Kategorie Mobilität - 15. Juni 2020

Flughafen Wien wird Test-Airport für Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen

Empfehlungen der Europäischen Flugsicherheitsbehörde zum Wiederhochfahren der Luftfahrt werden am Flughafen Wien getestet

Der Flughafen Wien wurde von der EASA, der europäischen Flugsicherheitsbehörde, als Test-Airport für die Umsetzung der Empfehlungen zum Wiederhochfahren der Luftfahrt ausgewählt. Diese Empfehlungen wurden von der EASA gemeinsam mit der ECDC, der europäischen Gesundheitsbehörde, erarbeitet. Gemeinsam mit fünf weiteren Mitgliedsstaaten spielte Österreich eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der Empfehlungen. In Schwechat bereits umgesetzte Konzepte und nun aus dem Praxisbetrieb gewonnene Erkenntnisse sollen in die Gestaltung künftiger Regelungen einfließen. Neu sei unter anderem die vollautomatische Körpertemperaturmessungen für ankommende Passagiere.

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Ziel der EASA sei es, internationale Standards zu entwickeln. Die von der Luftfahrtbehörde kürzlich veröffentlichte „EASA-Charta“ mit Empfehlungen für sicheres Reisen, sei vom Airport Wien ebenfalls unterzeichnet worden. Der Flughafen wolle ein Vorreiter dabei sein, Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen europaweit weiterzuentwickeln. Andere Test-Airports seien London Heathrow, Paris CDG, Frankfurt und München.

„Aufgrund der raschen Maßnahmen seitens der Bundesregierung zur Eindämmung der Pandemie ist es Österreich möglich, sich aktiv in den Prozess der Wiederaufnahme der europäischen und internationalen Luftfahrt einzubringen“, so Magnus Brunner, der im Klimaschutzministerium (BMK) für Luftfahrt zustände Staatssekretär. Der Flughafen Wien hätte frühzeitig begonnen, wesentliche Maßnahmen zum Schutz der Passagiere umzusetzen. „Es freut mich, dass die gewonnenen Erkenntnisse nun als Vorbild für weitere europäische Flughäfen dienen werden.“

Die Empfehlungen der Behörde sind weitreichend und umfassen alle Kontaktpunkte der Passagiere am Boden sowie in der Luft. Für jede Phase der Flugreise – unterteilt in sechs Reiseabschnitte – liegen Maßnahmen zur Umsetzung vor: Vor Ankunft am Flughafen, im Abflugterminal, beim Boarding, während des Flugs, im Transit und bei der Ankunft an der finalen Destination. Ein separater Abschnitt befasst sich mit der Sicherheit der Flugzeug-Crew.

Im gesamten Terminalbereich auf dem Flughafen Wien gelte laut Charta eine Schutzmaskenpflicht für Passagiere, Abholer und Beschäftigte. Auch sei ein Abstand von mindestens einem Meter einzuhalten, worauf mit Bodenmarkierungen, Beschilderungen und Durchsagen regelmäßig hingewiesen wird. Check-in-, Boarding- und Informationsschalter sind mit Plexiglas-Schutz ausgestattet, im gesamten Terminalbereich zahlreiche Handdesinfektionsständer aufgestellt. Bei Busabfertigungen wird laut Airport die Zahl der Passagiere limitiert, um auch im Bus ausreichenden Sicherheitsabstand ermöglichen zu können.

Neu ist nicht zuletzt, dass bei allen ankommenden Passagieren nun mit Wärmebildkameras vollautomatisch Körpertemperaturmessungen durchgeführt würden. Auf dem Weg zur Gepäckausgabe passieren die Reisenden im Vorbeigehen das Kamerasystem, das automatisch arbeitet. Bei erhöhter Temperatur von Fluggästen wird ein Amtsarzt hinzugezogen, der eine persönliche Nachkontrolle durchführt und mögliche weitere Schritte einleitet.

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