Kategorie Energie - 3. August 2023

Energiewende: Netzanschluss von Photovoltaik-Anlagen wird vereinfacht

Studie zeigt aktuelle Herausforderungen bei Anschluss von PV-Anlagen und gibt umfassende Handlungsanleitung für einfacheren PV-Ausbau – Umsetzung der Verbesserungsvorschläge durch BMK, E-Control und Netzbetreiber bereits voll im Gange

Die Energiewende schreitet im Rekordtempo voran. Für den Anschluss tausender PV-Anlagen braucht es entsprechend gut getaktete Abläufe. Das Klimaschutzministerium (BMK) wird deshalb den Netzanschluss von Photovoltaik-Anlagen vereinfachen. Gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds, dem Fachverband PV Austria, der Regulierungsbehörde E-Control und der Interessenvertretung Österreichs Energie wurden aktuelle Hürden in einer Studie erhoben und Handlungsoptionen erarbeitet.

Montage der Photovoltaik-Module auf das Dach des Haus des Meeres

So soll der Prozess transparenter und weniger bürokratisch werden. Die PV-Inbetriebnahme wird zusätzlich über eine ausführliche Handlungsanleitung erleichtert und so unterstützt. Die Regulierungsbehörde E-Control hat zudem einen Aktionsplan für den Netzanschluss vorgelegt.

„Bis 2030 wollen wir unseren Strom zu 100 Prozent aus Erneuerbaren produzieren. Jedes zusätzliche Sonnenkraftwerk in unserem Land ist ein wichtiger und wertvoller Beitrag auf diesem Weg, schützt unser Klima und stärkt unsere Unabhängigkeit vor fossilen Importen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Um den anhaltenden und weiteren Rekordausbau zu stärken, brauche es ideale Rahmenbedingungen, weshalb das BMK gemeinsam mit dem Klima- und Energiefonds, PV Austria, der E-Control und Österreichs Energie „wesentliche Verbesserungen“ bei der Errichtung, den Netzen, der Regulatorik und Digitalisierung ausgemacht hat. „So können wir, die Netzbetreiber und die Regulierungsbehörde Schritt für Schritt Hemmnisse bei der PV-Installation abbauen und allen, die an der Energiewende mitwirken wollen, wertvolle Tipps auf dem Weg zu ihrem Sonnenkraftwerk mitgeben“, so Gewessler.

Die vom Klima- und Energiefonds beauftragte Studie „Anschluss erneuerbare Energien“ untersuchte Verbesserungsoptionen für den Anschluss und Betrieb von Stromerzeugungsanlagen mit einem Schwerpunkt auf Photovoltaik. Insgesamt konnten 41 Handlungsfelder identifiziert werden. Dabei wurden unter anderem organisatorische Prozesse, technische Aspekte, Netzkapazitäten und Netzausbau bis hin zu den Netzzutrittsentgelten, Flächenwidmung und Fachkräftemangel thematisiert. Gleichzeitig wurden Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die nun von E-Control, Netzbetreiber und dem Klimaschutzministerium umgesetzt werden. Dafür hat das BMK einen intensiven und regelmäßigen Austausch mit der E-Control, Netzbetreibern und der PV-Branche initiiert.

Die Verbesserungen beziehen sich auf unterschiedliche Bereiche. Das BMK hat bereits die ersten konkreten Maßnahmen aufgegriffen, die in einer geplanten Novelle des Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWOG 2010) umgesetzt werden sollen. Neben mehr Transparenz und einer Entbürokratisierung des Netzanschlusses sollen verschiedene weitere Maßnahmen den faktischen und rechtlichen Entwicklungen des Elektrizitätsmarktes Rechnung tragen. Auch für die Regulierungsbehörde E-Control ergeben sich aus der Studie wertvolle Erkenntnisse. Sie hat einen Aktionsplan Netzanschluss veröffentlicht, der neben einem laufenden Monitoring festgelegter Fristen auch ein Konzept zur optimalen Nutzung vorhandener Netzkapazitäten vorsieht.

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