Kategorie Informationen & Tipps - 9. Januar 2019

Förderpaket für E-Mobilität wird fortgeführt

In Kooperation mit der Wirtschaft: In Summe stehen bis 2020 knapp 100 Millionen Euro bereit – Premieren auf der Vienna Autoshow

Immer schneller kommt Bewegung in die Sache mit der E-Mobilität. Im kommenden Jahr bringen so gut wie alle großen Hersteller viele neue emissionsfreie Modelle auf den Markt – nicht zuletzt eine Reaktion auf die ab 2020 verschärften Emissionsvorgaben der Europäischen Kommission und Mitgliedsstaaten.

Diesen Trend bestätigen auch die neuesten Zahlen der Statistik Austria zu den Neuzulassungen von Pkw für 2018. Demnach gewinnen in diesem Sektor alternative Kraftstoffe weiter an Bedeutung. Der Anteil alternativ betriebener Pkw – Elektro, Erdgas, bivalenter Betrieb und Hybrid-Betrieb – konnte mit 4,9 Prozent bzw. 16.807 Neuzulassungen im Vergleich zu 2017 (4 Prozent und 14.161 Neuzulassungen) einen relativen Zuwachs von 18,7 Prozent verbuchen.

Die Neuzulassungen mit reinem Elektroantrieb stiegen um knapp ein Viertel (24,4 Prozent) auf 6.757 an, der Anteil an allen Pkw-Neuzulassungen kletterte von 1,5 auf 2,0 Prozent. Die meisten Elektro-Pkw wurden in Niderösterreich neu zugelassen (Anteil: 20,5 Prozent), gefolgt von der Steiermark (20 Prozent), Oberösterreich (15,7 Prozent) und Wien (13,7 Prozent).

Auch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) unterstützt die Mobilitätswende in diesem Bereich seit Jahren mit Förderungen zur Unterstützung für den Kauf von E-Autos, E-Zweiräder aber auch für Nutzfahrzeuge und Busse sowie den Aufbau von E-Lade-Infrastruktur. Zudem wurde mit April 2018 im Rahmen der integrierten Klima- und Energiestrategie #mission2030 auch das neue Programm Zero Emission Mobility ins Leben gerufen, ohne dem die massive Reduzierung der Emissionswerte nicht zu schaffen wäre.

Die Elektrifizierung des Verkehrs spielt dabei ein große Rolle, denn E-Fahrzeuge werden in der Statistik mit null Gramm angerechnet. Zwar gelangt in der Regel CO2 auch in die Atmosphäre, wenn Batterien hergestellt und Strom oder Wasserstoff fürs Fahren erzeugt werden. Doch mit wachsendem Ökostromanteil werden Elektroautos von Jahr zu Jahr sauberer. Und daher werden sie auch ab dem neuen Jahr wieder privilegiert gefördert.

Neue Anreize

Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und Verkehrsminister Norbert Hofer haben nun die Neuauflage des Förderpakets für E-Mobilität bekannt gegeben: Das Paket umfasst ein Fördervolumen von 93 Millionen Euro für die kommenden zwei Jahre und wird von den beiden Ministerien in Partnerschaft mit den Automobil- und Zweiradimporteuren sowie dem Sportfachhandel finanziert.

„Die Elektro-Fahrzeuge der neuen Generation bieten tollen Komfort und haben immer größere Reichweiten. Das macht sie als umweltfreundliche Alternative zu Benzin- und Diesel-Fahrzeugen immer beliebter. Wir wollen hier einen zusätzlichen Anreiz setzen, um auf E-Mobilität umzusteigen“, so Verkehrsminister Norbert Hofer.

© apa

„Die Fortsetzung der Förderung beim Ankauf von Fahrzeugen mit Elektromotor ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Erreichung unserer Klima- und Energieziele.“ Mit den Zulassungszahlen im Bereich der E-Mobilität sei Österreich im europäischen Spitzenfeld. Diese Position wollen wir weiter ausbauen.“

„E-Mobilität ist einer der wichtigsten Teile der Verkehrswende. Die meisten Wege sind verhältnismäßig kurz und können problemlos mit E-Fahrzeugen zurückgelegt werden“, so Köstinger. „Das E-Mobilitätspaket war bisher ein Erfolgsmodell, jetzt haben wir es weiter verbessert. Österreich ist bei Neuzulassungen in Europa ganz weit vorne. Wir wollen noch weiter ausbauen. E-Mobilität ist sauber, bequem und ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz. Klimaschutz heißt handeln. Jeder kann in seinem eigenen Bereich etwas tun. Dieses Handeln unterstützen wir mit dem E-Mobilitäts-Paket.“

Von den 93 Millionen Euro für zwei Jahre werden 25 Millionen Euro vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, 40,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr, Infrastruktur und Technologie sowie 27,5 Millionen Euro von den Automobil- und Zweiradimporteuren bzw. dem Sportfachhandel getragen.

Durchbruch am Markt?

Die Bilanz der letzten beiden Jahre (Paket 2017 & 2018) liegt ebenfalls vor: 14.300 Anträge für E-Pkw und E-Zweiräder wurden eingebracht; davon ca. je die Hälfte von Privatpersonen und Unternehmen. Bei den Autos entfielen rund 88 Prozent der Anträge auf PKW mit reinem Elektroantrieb und ca. 12 Prozent auf Plug-In Hybride und Range-Extender.

Die Ankaufförderung könne wesentlich zur Marktdurchdringung von E-Autos beitragen, sind auch die Automobilimporteure überzeugt. Anders als in vielen anderen Ländern werde die Förderung in Österreich sehr gut angenommen, meint auch der Sprecher der Importeure, Günther Kerle, wie er in einer Aussendung betonte.

Im neuen Förderprogramm werden Pkw mit Elektroantrieb mit 3.000 Euro gefördert. Die Förderung von Heimladestationen (Wallbox) in Kombination mit der Anschaffung eines privaten E-Pkw bleibt bestehen. Neu ist eine erhöhte Förderung von 200 auf 600 Euro für die Installation von Ladestationen in Mehrparteienhäusern. Neu ist außerdem die Förderung von Transporträdern mit oder ohne Elektrounterstützung für Private mit 400 Euro.

Elektro-Premieren auf der Automesse

Vom 10. bis zum 13. Januar 2019 findet in der Messe Wien wieder einmal der größte Automobilsalon Österreichs und eine der größten Messen des Landes statt.

Mit der E-Mobility Area gibt es auch auf der Vienna Autoshow erstmalig einen eigenen Bereich, der sich voll und ganz der Elektromobilität widmet. Besucherinnen und Besucher können sich hier auf 450 m² zu Ladeinfrastruktur, alternative Antriebskonzepte, aber auch Elektro-Zweiräder beraten lassen. So gibt es neben den Ständen der großen Produzenten, die auf der Messe fast durchweg auch mit neuen Elektro-Modellen vertreten sind, einen  rund um Elektromobilität sowie über den aktuellsten Stand der Technik informieren.

 

Die Area steht unter der Schirmherrschaft des BMVIT und des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT). Während der Messe werden Expertinnen und Experten vor Ort sein, um über alle Boni und Fördermöglichkeiten zur E-Mobilität Auskunft zu geben.

Neben den Ständen der großen Produzenten, die auf der Messe fast durchweg auch mit neuen Elektro-Modellen vertreten sind, können sich Interessierte bei der E-Mobility Area auf 450 m² zu Ladeinfrastruktur, alternative Antriebskonzepte, aber auch Elektro-Zweiräder beraten lassen.

„Die Elektromobilität ist eines der wesentlichen Zukunftsthemen, was sich heuer auch mit der E-Mobility Area auf der Vienna Autoshow widerspiegelt“, so Günter Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure. Er ist überzeugt, dass in Zukunft eine breite Palette an Antriebsformen am Markt sein werden. E-Mobilität wird dabei seiner Ansicht nach eine große Rolle spielen, weshalb er sich erfreut zeigte, „dass wir den E-Mobilitäsbonus mit der Bundesregierung verlängern konnten“.

Ausbau öffentliche Ladeinfrastruktur

Derweil sind auch ASFINAG und ÖBB weiterhin mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auf Rastplätzen und an P+R Stationen beschäftigt. Das BMVIT unterstützt mit dem Programm Urbane E-Mobilität auch den Aufbau multimodaler Knoten in Städten, wo beispielsweise Ladeinfrastruktur, E-Taxi und E-Carsharing-Services und ÖV Haltestellen an einem Ort aufgebaut werden.

Im Fördersegment Unternehmen, Gemeinden, Vereine gibt es ebenso neue Fördersätze. Die Förderung für leichte E-Nutzfahrzeuge bis zu 2,5 Tonnen wird von bisher 3.000 Euro auf künftig 5.000 Euro erhöht. Leichte E-Nutzfahrzeuge größer als 2,5 Tonnen können mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden, Elektro-Kleinbusse (M2) mit bis zu 20.000 Euro. Elektro-Fahrräder können – bei einer Mindestankaufsmenge von 10 Stück – mit 200 Euro pro Fahrrad gefördert werden, E-Transporträder auch in diesem Bereich mit 400 Euro.

Bei den E-Nutzfahrzeugen gibt es – je nach Kategorie – verschiedene Fördersätze. Die Klasse N2 kann mit 20.000 Euro gefördert werden, N3 mit maximal 50.000 Euro. E-Busse für bis zu 39 Personen mit 60.000 Euro, E-Busse mit mehr als 39 Personen Transportvolumen mit bis zu 100.000 Euro (bisher 60.000 Euro).

Öffentlich zugängliche Ladestationen werden künftig mit folgenden Beträgen gefördert:

  •  Wallbox, Standsäule bis 3,7 KW oder zwischen 3,7 und 22 KW: 200 Euro
  • Standsäule Normalladen (3,7 bis 22 KW): 1.000 Euro
  • Standsäule beschleunigtes Laden (22 bis 43 KW): 2.000 Euro
  • Schnellladen mehr als 43 KW: 10.000 Euro
  • Schnelladestation Nutzfahrzeuge (mehr als 150 KW): 20.000 Euro

Die Förderhöhen sind generell mit max. 30 Prozent der förderfähigen Kosten begrenzt. Einreichungen sind ab dem 1. März 2019 auf www.umweltfoerderung.at möglich.