Kategorie Innovation & Technologie - 23. Juli 2015

Europapremiere von selbstfahrendem Mercedes bei Ars Electronica


APA/APA/EPA/How Hwee Young

Der selbstfahrende Mercedes-Benz F 015 wird beim Ars Electronica Festival 2015 im September seine Europapremiere feiern. Der Zukunftsforscher bei Daimler, Alexander Mankowsky erklärte bei der Vorstellung des Projektes bei einer Pressekonferenz in Linz: „Autonomes Fahren wird die Welt verändern.“

Das Forschungsfahrzeug ist beim Festival unter dem Motto „Post City – Lebensräume des 21. Jahrhundert“ vom 3. bis 7. September Teil des Themenkreises „Future Mobility“. Geplant ist auch eine Fahrt durch die Linzer Innenstadt. Neben der Ausstellung gibt es Veranstaltungen mit Experten von Mercedes-Benz und dem Ars Electronica Futurelab. Die beiden arbeiten seit mehr als zwei Jahren zusammen und beschäftigen sich mit der Zukunft der Mobilität.

Bei der Forschung über autonome Fahrzeuge gehe es nicht nur darum, wie die Autos beschaffen sein müssten und welche Technik zum Einsatz komme, so der Leiter des Ars Electronica Centers (AEC), Gerfried Stocker. Entscheidend seien auch die kulturellen und sozialen Zusammenhänge. „Das Auto wird zu einer ganz entscheidenden kulturprägenden Sache“, so Stocker. Daher dürfe man die Entwicklung nicht den Ingenieuren und Wissenschaftlern überlassen – sie müsse in einem gesamtheitlich gesellschaftlichen Kontext erfolgen.

„Informiertes statt blindes Vertrauen“

Ein zentrales Thema bei der Forschung ist die Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen. Passend dazu gab es Experimente mit Drohnen und speziell entwickelten Bodenrobotern, den sogenannten Shared Space Bots. Dabei zeigte sich, wie viel einfacher es für Menschen ist, wenn sie mit den Maschinen kommunizieren können. „Es geht um informiertes statt blindes Vertrauen“, so Mankowsky. Die Kommunikation mit Gesten sei eine Möglichkeit.

Der Merdeces-Benz F015 Luxury in Motion ist ein Forschungsprototyp. Mankowsky schätzt, dass selbstfahrende Autos in 15 bis 20 Jahren zur Marktreife gelangen. Dies werde in vielen kleinen Schritte passieren und dann gar nicht mehr so sensationell sein, so Mankowsky am Rande der Pressekonferenz zur APA. Aktuell sei etwa bei Drohnen die Technologie schon sehr weit fortgeschritten. Die Zusammenarbeit von Futurelab und Mercedes-Benz läuft weiter. Mankowsky wollte bei der Pressekonferenz nicht sagen, welche „anderen Sachen“ er sich überlegen werde.

Die Ars Electronica 2015 geht der Frage nach, wie die Städte der Zukunft aussehen und welche Herausforderungen auf die Lebensräume des 21. Jahrhunderts zukommen werden. Hauptschauplatz ist passend zum Titel des Festivals das stillgelegte Postverteilerzentrum am Hauptbahnhof.