Kategorie Innovation & Technologie - 19. August 2019

Wie einem Hobbyfunker ein Foto der Sonnenfinsternis vom Mond aus gelang

Ein echtes Sensationsbild gelang einem deutschen Hobbyfunker, der mit der chinesischen Raumfahrtbehörde zusammenarbeitet.

Ein Amateurfunker aus Deutschland hat ein spektakuläres Foto einer Sonnenfinsternis aus der Mondperspektive veröffentlicht. Das Foto zeigt die blaue Erde mit dem schwarzen Schatten links oben.

 

Das Bild sei am 2. Juli entstanden und zeige die Sonnenfinsternis über dem Pazifik bei Chile, wie Amateurfunker Reinhard Kühn zuerst der BILD Zeitung berichtete. Aufgenommen wurde es vom chinesischen Mondsatelliten Longjiang 2.

Den Download des Bildes startete Kühn selbst. Der 70-jährige ehemalige Banker arbeitet seit Mitte 2018 mit den Chinesen zusammen. „Die Chinesen haben festgestellt, dass sie jemand brauchen, der den Uplink machen kann, wenn in China der Mond nicht mehr sichtbar ist“, erklärte er.

Für den chinesischen Satelliten erhielt Kühn vom Harbin Institute of Technology in China eine Datenbank mit Befehlen, die er über seine Antenne ausstrahlen kann. So konnte er auch den Download auslösen. Das Foto wurde dann über das Dwingeloo-Radioteleskop in den Niederlanden und von chinesischen Stationen empfangen.

INFObox: Der Amateurfunkdienst (Amateur Service) ist ein Funkdienst, der von Funkamateuren für die eigene Ausbildung, für den Verkehr der Funkamateure untereinander und für technische Studien wahrgenommen wird. Funkamateure sind ordnungsgemäß ermächtigte Personen, die sich mit der Funktechnik aus rein persönlicher Neigung und nicht aus wirtschaftlichem Interesse befassen. Um eine Lizenz als Amateurfunker in Österreich zu bekommen, muss man eine Prüfung beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) ablegen. Zudem werden die Durchführung des Amateurfunkgesetzes (Amateurfunkverordnung – AFV), der sachgemäße Betrieb eines Funkgeräts sowie technische Grundlagen seines Aufbaus vom BMVIT geprüft.