Kategorie Klima- & Umweltschutz - 16. September 2021

European Lightweighting Network ergründet Leichtbau für mehr Klimaschutz

Je leichter ein Fahr- oder Flugzeug ist, umso geringer ist die Masse, die bewegt werden muss, und umso geringer sind auch der Treibstoffverbrauch und die Schadstoff- und CO2-Emissionen. Leichtbau gilt vor allem dort als treibende Kraft und als wesentlicher Innovationstreiber, den das Klimaschutzministerium (BMK) seit Jahren beständig fördert. Einerseits um nachhaltige, effiziente Produktionsprozesse für Materialien, die den Energie- und Ressourcenverbrauch bereits in der Produktion drastisch reduzieren, zu ergründen, andererseits, um mit nachhaltigen und langlebigen Materialien den Anforderungen für den Einsatz in höchst beanspruchten Bauteilen, wie beispielsweise in der Elektromobilität, gerecht zu werden.

Als wichtiges Forum zu diesem Thema hat sich das European Lightweighting Network bewiesen, um die Potenziale der Schlüsseltechnologie Leichtbau in ihrer gesamten Bandbreite auf europäischer Ebene sichtbar zu machen und aufzuzeigen, wie Leichtbau zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann. Auf Initiative von Klimaschutzministerin Gewessler wird nun das 2. Treffen des European Lightweighting Network am 23. und 24. September in Wien vom BMK gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology sowie dem österreichischen Leichtbau-Netzwerk A2LT und der Plattform für alternative Antriebe A3PS organisiert.

„Leichtbau zählt zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Er steht für ein einfaches Prinzip: weniger Gewicht, weniger Energie und Emissionen und mehr Funktionalität“, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler beim zweiten Leichtbau Summit im Rahmen der Hannover Messe diesen April. „Darüber hinaus ist Leichtbau ein starker Innovationstreiber, der die Ressourceneffizienz und die Energieeffizienz erheblich verbessern kann. Dies ist gleichermaßen wichtig für die Umwelt, unser Klima und auch für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Aus all diesen Gründen wird Leichtbau eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen spielen“, so Gewessler.

Der erste Tag widmet sich dem Leichtbau und seinem möglichen Green Deal Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln durch Keynotes mit anschließenden Podiums- und offenen Diskussionen, die auch per Livestream verfolgt werden können. Der zweite Tag ist als geschlossener Workshop konzipiert, der sich auf Ideen von Aktivitäten zur Förderung des Leichtbaus und zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren, einschließlich der Unterstützung transnationaler F&E-Kooperationen durch die öffentliche Verwaltung in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten, konzentriert.

Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen konnten in den vergangenen Jahrzehnten eine führende Rolle in der Entwicklung und Produktion von Leichtbaukomponenten und -produkten im Fahrzeugbau und im Luftfahrtsektor sowie als verlässlicher Engineering-Dienstleister übernehmen. Basis dafür sind eine hohe Kompetenz in der Materialforschung über das volle Spektrum der Werkstoffe von Kunststoffen über Leichtmetalle und Stahl bis hin zu Karbon-, Nano- und Verbundwerkstoffen, verbunden mit innovativen Konzepten der Kreislaufwirtschaft inklusive der Substitution von Problemstoffen und von ökologisch oder sozial inakzeptablen Abbau- und Produktionsprozessen.

„Diese Erfolge spiegeln sich in der regen und überdurchschnittlich erfolgreichen Teilnahme österreichischer Konsortien und Projektpartner im zu Ende gegangenen Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 wider“, so Gewessler.

Zur Anwendung kommen solche additiven Fertigungstechnologien vor allem im oben erwähnten Fahr- und Flugzeugbau. Sie ermöglichen die Umsetzung hochkomplexer gewichtsreduzierter Bauteile mit inneren Hohlraumstrukturen. Die dadurch eingesparten Materialien und die reduzierten Herstellungskosten bieten signifikante ökonomische und ökologische Vorteile und führen zu verstärkten Investitionen in die Produktion mit additiven Herstellungsmethoden in Fahrzeug- und Luftfahrtwertschöpfungsketten.

Auf nationaler Ebene hat das BMK konsequent und verlässlich in den seit 2011 bzw. 2012 laufenden Forschungsförderungsprogrammen „Mobilität der Zukunft“, „TAKE Off“ und „Produktion der Zukunft“ die Leichtbau-Community unterstützt. So wurden eine Vielzahl an F&E-Projekten zu den Themen Leichtbau in der Produktion und Leichtbaukonstruktion in der Mobilität gefördert.

Weitere Informationen, Agenda sowie Anmeldemöglichkeit für den Livestream: European Lightweighting Network – Future Mobility (mobilitaetderzukunft.at)