Kategorie Energie - 14. Januar 2021

Mit diesen neuen Energieprojekten hilft das Green Energy Lab 2021 beim Klimaschutz

Die Forschungsinitiative Green Energy Lab startet 2021 mit 17 neuen Innovationsprojekten Made in Austria durch und setzt wichtige Impulse für die Versorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energie. Die neuen Projekte des Innovationslabors haben sich in einem mehrstufigen Härte-Test in der dritten Ausschreibung der Vorzeigeregion Energie des Klima- und Energiefonds durchgesetzt und teilen sich in zwei Tranchen auf. Die Themenpalette reicht dabei von Modellen zu Energiegemeinschaften, über die Entwicklung von Speichersystemen bis hin zur Systemflexibilisierung bei Wärmesystemen.

Jüngster Zuwachs im Themenspektrum sind die integrierten Mobilitätslösungen. Mit den acht Neuzugängen in der zweiten Tranche begleitet die Forschungsinitiative nun insgesamt mehr als 30 Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als 80 Millionen Euro.

Das Green Energy Lab ist eine Forschungsinitiative für nachhaltige Energielösungen und Teil der österreichischen Innovationsoffensive „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds. Mit dem Testmarkt Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark mit etwa fünf Millionen EndverbraucherInnen ist das Green Energy Lab Österreichs größtes „Innovationslabor“ für grüne Energie.

„Die Projekte, die nun starten, bringen uns der klimaneutralen Zukunft ein wichtiges Stück näher und stärken dabei die heimische Wirtschaft“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Der Standort Österreich wird klimafreundlicher und damit wettbewerbsfähiger, kurbelt unsere Wirtschaft an und sorgt für Green Jobs.“

Einen Themenschwerpunktbereich bildet die sogenannte Systemflexibilisierung von Wärmesystemen. Hier startet das Projekt AbSolut, das die Integration von Absorptionsmaschinen in der Fernwärme und -kälte an konkreten Umsetzungsbeispielen untersucht. Das Projekt entwickelt und bewertet für diese Anwendungsfälle Konzepte in enger Zusammenarbeit mit Anwendern, Planern und Technologieanbietern. Für die Fernwärmebetreiber erlaubt das eine marktgerechte Erarbeitung und Bewertung der Konzepte, die direkt in die Umsetzung gehen können. Die Planer und Technologieanbieter profitieren von markttauglichen Konzepten, die in diesem Projekt erarbeitet werden.

Auch bei der Entwicklung von Speichersystemen kommen drei zukunftsweisende Projekte hinzu: Das Projekt FlexModul umfasst die Weiterentwicklung eines kompakten, modularen Wärmespeichers. Der Speicher wird in zwei Demonstratoren präsentiert: einmal als Kurzzeitspeicher für Power-to-Heat und einmal als saisonaler Solarspeicher. Bei dem Projekt ATES Vienna untersucht die Forschungsinitiative die Nutzbarkeit von tiefliegenden, geologischen Gesteinsinformationen als Wärmespeicher. Ebenfalls Teil des Themenbereichs ist Energy Cell JOHANN, die das Idealsystem einer dezentralen und steuerbaren Energieeinheit für Strom und Wärme inklusive Saisonspeicher darstellt. Die Energiezelle wird in vier unterschiedlichen Anwendungsfällen demonstriert und für die Marktüberführung vorbereitet.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 sollen auch die sogenannten Energiegemeinschaften eine größere Rolle einnehmen. Sie gelten als ein Schlüssel zu sauberer Energie und als zentraler Baustein in der Energiewende, an der sich Menschen künftig direkt beteiligen können, indem jeder (Strom)Verbrauchende auch als (Strom)Erzeugender mitwirken kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird vorangetrieben und gleichzeitig das Klima geschützt.

»Mit Energiegemeinschaften werden Bürgerinnen und Bürger Teil der Energiewende«

Green Energy Lab geht in diesem Themenfeld mit gleich vier Projekten an den Start. Das Projekt Hybrid LSC demonstriert die Nutzung der Flexibilitäts- und Energieeffizienz-Potenziale von „Local Sustainable Communities“ (LSCs) für das Energiesystem. Im Fokus stehen Demonstrationsstandorte in Wien, Niederösterreich und in der Steiermark. Am Wiener Standort wird die Nutzung des Potenzials anhand von Gebäuden mit thermischer Bauteilaktivierung untersucht. Dadurch kann schwankend verfügbare Energie besser genutzt werden. Beim Grazer Standort geht es um die Transformation eines früheren Industriegebiets hin zu einer modernen Local Sustainable Community.

Bei SmartU entstehen nicht nur technische Lösungen, sie werden auch weiterentwickelt und implementiert. Diese ermöglichen, auf Basis der Smart Meter, unterschiedliche Kundenservices und Dienste zu erproben. Ziel des Projekts UserGRIDs ist der emissionsminimierte Betrieb des Energiesystems durch optimale Bewirtschaftung der thermischen und elektrischen Speicher sowie der Energiebereitstellung aus volatilen Quellen. Ebenso neu im Themenspektrum ist das Projekt PnP control TABS. Wärmepumpen sind derzeit noch nicht in Verbindung mit Bauteilaktivierung erhältlich. Ziel ist daher die Entwicklung einer „Open Source“ Plug-and-Play-Lösung sowie einer anlagenübergreifenden Regelung für Wärmepumpen. Plug and Play ist eine Technologie, die es ermöglicht, mit minimalem Aufwand Peripheriegeräte an einen Computer anzuschließen und sofort zu nutzen. So ist das System benutzerfreundlich und leicht zu übertragen. Relevante Unternehmen werden von Beginn an aktiv einbezogen, sodass das Ergebnis des „Open Source Code“ bei allen Anwendung finden kann.

Vorzeigeregion Energie: Investitionen in die Energie- & Klimazukunft als Konjunkturmotor

Im Green Energy Lab entwickeln mehr als 200 teilnehmende Partner aus Forschung, Wirtschaft und der öffentlichen Hand gemeinsam mit den vier Landesenergieversorgern Wien Energie, EVN, Energie Burgenland und Energie Steiermark kunden- und bedarfsorientierte, skalierbare Lösungen – vom Prototyp bis zur Marktreife. Durch den direkten Zugang zum Kernmarkt der Energieversorger können Neuentwicklungen unmittelbar in großen Dimensionen getestet werden. Bis 2025 sollen 150 Millionen Euro in innovative Projekte im Rahmen des Green Energy Lab investiert werden.