktive E-Mobilitätsangebote für Alle zur Verfügung stellen. Gemäß der integrierten österreichischen Klima- und Energiestrategie unter dem Motto #mission2030 investiert das BMVIT in nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Verkehrssysteme in den Regionen und Städten. Das Gesamtprojektvolumen beträgt rund 7,4 Millionen Euro.
Drei geförderte Projekte
Das Projekt KombiMo III, eingereicht von den Linz Linien gemeinsam mit der Holding Graz und weiteren Projektpartnern, holt die erfolgreiche Grazer Marke tim – täglich.intelligent.mobil nach Linz und errichtet in der ersten Ausbaustufe neun multimodale Knoten. Außerdem werden tim Graz und tim Linz miteinander interoperabel und sind damit bestens vorbereitet für die zukünftige Ausrollung in zahlreichen weiteren österreichischen Städten.
Verkehrssystems
Vorstandsdirektorin Jutta Rinner: „Die LINZ AG LINIEN freuen sich sehr über die Förderzusage des BMVIT zu unserem Projekt tim Linz. Wir sehen dies als Bestätigung für unser integriertes Konzept tim – täglich.intelligent.mobil und gleichzeitig als Ansporn, unseren erfolgreichen ÖPNV in Linz schrittweise zu einem multimodalen Mobilitätsangebot weiter zu entwickeln. Das in der Stadt Graz bereits bewährte und nutzerfreundliche tim soll in enger Kooperation mit der Holding Graz Linien und den Konsortialpartnern auf Linz übertragen und damit für tim-Kundinnen und Kunden in beiden Städten nutzbar gemacht werden.“
Dieses innovative Mobilitätsangebot, welches auch europaweit zum Vorbild taugt, bekam bereits letztes Jahr in der Kategorie „Betreiben. Nutzen. Lernen.“ den „Staatspreis Mobilität“, der höchsten Auszeichnung des BMVIT, verliehen.
Im Projekt hi MOBIL der Stadt Klagenfurt wird ein multimodaler Knoten im Stadterweiterungsgebiet Harbach errichtet. Dieser wird fertig errichtet sein, schon bevor die ersten Bewohnerinnen einziehen und so den Umstieg auf saubere Mobilitätsangebote – gerade beim Umzug eine gute Gelegenheit – zu erleichtern. Das Konzept ist flexibel erweiterbar, ein weiterer Knoten im Stadtentwicklungsgebiet ist bereits in Planung.
Abteilungsleiter Wolfgang Hafner: „Im neuen Gesamtmobilitätskonzept sind ein Busliniennetz im 10-Minuten-Takt und 16 multimodale Knoten vorgesehen. hi MOBlL ist die erste Umsetzung und damit richtungsweisend für die Mobilität der Zukunft in Klagenfurt.“
Der Verkehrsverbund Vorarlberg hat mit dem Konzept vmobil-Mobilitätsknoten überzeugt, das bereits auf das sehr gute öffentliche Verkehrsangebot im Ländle aufsetzt. Die ersten drei Mobilitätsknotenpunkte entstehen in Hohenems, Lustenau und Rankweil.
Geschäftsführer Christian Hillbrand: „Durch vielfältige Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Bus, Bahn, E-Carsharing und (Leih-)Rad direkt am Bahnhof und einem einheitlichen Zugang zu den Angeboten wird ein multimodales Vorankommen möglich und attraktiv. In dem Projekt steht gemeinsam mit Partnern die Bündelung verschiedener Mobilitätsangebote an den drei Standorten im Fokus – mit dem Ziel, viele weitere Mobilitätsknoten zu schaffen.“
Verkehrsminister Norbert Hofer: „Emissionsfreie Antriebe sind die Zukunft, nicht umsonst haben wir deshalb den Schwerpunkt E-Mobilität in der Klima- und Energiestrategie #mission2030 verankert. Investitionen in die Infrastruktur sind dafür unerlässlich, deshalb freut es mich ganz besonders, dass wir drei hervorragende Projekte im städtischen Raum fördern dürfen, die dem bewährten Konzept der multimodalen Knoten perfekt entsprechen. Diese strecken sich von Linz mit Graz und Klagenfurt bis nach Vorarlberg und sind damit über ganz Österreich gleichmäßig verteilt. Ich wünsche mir, dass diese Projekte viele weitere Städte und Kommunen motivieren nachzuziehen und dass wir gemeinsam weiter engagiert an der Mobilitätswende in Richtung weitgehend emissionsfreier Verkehr 2050 arbeiten.“
Kompakte Lösung für urbane Räume
Ein Multimodaler Knoten ist ein Platz oder Bereich im öffentlichen oder halböffentlichen Raum an dem mehrere Verkehrsmittel miteinander verknüpft werden. Den Ausgangspunkt eines Multimodalen Knotens bildet zumeist eine Haltestelle des öffentlichen Verkehrs in deren unmittelbarer Nähe zusätzliche Mobilitätsdienstleistungen errichtet werden. Die Angebote können von der Einbindung des Fuß- und Radverkehrs bis hin zu Carsharing, Taxidienstleistungen (wie auch Anrufsammeltaxis) oder auch Leihwagenangeboten reichen.
In Verbindung mit dem Aufbau von erforderlicher Ladeinfrastruktur und der Bereitstellung der emissionsfreien E-Fahrzeuge schafft das Konzept der Multimodalen Knoten attraktive E-Mobilitätsangebote für Alle, neben dem Umweltnutzen und den positiven verkehrlichen Effekten.
Aktionsplan
Erst am Montag, 24.09.2018 wurden in hochrangiger Runde aus Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern und Gemeinden zehn Leitprinzipien für einen Aktionsplan „Wettbewerbsfähige und saubere Mobilität 2030″ beschlossen. Diese gemeinsam formulierten Punkte sollen die dringend benötigte Mobilitätswende auf den Weg bringen und zeigen künftige, unterstützende Maßnahmen für diesen Prozess.
Alle Informationen zum Stakeholder-Prozess Mobilitätswende 2030.